ZDF-Reportage zu norwegischem Attentäter Breivik am Mittwoch

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Zwölf Tage nach dem Massaker in Norwegen stellt das ZDF an diesem Mittwoch um 22.45 Uhr in seiner Reportage „Der eiskalte Mörder von Norwegen“ die Frage: „Wer ist Anders Behring Breivik?“.

Die Autoren Beate Höbermann und Nicolai Piechota wollen für den Mainzer Sender  klären, was den Attentäter Breivik antrieb, ob er ein verwirrter Einzeltäter ist oder Teil einer radikalen islamfeindlichen Bewegung. Das ZDF sprach unter anderem mit der in der Schweiz lebenden Autorin Bat Ye’or, die vor der Islamisierung Europas warnt. Mit der Tat in Norwegen will sie nicht in Verbindung gebracht werden. Ihrer Ansicht nach ist Breivik ein Psychopath.

Der 32-jährige Norweger, der jetzt in Einzelhaft sitzt, hat nach dem Bombenanschlag im Regierungsviertel von Oslo und nach seinem Gemetzel auf der Ferieninsel Utøya 77 Menschen auf dem Gewissen. Er sitzt in Einzelhaft, Besuch ist nicht zugelassen. Aus seinem mehr als 1 500 Seiten umfassenden „Manifest“, das er im Internet veröffentlicht hat, wollen Experten herauslesen, warum Breivik dieses Verbrechen begangen hat.

Am Wochenende hatten norwegische Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, das Breivik auch Bombenanschläge auf das Osloer Schloss und die Zentrale der norwegischen Sozialdemokraten geplant haben soll. Er habe dies wegen „logistischer Probleme“ nicht verwirklichen können, hieß es weiter.

Ein Polizeisprecher sagte, dass mehrere Verkehrsstaus den Attentäter aufhielten und so wahrscheinlich das Ausmaß der Katastrophe deutlich milderten: Breivik konnte die Autobombe im Osloer Regierungsviertel am Freitag (22. Juli) erst um 15.26 Uhr detonieren lassen – da waren viele der hier arbeitenden Menschen schon auf dem Heimweg. Das sozialdemokratische Jugendlager auf der Fjordinsel Utøya erreichte Breivik erst am späten Nachmittag, als bereits viele Teilnehmer zum Festland zurückgekehrt waren.

Im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wiederum sagte der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell währenddessen, er habe eine Figur wie Breivik nicht erfinden können. „Hätte ich mir in einem morbiden Teil meines Gehirns so etwas ausgedacht, einen Mann, der in einem Sommerlager herumgeht und in aller Ruhe einen Jugendlichen nach dem anderen erschießt, die Leser hätten dies für völlig unglaubwürdig gehalten, für lächerlich sogar“, sagte der 63-jährige Schriftsteller. [frt]

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