„Der Alte“, ganz neu: „Nicht alles bleibt beim Alten…“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Eine Frau stürzt aus dem Fenster. Wer könnte Täter sein? Ein klarer Fall für Hauptkommissar Rolf Herzog, kurz „Der Alte“ genannt, der an diesem Freitag (20.15 Uhr) mit neuen Folgen ins ZDF-Programm zurückkehrt.

Bei der mittlerweile 357. Folge vom „Alten“ mit dem Titel „Schleichendes Gift“, dem Start zur neuen sechsteiligen Staffel, ist der Auftakt wie immer dumpfes Pochen, fiepende Geigen, ein Trommelwirbel. Nur der Produzentenname im Vorspann hat sich geändert: Nicht mehr der im Februar gestorbene Helmut Ringelmann, sondern
Susanne Porsche hat die Staffel produziert.

Die 59-jährige Frankfurterin war einst Moderatorin und Autorin mit Schwerpunkt Kinderprogramm und ist seit 1983 selbstständige Produzentin („Sisi“ in der Regie vom Lebensgefährten Xaver Schwarzenberger) und eher Krimi-unerfahren. Sie staunte, als gerade ihr die Familie Ringelmann 2010 dessen Münchner Neue Fernsehproduktion zum Kauf anbot, „obwohl schon die Größten der Branche Schlange standen und ich mich dort einzureihen nie gewagt hätte“, wie sie sagt. Aber sie griff zu und sah sich erstmal zur Einstimmung 40 DVDs des „Alten“ an: „Meine Söhne haben schließlich gemeutert und sind weggerannt…“
 
Sie selber rannte nicht weg, sondern entschied, „das Gute zu bewahren, aber nicht alles wie Ringelmann zu machen“. Sie suchte nach jüngeren Autoren. Hingegen hält sie am Ringelmann-Prinzip der hochkarätigen Besetzung fest, präsentiert im „Schleichenden Gift“ zum Beispiel Devid Striesow, aber nicht als netten Bub, sondern als fiesen Barbesitzer: „Es ist doch toll, wunderbare Schauspieler mal ganz anders zu zeigen.“ Und die großen Namen im Ensemble „strahlen zugleich anregend auf die Darsteller der Kommissare über“.
 
Bei denen will sie bleiben („Das Publikum mag einfach diese Krimi-Familie.“), aber auch ihnen frische Farben geben und recht persönliche dazu. Michael Ande, passionierter Motorradfahrer, wird nun auch vor der Kamera Motorrad fahren dürfen, Pierre Sanoussi-Bliss endlich seine ausgeprägt komische Seite zeigen. Etwas weiter ausschwärmen als bisher dürfen sie auch: „München hat so viele
interessante Winkel. Es müssen nicht immer die fünf vertrauten Grünwald-Villen sein.“ In der kommenden Staffel geht es sogar nach Berchtesgaden und nach Österreich, gleich volle 90 Minuten lang.
 
Denn dort entsteht der erste 90-Minüter in der Geschichte des „Alten“ (vom Pilotfilm 1977 einmal abgesehen): Rolf Herzog macht dort Urlaub, und der soll ihm dann ebenso gut tun wie seinem Darsteller Walter Kreye auch. Im breiteren Zeitformat rückt er diesmal von der Ermittler-Rolle in den Mittelpunkt, kann den Charakter seines Rolf Herzog tiefer ausloten. Und einen Kriminalfall löst er
selbstverständlich auch.
[Paul Barz]

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