Smart TVs: Für die Hersteller kein profitables Geschäft?

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Smart-TV-Geräte werden immer beliebter. Ob Fernseher, Set-Top-Box oder Blu-ray Player – immer mehr Geräte bieten Zusatzfunktionen aus dem Netz. Doch laut einer Marktanalyse vonFuturesource Consulting lohnen sich Aufbau und Pflege eigener Smart-TV-Plattformen für die Hersteller nicht. Der Trend dürfte daher zu offeneren Plattformen wie Android TV gehen.

Smart-TV-Geräte finden in immer mehr Haushalten ihren Platz. Laut dem Marktforscher Futuresource Consulting werden in Westeuropa und Nordamerika Ende 2014 bereits in 30 Prozent aller TV-Haushalte entsprechende Geräte im Einsatz sein. Bis Ende 2018 soll dieser Wert sogar bis auf 70 Prozent ansteigen. Auch die Nutzung der internetfähigen TV-Geräte und -Boxen steigt stetig.

Für die Geräteindustrie könnte sich der Fokus in den kommenden Jahren trotzdem ändern. Denn wie die Marktanalysten anmerken, würden die Investitionen, die viele Hersteller im Smart-TV-Bereich tätigen, bislang nur in unzureichendem Maße als Gewinne an diese zurückfließen. Laut Jack Wetherill, Senior Market Analyst at Futuresource Consulting, würde es bislang zu wenige Möglichkeiten für die Hersteller geben, Apps und Inhalte selbst zu monetarisieren.
 
Der Großteil der App-Nutzung würde sich auf Smart-TV-Geräten bislang vor allem auf kostenlose Video-on-Demand-Angebote oder sehr allgemeine Web-Dienste konzentrieren und sich damit entscheidend von der App-Nutzung auf beispielsweise Smartphones unterscheiden. Für die Geräteindustrie sei es daher kaum lohnenswert längerfristig viel in die Entwicklung und die Pflege eigener Smart-TV-Plattformen und Apps zu investieren.
 
Eine Alternative könnte auf längere Sicht ein Betriebssystem wie Android TV bieten – also eine relativ offene Plattform, welche in die Geräte integriert wird und die dem Nutzer dann die Auswahl aus einer Vielzahl von Inhalten ermöglicht. Plattform und Inhalte kommen in diesem Beispiel nicht vom Gerätehersteller selbst, sondern von externen Anbietern. Dazu passt auch eine aktuelle Ankündigung von Google, wonach der hauseigene Play-Store nun auch für TV-Apps geöffnet werden soll. Damit möchte das Unternehmen seine eigene Android-Plattform auch für die TV-Industrie attraktiver machen.
 
Erste Geräte mit Android-Betriebssystem erreichen bereits die Wohnzimmer. So wurde beispielsweise mit dem Philips 55PUS8809 einer der ersten Smart-TVs mit Android in der aktuellen Ausgabe der DIGITAL TESTED einem ausführlichen Test unterzogen. Im Testlabor von DIGITAL FERNSEHEN fand sich äquivalent dazu der Satellitenreceiver Sogno Spark 2 ein, der ebenfalls mit Android-Arbeitet. Den Ausführlichen Test dazu finden Sie im aktuellen Heft. [ps]

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26 Kommentare im Forum

  1. AW: Smart TVs: Für die Hersteller kein profitables Geschäft? Wenn das nicht profitabel ist, wäre es doch sinnvoller, weiterhin Geräte ohne "Smart" auf den Markt zu bringen.
  2. AW: Smart TVs: Für die Hersteller kein profitables Geschäft? Wieso soll es nicht profitabel sein? Ich vermute schon, dass die TV-Hersteller Geld bekommen, wenn eine App sich automatisch und an prominenter Stelle installiert, ohne das ich sie geladen hab. So war Netflix ohne mein Zutun plötzlich da, während man andere Apps erst suchen und selber laden muss!
  3. AW: Smart TVs: Für die Hersteller kein profitables Geschäft? Natürlich bekommen die Hersteller dafür Geld - aber eben nicht so viel, dass die Kosten eine eigene Infrastruktur zu pflegen. Allerdings sind die Herstelle da selber Schuld. Schließlich zwingt sie niemand dazu eigene Lösungen zu entwickeln und zu verbauen. Man hätte von Anfang an auf freie Lösungen (wie z.B. Android) setzen sollen. Nur kann man damit als Hersteller eben kein zusätzliches Geld verdienen, wenn alle Apps in einem einzigen Store für alle Geräte wären. Für den Nutzer wäre eine solche Lösung aber natürlich 1000x besser!
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