
Am Freitag geht die laufende und wenig erfolgreiche „MasterChef“-Staffel im Programm von Sport1 zu Ende. Auch kommende Woche plant der Sender mit einem Showformat im Abendprogramm. Warum dazu noch keine Kommunikation erfolgte erscheint merkwürdig.
Die Sport1-Eigenproduktion „MasterChef“, hergestellt in der Türkei von Acunmedya und Brainpool, biegt in dieser Woche auf ihre Zielgerade ein. Am Freitag wird das Finale der bis dato linear glücklosen Produktion über die Bildschirme flimmern. Zuletzt schauten in der Regel um die 50.000 Personen die langgezogenen und abendfüllenden Episoden des Programms. Wie hoch die Abrufzahlen der Folgen auf der neuen Destination show1.tv sind – dort bietet Sport1 inzwischen seine Eigenproduktionen on demand an – wollte der Sender auf Nachfrage von DIGITAL FERNSEHEN nicht verraten. Es ist nicht das einzige Fragezeichen, das derzeit über der Sport1-Strategie schwebt.
Abgesehen davon, dass es in der Branche genügend Personen gibt, die erst noch überzeugt sein müssen, dass der viele Jahre eher auf ein männliches Publikum abzielende Spartensender nun kurz- oder mittelfristig zum Familien- bzw. Frauensender wird, sind es auch selbst gemachte Stolpersteine, die sich Sport1 in den Weg legt. Nach dem Finale von „MasterChef“ will Sport1 auch in der kommenden Woche in der Primetime Eigenproduktionen zeigen. Schon vor Monaten hatte der Sender angekündigt, neben „MasterChef“ auch eine weitere „Survivor“-Staffel umzusetzen.
Andauernde Vorbereitungen
Acunmedya produziert das Format bereits für mehrere Märkte – zu erwarten sind dann ebenfalls Kaugummi-Folgen und eine Staffel mit Rekordlänge. Ob’s „Survivor“ aber schon direkt wird, steht noch immer nicht fest. Selbst eine Woche vor Ausstrahlung hat Sport1 noch Platzhalter in den Ankündigungen stehen. Schon vorige Woche hieß es auf Anfrage unserer Redaktion, eine entsprechende Kommunikation sei in Vorbereitung. Stattgefunden hat sie bis dato nicht.
Für deutsche Verhältnisse geht Sport1 hier einen ungewöhnlichen Weg. In aller Regel kommunizieren Sender ihre Programme mit zwischen drei bis sechs Wochen Vorlauf. Das ist im Normalfall wichtig, um unterschiedliche Presseaktionen vorbereiten zu können. Den meisten Sendern ist es ein Anliegen, dass zum Start einer Sendung Hintergrundberichte oder Interviews erscheinen – oder: In den gedruckten Programmzeitschriften vorzukommen. Viele Progammies brauchen fünf, sechs Wochen redaktionellen Vorlauf als Minimum. Auf diese Art der Werbung wird die kommende Eigenproduktion von Sport1 nun nicht setzen können. Stattdessen wird’s eher der Überraschungseffekt.
Während für kommenden Montag also eine Sport1-Premiere ansteht, kommt es am Samstag zu einem Sport1-Abschied. Das Zweitliga-Spiel zwischen Hamburg und Ulm, der HSV kann an diesem Abend aufsteigen, wird das Letzte Zweitliga-Livespiel sein, das der Sender überträgt. Sport1 hat die Rechte an die RTL-Gruppe verloren. Sport1 ist langjähriger Zweitliga-Livepartner, übertrug schon seit Mitte der 90er Zweitliga-Topspiele in seinem Programm.
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- Masterchef Sport1 2025: Instagram Masterchef.de