XGIMI Horizon Pro 4K Heimkino-Beamer im Test

Bühnenreifes Gaming!

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XGMI Horizon Pro Beamer

Mit seiner kompakten Würfelform, den integrierten Lautsprechern von Harman/Kardon und der vorinstallierten Android-10-Software ist der Horizon Pro von XGIMI viel mehr als ein klassischer Projektor: Hier erwartet Sie ein charmantes Entertainment-­Kraftpaket… Lesen Sie mehr in unserem XGIMI Horizon Pro Testbericht.

Projektoren:
XGIMI Horizon Pro

Während der toll designte DLP-Projektor, die hochwertige Fernbedienung und das überraschend lange Stromkabel für Freude beim Auspacken sorgen, waren wir angesichts fehlender Batterien für die Fernbedienung und einer Online-Zwangsregistrierung, um den Projektor nutzen zu können, in den Anfangsminuten etwas ernüchtert.

Der XGIMI Horizon Pro im Test 2023
Die Fernbedienung vom XGIMI Horizon Pro Beamer liegt gut in der Hand

Die integrierte Android-10-Software bietet dafür genügend Möglichkeiten, um aktuelle Streaming-Apps in 4K-HDR-Qualität abzuspielen. Einzig bei Netflix ist ein umständlicher Umweg über eine ­Desktop-App-Installation notwendig, um Videos im Netflix-Player abspielen zu können.

Der XGIMI Horizon Pro im Test 2023
Blick auf die Anschlüsse/Eingänge vom XGIMI Horizon Pro Projektor

Die zwei verbauten HDMI-Eingänge unterstützen ebenfalls 4K-HDR-Signale mit bis zu 60 Hz, was für die meisten Quellen ausreicht. Nur Videospieler werden eine 120-Hz-Wiedergabemöglichkeit vermissen.

Die Tonqualität der integrierten ­Stereolautsprecher von Harman/Kardon ist in der Kinoeinstellung deutlich besser als angenommen und der ­Horizon Pro verarbeitet nicht nur Dolby-Digital- sondern auch DTS-Audio­signale. Die Audioweiterleitung mittels HDMI-ARC klappt sowohl mit DD+ als auch Standard-DTS-Quellen.

Immer im Fokus

Mit spielerischer Leichtigkeit schafft es der XGIMI Pro Beamer, das Bild auf der Leinwand scharfzustellen: Der Fokus gelingt vollautomatisch binnen weniger Sekunden, nachdem der Projektor bewegt und aufgestellt wurde. Alternativ können Sie die Bildschärfe ganz bequem über die Fernbedienung feinjustieren, was in den meisten Fällen allerdings nicht notwendig sein wird.

Der XGIMI Horizon Pro ist dank integriertem Android-System (Version 10.0) ein echter Alleinunterhalter. Die meisten Streaming-Apps werden in 4K-HDR-Qualität wiedergegeben (Netflix nur über Desktop-App-Installation möglich). Sogar die Tonwiedergabe über die integrierten Harman/Kardon-Lautsprecher überzeugt
Der XGIMI Horizon Pro ist dank integriertem Android-System (Version 10.0) ein echter Alleinunterhalter. Die meisten Streaming-Apps werden in 4K-HDR-Qualität wiedergegeben (Netflix nur über Desktop-App-Installation möglich). Sogar die Tonwiedergabe über die integrierten Harman/Kardon-Lautsprecher überzeugt

Mangels Lens-Shift und aufgrund des versetzt angebrachten Objektivs sollten Sie die Aufstellungsposition vorab exakt bestimmen, wenn die Bildprojektion auf eine vorinstallierte Leinwand ausgerichtet werden soll. Eine 100-Zoll-Leinwand wird bei einer Projektionsdistanz von ca. 2,7 Meter formatfüllend bespielt.

Im Spielmodus gute Spielbarkeit (Input-Lag ca. 35 ms), allerdings farblich unnatürliche und überschärfte Darstellung. Fehlende Einstellungsmöglichkeiten und fehlerhaftes HDR-Tonemapping. 4K-60-Hz-Wiedergabe ohne störende Nachzieheffekte, aber DLP-typische Farbblitzer erkennbar. Kein 120-Hz-Support
Im Spielmodus gute Spielbarkeit (Input-Lag ca. 35 ms), allerdings farblich unnatürliche und überschärfte Darstellung. Fehlende Einstellungsmöglichkeiten und fehlerhaftes HDR-Tonemapping. 4K-60-Hz-Wiedergabe ohne störende Nachzieheffekte, aber DLP-typische Farbblitzer erkennbar. Kein 120-Hz-Support

Bei einer Tischinstallation sollte der Projektor an der Bildunterkante ausgerichtet werden, bei einer Deckeninstallation hingegen an der Bildoberkante. Je nach Aufstellung ist lediglich zu beachten, dass die warme Abluft nach hinten ausströmt und der Projektor beispielsweise nicht einfach auf die Rückseite gelegt werden sollte.

