Sat-Anlage erweitern

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Empfang zusätzlicher Satellitenpositionen

Die einfachste Variante einer Sat-Anlage empfängt einen Satelliten und versorgt einen Empfänger. Entsprechend aufgerüstet lässt sich die Anlagen allen Wünschen anpassen. Das schließt den Anschluss mehrerer Teilnehmer ebenso mit ein, wie die Anzahl der zu empfangenden Programme und Satelliten.

Viele Sat-Anlagen haben klein angefangen und sind mit den Wünschen ihrer Besitzer gewachsen. Stück für Stück. Wir zeigen Ihnen, wie sich eine Sat-Anlage erweitern lässt. Da der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, können wir hier nur Anstöße für Ihre eigenen Ideen geben.

Mehrere Teilnehmer

Mit einer Sat-Schüssel nur einen Receiver zu versorgen, das mag vor 25 Jahren chic gewesen sein. Heute sind Mehrteilnehmer- Anlagen üblich. Eine solche lässt sich auf mehreren Wegen verwirklichen. Bei der einfacheren Variante braucht nur der LNB an der Schüssel ausgetauscht zu werden. Der Fachhandel hält neben dem Single-LNB für einen Teilnehmer auch den Twin-LNB mit zwei, sowie den Quad-LNB mit vier und den Octo-LNB mit acht Ausgängen bereit. Diese LNBs gibt es bereits für kleines Geld. Für einen Twin-LNB muss man an die 15 Euro, für einen guten Quad-LNB etwa 25 Euro kalkulieren. Einen soliden Octo-LNB bekommt man ab rund 60 Euro. Bei den Mehrteilnehmer-LNB ist für jeden Receiver eine eigene Anschlussbuchse vorgesehen. Beim Quad-LNB sind es etwa vier. Von jedem der LNB-Ausgänge ist eine direkte Leitung zu den Receivern oder TVs mit integriertem Sat-Tuner zu ziehen.

Stichwort Antennenkabel

Wir raten, dazu hochwertiges Antennenkabel zu verwenden. Dieses zeichnet sich durch einen hohen Kupferanteil, geringe Dämpfung und gute Abschirmung gegenüber äußere Störquellen, wie Schnurlostelefone, aus. Gute, im Fachhandel erhältliche Antennenkabel können zwar ein Mehrfaches als 100-m-Bünde vom Discounter kosten. Ihre deutlich höhere Lebensdauer und besseren elektrischen Eigenschaften machen den vermeintlichen Preisnachteil aber mehr als wett. Dieser Grundsatz gilt übrigens generell beim Antennenbau.

Multischalter

Alternativ lässt sich eine Mehrteilnehmer- Anlage auch mit einem Multischalter realisieren. Ein Multischalter erlaubt mehr Flexibilität beim Aufbau einer Sat-Anlage, deren Schaltzentrale er ist. Er ist in der Nähe der Sat-Schüssel, wie etwa im Dachboden, zu installieren. Je nach Ausführung kann der Multischalter die Signale eines oder mehrerer Satelliten an bis zu 16 Teilnehmer weiterleiten. Handelt es sich um einen kaskadierbaren Multischalter, können mit Erweiterungsbausteinen weiterer Ausgänge nachgerüstet werden. Auf diese Weise können etwa Gemeinschafts-Sat- Anlagen in Hochhäusern aufgebaut sein.
 
Ein einfacher Multischalter besitzt zunächst vier definierte Sat-Zf-Eingänge. Für jeden Teilbereich des Ku-Bands einen. Sat- Anlagen mit Multischalter erfordern einen so genannten Quatro-LNB. Auch er hat vier definierte Ausgänge. Sie sind entsprechend ihrer Beschriftung mit den zugehörigen Sat-Zf-Eingängen am Multischalter zu verbinden. So muss der LNB-Ausgang für die horizontale Ebene des unteren Ku-Bands mit dem Multischalter-Eingang für eben diesen Frequenz-Teilbereich mit einem Antennenkabel verbunden sein. Damit der Multischalter allen an ihn angeschlossenen Receivern alle Programme eines Satelliten zugänglich machen kann, sind zwischen ihm und dem LNB vier Leitungen zu verlegen.
 
Eine direkte Verbindung zwischen LNB und Receiver besteht nicht. Ein weiterer Vorteil des Multischalters: Er besitzt auch einen Eingang für die terrestrische Antennenanlage für DVB-T, DAB Plus und UKW. Deren Programme werden an den Sat-Ausgängen ebenfalls bereitgestellt. Um auf sie zugreifen zu können, ist jedoch bei allen Teilnehmern eine Antennensteckdose erforderlich. Sie trennt die gemeinsam übertragenen Signale auf. An der Sat-Buchse werden nur die Sat-Signale ausgegeben, am UKW-Ausgang nur UKW-Radio und an der TV-Buchse nur DVB-T und DAB Plus. Werden über den Multischalter nur Satellitensignale verteilt, kann die Antennensteckdose entfallen. Einfache Multischalter für acht Teilnehmer gibt es ab rund 50 Euro.

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