Primacom: Megakursanstieg durch Fehlspekulation

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Aktie der Primacom AG hat am Donnerstag zeitweise schwindelerregende Kursgewinne verzeichnet. Ursache des Kursanstiegs von über 1 000 Prozent waren wohl Fehlspekulationen aufgrund eines falsch interpretierten Zeitungsartikels.

Einige Anleger hatten offenbar nach dem Erscheinen eine Artikels in der „Financial Times Deutschland“ auf ein baldiges Ende der Primacom spekuliert. Im allgemeinen sind Kursanstiege um 1 000 Prozent eine absolute Seltenheit und im Normalfall nur über Jahre hinweg zu realisieren. Die Primacom-Aktie schoss aber a Donnerstag um schwindelerregende 1 140 Prozent in die Höhe.
 
Wie das Börsenportal der ARD am Freitag berichtete, waren einige Anleger einer Zeitungsmeldung aufgesessen. Die „Financial Times Deutschland“ hatte in einem Artikel berichtet, dass der „zahlungsunfähige Netzbetreiber bald komplett in der Hand von Finanzinvestoren sein“ werde. Laut dem Blatt sollten noch im Laufe dieser Woche die vier Hauptgläubiger sämtliche Anteile übernehmen.

Das Missverständnis bestand offenbar darin, dass es in dem Bericht nur um die Primacom Management GmbH ging, die das Kabelgeschäft und damit den wertvollsten Teil des Unternehmens übernommen hat. Einige Anleger hatten offenbar angenommen, dass es sich bei den Verkaufsabsichten um die Primacom AG handelt. Brancheninsider zeigten sich deshalb auch überrascht von der Börsenreaktion: „Die Transaktion hat mit der AG nichts zu tun“, erklärte ein anonymer Experte dem Börsenportal der ARD. Die AG werde nicht verkauft. Der Insolvenzverwalter der AG, Hartwig Albers, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
 
Nach Primacom-Angaben befinden sich noch rund 90 Prozent der Aktien im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Escaline. Im Juni des vergangenen Jahres hatte Primacom beim Amtsgericht Charlottenburg das Insolvenzverfahren beantragt. Damals waren die Aktien auf 20 Cent abgestürzt. Noch im April hatten die Anteilsscheine mehr als sechs Euro gekostet. [mw]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Primacom: Megakursanstieg durch Fehlspekulation Durch solchen Spekulatius kann man natürlich auch sein Unternehmen sanieren. Nur die Moral macher bleibt dabei auf der Strecke und das Unternehmen womöglich auch, bei solchen linken Machenschaften. Das hätten die von PC dementieren können, aber warum nur, wenn dadurch Kurssteigerungen möglich werden. Wanna kick in some Asses!
  2. AW: Primacom: Megakursanstieg durch Fehlspekulation Ich glaube kaum, dass Escaline oder sonst ein Aktionär der Primacom etwas davon hatte. Den Bock hat hier ganz klar die FTD geschossen, die in ihrem Artikel nicht zwischen der AG und der Primacom Management GmbH unterschieden hat. Vielleicht war auch der Verfasser des Artikels nicht ganz im Bilde, was bei der Primacom bereits im letzten Jahr abgegangen ist.
  3. AW: Primacom: Megakursanstieg durch Fehlspekulation Oder er hatte einfach ein paar Primacom-Aktien rumliegen, die er gern ertragreich loswerden wollte mfg, Schahn
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