Die Lüfter des Projektors sind in den meisten Bildeinstellungen kaum hörbar und werden von den integrierten Lautsprechern mühelos übertönt. Dadurch können Sie den Horizon Pro sehr nah an der Sitzposition aufstellen, ohne störende Nebengeräusche fürchten zu müssen.

4K durch Pixelshift

Der XGIMI Horizon Pro baut auf dem vielfach bewährten 0,47-Zoll-DMD-Chip auf. Millionen kleinster Kippspiegel sorgen für die entsprechende Pixelhelligkeit.

Netzteil ausgelagert • Netzkabel ca. 2,5 m • Einschalten ca. 30 s bis Bildanzeige, ca. 40 s bis Komplettstart mit Android • Luft zur Kühlung wird vorn angesaugt, warme Abluft strömt auf der Rückseite aus • exakte Ausrichtung zur Leinwand empfohlen (automatische digitale Keystone-Korrektur mindert Bildqualität), kein Lens-Shift, automatischer Fokus oder manuell über Fernbedienung möglich
Netzteil ausgelagert • Netzkabel ca. 2,5 m • Einschalten ca. 30 s bis Bildanzeige, ca. 40 s bis Komplettstart mit Android • Luft zur Kühlung wird vorn angesaugt, warme Abluft strömt auf der Rückseite aus • exakte Ausrichtung zur Leinwand empfohlen (automatische digitale Keystone-Korrektur mindert Bildqualität), kein Lens-Shift, automatischer Fokus oder manuell über Fernbedienung möglich

Die native Auflösung beträgt dabei nur Full-HD, doch selbst mit der Nasenspitze an der Leinwand werden Sie sämtliche Pixel einer 4K-Quelle erkennen: Der eingesetzte Pixelshift funktioniert tadellos. Einzig in extremen Situationen können feinste 4K-Details leicht zum Flimmern neigen.

Der HDR-Farbumfang ist für einen DLP-Projektor beachtlich, allerdings nimmt die Leuchtstärke nach einer Bildkalibrierung deutlich ab und die aufgehellte Schwarzdarstellung ist für HDR-Quellen nicht ideal. Mit SDR-Quellen überzeugt der Horizon Pro deshalb meist noch mehr
Der HDR-Farbumfang ist für einen DLP-Projektor beachtlich, allerdings nimmt die Leuchtstärke nach einer Bildkalibrierung deutlich ab und die aufgehellte Schwarzdarstellung ist für HDR-Quellen nicht ideal. Mit SDR-Quellen überzeugt der Horizon Pro deshalb meist noch mehr

Die Herstellerangabe von 2.200 Lumen können wir allerdings nicht bestätigen: Die lichtstärksten Modi sind an fest vorgeschriebene Voreinstellungen gebunden, die keine Bildkorrekturen zulassen und in diesem Fall zeigt sich die Wiedergabe grünlich oder bläulich verfärbt. Bei natürlicheren Farben sinkt die Leuchtstärke deutlich, sodass der Horizon Pro für Filmfans, die eine D65-Kalibrierung anstreben, eher in den Bereich von 800 bis 1.100 Lumen fällt.

XGIMI stimmt den Projektor in vielen Einstellungen überschärft, übersättigt und aufgehellt ab, doch mit wenigen Handgriffen lässt sich im Benutzermodus ein insgesamt überzeugendes Ergebnis erzielen, sodass auch die Filmwiedergabe gefällt. Profis werden dagegen die limitierten Einstellungsoptionen bemängeln
XGIMI stimmt den Projektor in vielen Einstellungen überschärft, übersättigt und aufgehellt ab, doch mit wenigen Handgriffen lässt sich im Benutzermodus ein insgesamt überzeugendes Ergebnis erzielen, sodass auch die Filmwiedergabe gefällt. Profis werden dagegen die limitierten Einstellungsoptionen bemängeln

Die Helligkeitseinstellung der LED-Lichtquelle findet sich nicht im Bildeinstellungsmenü: Die dort zu findende Helligkeitseinstellung steuert den Videopegel-Schwarzpunkt und sollte nicht verändert werden. In den allgemeinen Projektionseinstellungen finden Sie hingegen die tatsächliche Helligkeitseinstellung (10 Stufen), um das Bild brillanter darzustellen oder die Energieaufnahme zu drosseln.

