Mehr Details zu Vodafones Gigabit-Initiative

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Beim schnellen Internet ist die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich bekanntlich weit hinterher. Der Netzbetreiber Vodafone ergreift jetzt die Initiative, um Deutschland zur „GigabitGesellschaft“ zu machen.

In den nächsten vier Jahren ist jeder Dritte in Deutschland mit schnellem Internet versorgt – zumindest, wenn es nach Vodafone gehen würde. Und „schnell“ bedeutet diesmal tatsächlich eine hohe Geschwindigkeit, bei der „GigaOffensive“ spricht man von Gigabit-Speed. Das entspricht umgerechnet in eine Downloadrate etwa 125 Megabyte pro Sekunde. Bislang bietet man lediglich Tarife mit höchstens halber Geschwindigkeit an.

Dass das nicht ganz kostenlos ist, dürfte klar sein. Für die Modernisierung in Gemeinden und Gewerbegebieten werden bereits zwei Milliarden Euro veranschlagt. Der Anfang des Ausbaus soll in den Bundesländern Bayern und Sachsen erfolgen, danach in den elf weiteren, in denen Vodafone Internet anbietet. Schlussendlich ist es angepeilt, 12,6 Millionen Haushalte mit Gigabit-Anschluss zu versorgen.
 
Besonders auch im ländlichen Raum will Vodafone die Gemeinden unterstützen, die bisher vom Bund geförderte Glasfasernetze aufbauen. Vodafone mietet beim Modell „GigaGemeinde“ dafür die lokale Infrastruktur an, verlegt die neue Anbindung und betreibt anschließend aktiv das Netz. Dadurch sollen etwa eine Million Haushalte und zwei Millionen Menschen versorgt werden.
 
Und weil das noch nicht genug der Marken wäre, ruft man auch „GigaGewerbe“ ins Leben. „Nachfrageorientiert“ sollen Firmen ans Netz geschlossen werden. Für manche Gewerbe seien schnelle Leitungen nämlich überlebenswichtig, eigene Glasfaseranbindungen in Gewerbegebieten jedoch viel zu teuer. 

[jk]

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5 Kommentare im Forum

  1. Am Zeitwohnsitz haben wir stark rabattiertes Internet&Phone 50 (eigentlich hätte uns Internet 25 gereicht aber zur Mehrleistung die im Endeffekt sogar billiger ist sagt man nicht nein) Speedtest ist immer über 40 MBit/s down- und 1,5 MBit/s upstream. Da kann man nicht meckern. Dort wo Kabel liegt funktioniert es eigentlich schon perfekt. Das Problem ist eher das in Deutschland etliche Kleinstädte und Dörfer eben kein Kabel haben.
  2. Nun ja, in ländlichen Gebieten nutzen die Leute bereits Satellitenempfang für TV u. langsame Internetanschlüsse werden dort auch immer seltener. Eine Investition dort noch zusätzlich ein TV-Kabelnetz aufzubauen lohnt sich betriebswirtschaftlich einfach nicht. Ein KNB könnte dort einfach zu wenig Kunden gewinnen. Selbst der Ansatz die Ausbaukosten über höhere Kundenpreise wieder herein zu holen dürfte nicht funktionieren. Und "Stadt-Land-Quersubventionen" würde den Gewinn den das Unternehmen in bereits etablierten Gebieten einfährt schmälern. Ergo konzentrieren sich die KNB darauf die Datenraten in Gebieten in denen bereits Kabel liegt weiter zu erhöhen, da geht es um Kundenbindung ohne viel Geld in den Ausbau von Kabelstrecken investieren zu müssen. Und nach der Analogabschaltung steht wieder mehr Bandbreite für Internet zur Verfügung, mit DOCSIS 3.1 lässt sich die Datenrate weiter erhöhen, u. mittelfristig wird mit Full Duplex DOCSIS auch das Problem der geringen Upload-Geschwindigkeit behoben werden.
  3. Das Problem mit den langsamen Internetzugängen über DSL hat sich aber erst in den letzten Jahren gebessert, und selbst das noch nicht überall. Wenn wir ähnlich wie in anderen Ländern selbst in den Dörfern Kabelanschlüsse hätten, dann hätten wir aber schon von Anfang an einen beinahe flächendeckenden Breitbandausbau, weil eben bei Kabel jeder Anschluss eine gewisse Mindestgüte hat, die Qualitätsunterschliede nicht so gross sind wie bei der Telefon-TAL.
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