BBC-Chef: Zu wenige ältere Frauen auf dem Bildschirm

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Entlassung einer 53-jährigen Moderatorin hat die BBC in Bedrängnis gebracht. Nun hat BBC-Chef Mark Thompson eingeräumt, dass bei der öffentlich-rechtliche Sendeanstalt nicht genügend ältere Frauen zu sehen sind. Ein Zustand, der sich ändern soll.

Die Klage der entlassenen Moderatorin des BBC-One-Magazins „Countryfile“,
Miriam O’Reilly, sei für die BBC ein wichtiger Weckruf gewesen, erklärte Thompson gegenüber dem „Guardian“ (Freitagausgabe). O`Reilly hatte sich gerichtlich gegen ihre Entlassung zur Wehr gesetzt und bekam vom Gericht einen Schadenersatz zugesprochen, der sich in Höhe von 250 000 Pfund bewegen soll. Die Moderatorin hatte in der Vergangenheit mehrfach Kritik daran geübt, dass die BBC Frauen im mittleren Alter gezielt aus Programmen verbannt, welche auf prominenten Sendeplätzen zu sehen sind.
 
Der BBC-Chef räumte ein, dass es unter den älteren Journalisten, welche die wichtigsten Nachrichtenprogramme des Senderverbunds präsentieren, zu wenig Frauen gebe. Vor allem bei politischen Interviews setze der Sender nicht genügend auf Journalistinnen im mittleren Alter.

Während zwar immer mehr Frauen die Geschicke der BBC leiten würden, gestalte sich die Entwicklung auf den Bildschirmen gegenläufig und repräsentiere damit nicht den Stand der Sendeanstalt, erklärte Thompson weiter.
 
Kritische Beobachter könnten nach Meinung des BBC-Chefs der Rundfunkanstalt vor allem zwei Dinge vorwerfen. Zum einen, dass zu wenig ältere Frauen bei der BBC zu sehen sind, besonders, wenn es um publikumsstarke Sendungen geht. Zum anderen, dass die britische Sendeanstalt durch Gebühren finanziert wird und damit in der Verantwortung stehe, fairer und aufgeschlossener mit derartigen Themen umzugehen.
 
Im Hinblick auf eine Studie, in welcher mehr als ein Drittel der teilnehmenden Frauen ab 55 angaben, dass nicht genügend gleichaltrige Frauen im Fernsehen zu sehen seien, betonte Thompson, dass an der BBC ist, diese Wahrnehmung und die dahinter steckende Wirklichkeit zu ändern. Der Anbieter müsse dafür sorgen, dass seine weiblichen Mitarbeiter nicht das Gefühl haben, dass ihr Alter ihrem weiteren Werdegang bei der BBC behindere. [rh]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: BBC-Chef: Zu wenige ältere Frauen auf dem Bildschirm Ich wundere mich nur, dass bei den Privaten immer noch Menschen zu sehen sind, die bereits die magische Altersgrenze der "werberelevanten Altersgruppen" überschritten haben. Schmälert so etwas nicht die möglichen Werbeeinnahmen? Bei ARD und ZDF ist ja die zuschauerrelevante Altersgruppe bestens vertreten... ACHTUNG! Zynismus aus! Nicht ernst gemeint!
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