Ultra HD

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Wann spingt der Funke über?

Während Sie bei den HDTV-Kanälen der Öffentlich-Rechtlichen mit einer Million Pixel abgespeist werden, sind Ultra-HD-Fernseher in der Lage, acht Millionen Bildpunkte verlustfrei und in voller Detailschärfe wiederzugeben. Doch ist dieser Auflösungsvorteil überhaupt noch erkennbar?

In der Theorie gilt die Faustformel, bei einem Full-HD-Fernseher auf die dreifache Bildhöhe heranzurücken und bei einem Ultra-HD-Fernseher diese Sitzdistanz zu halbieren – die 1,5-fache Bildhöhe stellt somit das Maß der Dinge dar. Diese Rechnung bezieht aber nur die Sichtbarkeit von einzelnen Bildpunkten in Betracht, nicht aber das Leistungsvermögen unserer Detailwahrnehmung. Für unsere Versuchsreihe wählten wir ein repräsentatives Realtestbild der Firma Burosch, das sowohl in Ultra HD mit 3840 × 2160 Pixeln als auch in Full HD mit 1920 × 1080 Pixeln vorlag. Da bei Ultra HD die Bildgröße der limitierende Faktor ist, wählten wir zwei 65-Zoll-Fernseher für den Vergleich. Die Bildeinstellungen des Full-HD- und Ultra-HD-Fernsehers waren penibel aufeinander abgestimmt und beide Modelle stammten vom gleichen Hersteller, um Abweichungen bei der Bildverarbeitung auszuschließen.
 
Wir begannen den Bildvergleich bei einem Meter Sitzabstand und wenig überraschend konnte der Ultra-HD-Fernseher alle Detailvorteile ausspielen. Bei derart geringen Sitzabständen im Vergleich zur Bildgröße erscheint Full HD wie eine verwaschene, pixelige Internetübertragung mit geringer Datenrate. Ultra HD lädt dagegen zum Erforschen ein: Sämtliche Details des Testbildes waren messerscharf erkennbar und von einer Pixelstruktur im Bild fehlte jede Spur. Einen ähnlichen Effekt konnten wir auch bei 1,5 Metern wahrnehmen, was in etwa der Bildbreite des 65-Zoll-Fernsehers entspricht. Laut Faustformel sollten Sie den Sitzabstand für das beste UHD-Erlebnis zwar auf 1,2 Meter (1,5-fache Bildhöhe) begrenzen, doch der Sitzabstand entsprechend der Bildbreite kristallisierte sich schnell als unser Favorit heraus. Der Panoramablick ist tatsächlich beeindruckend, gleichzeitig muss der Kopf nicht übermäßig häufig bewegt werden, um alle Details zu erfassen.

Wunderwerk Wahrnehmung

Eigentlich sollte der Ultra-HD-Effekt bei einem Abstand der dreifachen Bildhöhe vollständig abebben, doch selbst bei 2,5 Metern konnten wir einen Unterschied zwischen Full HD und Ultra HD erkennen, auch wenn die Differenz auf Nuancen zusammenschmolz. So erschien das Full-HD-Bild nicht länger grob aufgelöst, aber es schien immer noch ein leichter Schleier über den feinsten Details zu liegen. Mit Ultra HD erstreckt sich der Blick noch weiter in den Hintergrund und man hat das Gefühl, jedes Detail mit gleicher Schärfe wahrzunehmen.
 
Erst als wir den Sitzabstand auf großzügige drei Meter ausweiteten, konnten wir nicht mehr zwischen Full HD und Ultra HD unterscheiden. Statt der allgemeingültigen Faustformel gilt somit: Wer Ultra HD wahrnehmen möchte, sollte sich maximal auf die zweifache Bildbreite des Ultra-HD-Fernsehers entfernen. Umgerechnet auf einen Sitzabstand von drei Metern bedeutet dies: Investieren Sie in einen UHD-Fernseher mit mindestens 65-Zoll-Bilddiagonale, damit der Auflösungsvorteil zum Tragen kommt.

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