Sat>IP mit der Dreambox

0
2237

Sat>IP mit der Dreambox, Seite 2

Unterschiede und Probleme

Knifflig: neue Sender hinzufügen

Prinzipiell sind die wichtigsten deutschen Sender bereits in der DLNA-Liste auf dem Router hinterlegt. Allerdings sind lange nicht alle Sender vertreten und auch bei der Aufschaltung neuer Programme schauen Sie bei der hier beschriebenen Methode noch in die Röhre. Der Grund liegt im System der DLNA-Listen. Diese sind fest im Gerät hinterlegt und werden auch bei einem Sendersuchlauf über den Router nicht automatisch aktualisiert. Vielmehr muss vom Hersteller eine aktuelle DLNA-Liste bereitgestellt werden, die dann über den Webbrowser in den Router eingespielt wird. Recht umfangreiche DLNA-Listen auch für unterschiedliche Satellitenpositionen werden dabei übrigens von GSS auf deren Webseite zur Verfügung gestellt.
 
Bei Telestar hingegen suchten wir vergebens nach Aktualisierungen. Neue Sender können allerdings auch manuell eingepflegt werden, indem die Liste exportiert und die neuen Senderdaten ergänzt werden. Anschließend wird die aktualisierte Liste wieder zurück in den Router gespielt. Leider sind zum Einpflegen sehr umfangreiche Informationen zum Sender anzugeben. Neben den eigentlichen Senderdaten wie Frequenz, Symbolrate und Polarisation sind dies auch beispielsweise die SID, PMD und PIDs. Leider kommt man so ohne weiteres nicht an diese Daten heran und muss diese erst mühselig über entsprechende Frequenzlisten im Internet beziehen, wie beispielsweise die täglich aktualisierte Satellitenliste vom Auerbach Verlag, die Sie unter www.frequenzlisten.de erreichen.

Zugriff via RTSP

Eine zweite Zugriffsmöglichkeit besteht über den Weg einer RTSP-Streamanforderung. In diesem Fall werden die Empfangsdaten des gewünschten Senders direkt als Anforderung an den Tuner der Box übertragen und dann entsprechend wiedergegeben. Der Vorteil liegt auf der Hand: Zu empfangene Sender müssen nicht in eine DLNA-Liste eingepflegt und auf dem Router hinterlegt werden, sondern sämtliche Empfangsdaten wie Frequenz, Symbolrate oder PIDs werden direkt an den Tuner übergeben und dieser liefert dann den angeforderten Datenstrom zurück. Nachteil dieser Lösung ist natürlich das muühsame Einpflegen der entsprechenden Daten.

Unterschiede bei den Systemen

Hinzu kommt noch ein Problem, auf welches wir während unserer Recherchen gestoßen sind: Während sich die bereits erwähnte Geräteversion von GSS, Inverto und Telestar an die Spezifikationen von Sat>IP bei der Anforderung der Datenströme via RTSP halten, sind diese Anforderungen bei den zum Test zur Verfügung stehenden Systemen von Schwaiger (MS41IP) und Triax (TSS 400 Sat>IP) leider nicht kompatibel. Ohnehin gelang uns ein Test nur, weil wir eine entsprechend DLNA-taugliche Firmware als Beta-Version zur Verfügung hatten, die zum Zeitpunkt unseres Testes noch nicht offiziell verfügbar war.
 
Dennoch möchten wir natürlich auch erklären, wie diese Geräte in den Linux-Digitalreceiver eingepflegt werden können. Ansprechen lassen sich diese nach unseren Tests leider nicht über die bereits vorgestellte Anforderung via DLNA-Liste und Kanalnummer. Stattdessen kommt auch hier die zweite Variante über den RTSP-Stream zum Einsatz, allerdings wie beschrieben mit kleinen Unterschieden im Detail. Wir haben in der Grafik einmal beide Streams auseinander genommen und erklären im Detail, wie die Daten an den Router übergeben werden.

Eingepflegt werden diese dann ebenfalls über Dreambox Edit in der Weise, wie es im Artikel bereits erklärt wurde. Zu beachten wäre bei Triax und Hirschmann sowie kompatiblen Sat>IP-Routern noch, dass hier im Gegensatz zu den Geräten von Inverto der Empfang der Sender nur möglich ist, wenn diese auch in der m3u-Liste im Router selber vorhanden sind. Neue Sender müssen also zuvor erst relativ umständlich eingepflegt werden.
 
Übrigens: Auch mit der Linuxbox ist aktuell lediglich der Empfang von unverschlüsselten Programmen möglich, selbst wenn diese zur Nutzung des Kartenslots modifiziert wurde. Sicherlich werden aber die Entwickler in der Szene auch irgendwann eine Möglichkeit finden, über Sat>IP Pay-TV zu übertragen. Dass dies grundsätzlich möglich ist, zeigt das neue Sat>IP-Starter-Set von Devolo, welches wir in der Ausgabe 09/2013 der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN einem ausführlichen Test unterzogen haben.

Streams für die Linux-Boxen

 
RTSP-Stream GSS, Inverto, Telestar & Kompatible
 
http:///?src=1&freq=12545&sr=22000&pol=h&msys=dvbs&pids=0,96,255,256,259
 
= IP des Sat-Routers
 
12545 / 22000 / h / dvbs = Frequenz / Symbolrate / FEC / Modulationssystem (Telestar/Devolo dvbs oder dvbs2/Triax DVB-S-AUTO)
 
96 = PMT
 
255,256,259 = Video + Audio-pids
 
RTSP-Stream Schwaiger, Triax & Kompatible
 
http:///dlna/?type=DVB-S-AUTO&src=1&freq=12545pol=h&sr=22000&pids=0,96,255,256,259
 
= IP des Sat-Routers
 
DVB-S-AUTO / 12545 / h / 22000 = Frequenz / Symbolrate / FEC / Modulationssystem (Telestar/Devolo dvbs oder dvbs2/Triax DVB-S-AUTO)
 
96 = PMT
 
255,256,259 = Video + Audio-pids
(Mike Bauerfeind)

Kommentare im Forum