Streit um Digitalradio-Finanzierung auch in Großbritannien

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Das Thema Digitalradio bleibt auch in Großbritannien ein heißes Eisen. Eine Reihe von privaten Radiosendern verweigert sich wegen Unstimmigkeiten bei der Finanzierung einer Ausstrahlung von Werbespots für die landesweite DAB-Plattform.

Wie der Branchendienst „Mediaweek“ am Mittwoch berichtete, entzündet sich der Boykott am Streit um die Kosten für die lokale Verbreitung der digitalen Ausstrahlungen. Die am 22. November angestoßene Werbewelle, die bis Weihnachten laufen soll, werde deshalb von großen Stationen wie Heart, Capital, Real Radio und Smooth Radio nicht unterstützt, hieß es in dem Bericht.

Die Sender beriefen sich auf eine Entscheidung der britischen Medienhüter, keine öffentlich-rechtlichen Gebührengelder für den Ausbau der DAB-Plattform zur Verfügung zu stellen. Daraufhin waren aus Protest am 1. November Vertreter der Privatsenderverbands RadioCentre einer koordinierenden Sitzung für die seit Monaten geplante Werbekampagne ferngeblieben.

Eine Sprecherin des Verbandes sagte gegenüber „Mediaweek“, die Sender befänden sich in Gesprächen mit Regierungsvertretern, um zusätzliche Mittel für den lokalen DAB-Ausbau zu erhalten. Bis zu einer Klärung sei es nachvollziehbar, dass einzelne Mitglieder die Teilnahme an einer Werbemaßnahme als unpassend erachteten.

Im Zuge des „Digital Economy Act“ will Großbritannien analoge Radiosignale zwei Jahre nach Überschreiten der 50-Prozent-Grenze beim Digitalempfang abschalten. Aktuell ist der Komplettumstieg auf DAB (Digital Audio Broadcasting) für 2015 vorgesehen, was Branchenvertreter als verfrüht kritisieren.
 
Großbritannien steht mit seinen Problemen nicht alleine da. Auch in Deutschland tobt seit Jahren ein Disput um die Finanzierung der digitalen Radiozukunft (DIGITAL FERNSEHEN berichtete wiederholt). [ar]

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