Für hellere Räume geeignet

DLP-typisch zeigen sich schwarze Bildbereiche dunkelgrau und damit künstlich aufgehellt, was in heller Projektionsumgebung allerdings kaum auffällt. Vermutlich wählt XGIMI deshalb eine künstliche Bildaufhellung und Übersättigung, damit der Projektor bei Umgebungslicht selbst im Filmmodus subjektiv satte Bilder erzeugt.

Die voreingestellte Helligkeit wird konstant und auch vollflächig ausgegeben. Die korrekte Einstellung der Helligkeit finden Sie in den allgemeinen Projektionseinstellungen und nicht im Bildmenü. Je exakter die D65-Farbtemperaturkalibrierung erfolgt, desto deutlicher reduziert sich die effektive Leuchtstärke
Die voreingestellte Helligkeit wird konstant und auch vollflächig ausgegeben. Die korrekte Einstellung der Helligkeit finden Sie in den allgemeinen Projektionseinstellungen und nicht im Bildmenü. Je exakter die D65-Farbtemperaturkalibrierung erfolgt, desto deutlicher reduziert sich die effektive Leuchtstärke

Für abgedunkelte Räume sind die Bildeinstellungen allerdings nicht geeignet, hier lohnen sich manuelle Korrekturen, auch wenn diese weniger zahlreich ausfallen als von uns gewünscht. Ärgerlich für Filmfans ist eine 60-Hz-Wandlung von 24p-Filmquellen, sodass sich ein Bildruckeln nur über die Zwischenbildberechnung vermeiden lässt, die allerdings Artefakte und Aussetzer provoziert. Auch 50-Hz-TV-­Signale wurden im Test nicht fehlerfrei angezeigt.

Je nach Farbtemperatureinstellung erreichte der Horizon Pro zwischen 250 und 330 Nits, was umgerechnet knapp die Hälfte der Herstellerangabe entspricht. DLP-untypisch liegen sogar die Farbhelligkeitswerte im grünen Bereich. Deutlich höhere Helligkeitswerte sind nur mit einem extremen Farbstich erreichbar
Je nach Farbtemperatureinstellung erreichte der Horizon Pro zwischen 250 und 330 Nits, was umgerechnet knapp die Hälfte der Herstellerangabe entspricht. DLP-untypisch liegen sogar die Farbhelligkeitswerte im grünen Bereich. Deutlich höhere Helligkeitswerte sind nur mit einem extremen Farbstich erreichbar

Zur Hochform läuft der XGIMI mit einer 4K-60-Hz-Wiedergabe auf, was sich insbesondere mit ­Gaming-Quellen umsetzen lässt. Leider gestattet XGIMI im Spielmodus nahezu keine Bildeinstellungen und die grundlegende Abstimmung verfremdet das Eingangssignal stark. Mit HDR-Quellen sind die Nachteile des Projektors wie Detailverluste in hellen Bildbereichen, Aufhellungen schwarzer Bildbereiche und ein verstärktes Pixelrauschen in dunkelgrauen Flächen besonders deutlich erkennbar, weshalb sich der Horizon Pro trotz einer satten HDR-Farbwiedergabe vorrangig für eine SDR-Darstellung eignet.

Keine Überraschung ist die stark aufgehellte Schwarzdarstellung, sodass dunkle Bildbereiche dunkelgrau erscheinen. Für Räume mit Restlicht ist die Wiedergabe allerdings gut genug und der Bildkontrast des DLP-Projektors ähnelt den Werten eines günstigen Computermonitors (ca. 800 : 1)
Keine Überraschung ist die stark aufgehellte Schwarzdarstellung, sodass dunkle Bildbereiche dunkelgrau erscheinen. Für Räume mit Restlicht ist die Wiedergabe allerdings gut genug und der Bildkontrast des DLP-Projektors ähnelt den Werten eines günstigen Computermonitors (ca. 800 : 1)

Keine Auswirkung zeigte zunächst die lokale Kontrasteinstellung, was sich durch eine komplette Neueinrichtung des Projektors allerdings beheben ließ. Wirklich empfehlen können wir den künstlichen Kontrastboost allerdings nicht, denn Detailverluste und eine künstliche Bildwiedergabe sind meist das Resultat.

