Nach der Rezession von 2009 hat die globale Medienindustrie den Weg auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Das wichtigste Werbemedium bleibt das Fernsehen.
2010 stiegen die Erlöse aus Werbung, Abo- und Zugangsentgelten weltweit um 1,42 Billionen US-Dollar und übertrafen den bisherigen Spitzenwert von 2008 (rund 1,39 Billionen US-Dollar). Zwischen 2010 und 2015 sollen im Jahresschnitt alleindie Erlöse aus TV-Spots und Werbevermarktung um voraussichtlich 6,5 Prozent auf über 232 Milliarden US-Dollar zulegen. Diese Prognoseveröffentlichte der AnalystPricewaterhouse Coopers (PwC) am Dienstag. Die Experten untersuchten in ihrer“Global Entertainment and Media Qutlook“-Studie die wichtigsten Trends der weltweiten Unterhaltungs- und Medienbranche.
Aktuell liegen hinter dem Fernsehen die Zeitungen als zweitwichtigstes Werbemedium. Diesen Rang wird der Printbereich jedoch laut PwC in Zukunft an das Internet verlieren. Die Zeitungen profitierten allerdings zunehmend von online bzw. mit digitalen Ausgaben generierten Werbeerlösen, die den Schätzungen zufolge bereits 2015 über 10 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen im Zeitungsmarkt generieren sollen, hieß es.
Insgesamt prognostizierte die Beratungsgesellschaft einen weltweiten Umsatzanstieg der Medienbranche um 5,7 Prozent jährlich auf rund 1,87 Billionen US-Dollar im Jahr 2015. Der Erlös in Deutschland werde im gleichen Zeitraum um voraussichtlich 3,4 Prozent jährlich auf gut 103 Milliarden US-Dollar wachsen. Damit wäre Deutschland in vier Jahren der weltweit viertgrößte Medienmarkt hinter den USA, Japan und China.
Auch der Umsatz der digitalen Medien soll laut den Prognosen weiter steigen. Waren es 2006 noch knapp 15 Prozent, wuchs der Branchenerlös 2010 bereits auf knapp 26 Prozent. Im Jahr 2015 dürfte über ein Drittel des weltweiten Umsatzes auf digitale Medien entfallen. Vor allem in China und Brasilien holen die Medienmärkte rasant auf. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die stärkere Verbreitung von Breitband-Internet, sowie durch die zunehmende mobile Mediennutzung mit Smartphones und Tablets.
Aus den Trends der jährlich vorgelegten „Global Entertainment and Media Outlook“-Studie, leitete PwC Umsatzprognosen für 13 Teilbranchen der Medienmärkte in 48 Ländern ab. Zu den beobachteten Segmenten zählten Internet, Fernsehen, Musik, Film, Videospiele und Radio. Hinzu kamen die Verkaufs- und Werbeerlöse der klassischen, überwiegend nicht-elektronischen Medien (Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften sowie Bücher) und Außenwerbung. [frt]
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