Kein Jubiläums-„Tatort“ mit 27 Kommissaren

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Ende November feiert die berühmteste Krimiserie der ARD ihren 40. Geburtstag. Einen Jubiläumskrimi, in dem alle aktuellen „Tatort“-Kommissare zusammentreffen, wollte die ARD aber aus unerfindlichen Gründen nicht produzieren.

Die ARD hat einen Jubiläumsfilm mit allen aktuellen ARD-Ermittlern abgelehnt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag berichtete lag der ARD ein Drehbuch vor, das in einem Sanatorium in den Alpen spielt. Auf einer Weiterbildungsveranstaltung sollten sich alle 27 aktuellen „Tatort“-Ermittler treffen. Doch aus einem schönen Wochenende wird, wie man leicht vermutet nichts, denn einer der Kriminalbeamten wird ermordet.
 
Was so schön hätte werden können; die ARD-Verantwortichen gaben der Drehbuchidee von Schauspielerin Elena Uhlig (u.a. Alles auf Zucker, Das Beste aus meinem Leben) keine Chance. Bei der Fernsehfilm-Koordination fand die Idee zu diesem Film keine Befürworter. „Alle Fernsehfilm-Chefs haben sich mit dem Projekt intensiv befasst“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ WDR-Fernsehspielchef Gebhard Henke. „Wir sind zu dem einmütigen Ergebnis gekommen, dass uns die Geschichte, in der (fast) alle Tatort-Kommissare mitspielen sollten, inhaltlich nicht überzeugt. Den für einen Zweiteiler veranschlagten hohen Aufwand halten wir für nicht angemessen.“ Laut dem Bericht zögerte die ARD vor dem Projekt, da sie keine ausreichende Quote erwartete. Doch wieso sollen 27 Tatort-Ermittler weniger Zuschauer interessieren als ein einziges Ermittlerduo an einem gewöhnliche Tatort-Sonntag, der immerhin weit über zehn Millionen Zuschauer interessiert? Die Antwort blieb die ARD zum Teil schuldig, erklärte aber, dass sie die Story für zu dünn halte.

Laut dem Bericht war für die Regie Vivian Naefe (Die wilden Hühner) vorgesehen. Außerdem hätten schon Zusagen von mindestens 15 aktuellen und ehemaligen Tatort-Kommissaren und -Kommissarinnen vor, darunter die populären Kölner Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär), der Kieler Borowski (Axel Milberg), der Münsteraner Thiel (Axel Prahl) und Lena Odenthal aus Ludwigshafen (Ulrike Folkerts) vorgelegen. Die ARD gab aber auch noch einen weiteren Grund für die Absage an. Fairerweise, so Bavaria-Manager Esche, müsse man auf die strukturellen und inhaltlichen Hürden hinweisen. 20 bis 27 Tatort-Hauptdarsteller auf einen Drehtermin zu verpflichten, sei sehr kompliziert. Die ARD versucht es daher zum 40. mit einem „Tatort“-Quiz. Das, so glaubt die Anstalt, ist sicher ein Quotenbringer. [mw]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Kein Jubiläums-"Tatort" mit 27 Kommissaren Da hätte dann nur noch Prof. Karl-Friedrich Boerne gefehlt und mein persönlichen Favoriten wären alle dabei
  2. AW: Kein Jubiläums-"Tatort" mit 27 Kommissaren ... schade; Ich hätte eingeschaltet. Das Quiz werde ich wohl kaum anschauen. ... dann doch lieber Kommissare suchen ein Zuhause oder Bulle, Kommissar und Täter ;-)
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