Facebook: Kommt der „Dislike“-Button nun doch?

Seit Jahren wird ein „Dislike“-Button von Nutzern schon gefordert, doch bisher wurde ihr Wunsch nicht erfüllt. Nun könnte sich das aber ändern, denn wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg verriet, arbeitet der Konzern an einem „Gefällt mir nicht“.

Für eingefleischte Facebook-Nutzer ist er schon seit langem nicht mehr wegzudenken: der „Like“- bzw. „Gefällt mir“-Button, mit dem jeder unter Bildern, Kommentaren, Videos oder Artikeln seinen Zuspruch ausdrücken kann. Ein negativ besetztes Äquivalent, also einen „Dislike“- oder „Gefällt mir nicht“-Knopf gibt es dagegen nach wie vor nicht, obwohl ihn die Nutzer schon seit Jahren fordern. Das soziale Netzwerk hatte bisher stets davon abgesehen, eine solche Funktion zu integrieren, um das Entstehen einer negativen Stimmung zu vermeiden. Zudem sollte Facebook nicht zu einer Bewertungsplattform verkommen.

Doch nun scheint der US-Konzern seine Meinung geändert zu haben. Denn wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Dienstag bei einer Diskussionrunde in der Firmenzentrale verriet, habe man den Ruf der Nutzer gehört und arbeite nun an einer entsprechenden Umsetzung. Einen direkten „Dislike“-Button, mit dem sich ausdrücken lässt, dass einem Nutzer etwas nicht gefällt, soll es aber wohl nicht geben. Denn laut Zuckerberg orientiere man sich vielmehr daran, eine Funktion zu kreieren, über die sich Mitgefühl oder Bedauern ausdrücken lässt.
 
Es gebe viele Themen, bei denen der „Gefällt mir“-Button schwierig oder gar unangebracht sei, erklärte der Konzern-Chef. Der Tod eines Familienmitglieds, andere Schicksalsschläge oder auch die aktuelle Flüchtlingskrise nannte er dabei als Beispiel. Damit Facebook-Nutzer hier dennoch entsprechende Emotionen wie Verständnis ausdrücken können, wolle man hier daran arbeiten, ihnen mehr Optionen zu geben. Ob das bedeutet, dass das soziale Netzwerk sogar gleich über mehrere neue Buttons nachdenkt, ist allerdings noch unklar.
 
Die Arbeiten im kalifornischen Menlo Park, wo Facebook seinen Hauptsitz hat, laufen bereits auf Hochtouren, so Zuckerberg weiter.  Die Integration eines solchen Buttons sei überraschend kompliziert, räumte er ein. Aber man habe eine klare Vorstellung, die wohl bald auch technisch umsetzbar sei. Der Firmen-Chef zeigte sich zudem zuversichtlich, bald einen Test starten zu können. Je nachdem wie dieser ausfalle, werde sich entscheiden, ob der „Dislike“-Button flächendeckend eingeführt wird. [fs]