Dem 3D-Format hält XGIMI weiterhin die Treue, denn der Horizon Pro ist mit einer DLP-Shutter-Brille in der Lage, das 3D-Frame-Packing-Format von 3D-Blu-rays korrekt abzuspielen, auch wenn in diesem Fall die passende 3D-Einstellung manuell erfolgen muss. Die Zwischenbildberechnung war im Test zwar anwählbar, zeigte im 3D-Modus allerdings keine Auswirkung.

Für Einsteiger gedacht

Angesichts des Würfeldesigns würde man sich fast eine Kooperation zwischen XGIMI und Nintendo wünschen, denn der Horizon Pro erscheint als Projektor ähnlich charmant wie die Spielekonsole Gamecube.

DLP-typisch kommt in dieser Preisklasse nur ein Chip für die Bildwiedergabe zum Einsatz. Die native Full-HD-Auflösung wird durch einen Pixelshift auf 4K-Niveau angehoben. Die Farbwechselgeschwindigkeit beträgt 240 Hz, wodurch Farbblitzer sichtbar sein können. 24p-Filmquellen werden in 60 Hz ausgegeben
DLP-typisch kommt in dieser Preisklasse nur ein Chip für die Bildwiedergabe zum Einsatz. Die native Full-HD-Auflösung wird durch einen Pixelshift auf 4K-Niveau angehoben. Die Farbwechselgeschwindigkeit beträgt 240 Hz, wodurch Farbblitzer sichtbar sein können. 24p-Filmquellen werden in 60 Hz ausgegeben

Der spielerische Umgang mit der DLP-Projektionstechnik steht hier im Mittelpunkt: Aufstellen, anschließen und loslegen ist hier das Motto, ohne sich mit komplexen Einstellungen befassen zu müssen. Damit trifft XGIMI zwar nicht genau unseren Nerv, denn wir würden uns eine bessere Bildabstimmung wünschen, doch als Gesamtpaket kann der Horizon Pro punkten und ein Preistipp ist dieser All-in-One-Projektor allemal.

XGIMI Horizon Pro Heimkino-Beamer im Quick Check

Lichterzeugung

  • LED-Lichtquelle,
  • 2.200 Lumen,
  • ca. 30.000 h Laufzeit

Aufstellung der Leinwandgröße

  • Objektiv nicht zentriert,
  • Projektions-Offset ca. 100 % (bei Tischaufstellung an Bildunterkante,
  • bei Deckeninstallation an Bildoberkante ausrichten),
  • Projektionsabstand 1,2 × Bildbreite,
  • kein Lens-Shift,
  • Fokus motorisiert über Fernbedienung einstellbar,
  • Fokus und Keystone-Korrektur automatisch möglich (nachdem Projektor bewegt bzw. aufgestellt wird),
  • empfohlene Leinwandgröße: ca. 90 Zoll für Kino-HDR-Helligkeit,
  • ca. 160 Zoll für Standard-Kinohelligkeit,
  • Lautstärke ca. 30 – 35 dB (Grundrauschen Lüfter, durch interne Lautsprecher meist nicht hörbar)

Anschlüsse

  • 2 × HDMI (4K 60 Hz HDR),
  • 1 × ARC (HDMI 1),
  • 2 × USB,
  • 1 × digital optisch,
  • 1 × 3,5 mm Audio-out,
  • 1 × Netzwerk,
  • Bluetooth-Audiowiedergabe

Gaming-Funktionen

  • 4K in HDR mit bis zu 60 Hz,
  • Input Lag: ca. 35 ms

HDR-Formate

  • HDR10,
  • HLG,
  • kein HDR10+,
  • kein Dolby Vision

Webseite: de.xgimi.com

Dieser Test erschien in der Ausgabe 01/2023 vom HDTV Magazin. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres XGIMI Horizon Pro-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Text/Bilder: Autor: Christian Trozinski; Bilder: Auerbach Verlag, XGIMI

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Bildquelle:

  • XGMI Horizon Pro Beamer: XGMI

2 Kommentare im Forum

  1. Ich lese ständig dass bei diesem Projektor keine Batterien für die Fernbedienung beiliegen. Also bei meinem Xgimi Horizon Pro lagen sehr wohl welche dabei! Gruß, Rheinberger ++
  2. Hätte ich mir nicht im Sale den Vorgänger geholt, würde ich den Pro nehmen. Wobei der Stromverbrauch ja ziemlich hoch sein soll.
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