Hamburg – Die deutschen Videotheken haben den Warner-Wechsel genau verfolgt und wollen nun aus ihrer Beobachterrolle treten. Dies könnte ein weiterer Rückschlag für die HD DVD sein.
„Die Entscheidung ist gefallen“, zitiert die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ Jörg Weinrich, Vorstand des Interessenverbands des Video- und Medienfachhandels (IVD). „In der Branche gibt es fast niemanden, der nicht glaubt, dass das Nachfolgeformat für die DVD nicht Blu-ray heißt.“
Ohne Frage sind die Videotheken ein wichtiger Partner für die Filmbranche, doch ihre Rolle bei der Durchsetzung eines neuen Formats ist noch höher. Neben ihrer Signalfunktion verleihen sie nämlich auch noch die zunächst teuren neuen Abspielgeräte und Konsolen, so dass viele Kunden erstmals über Leihgeräte mit den Technologien in Kontakt kommen.
Bislang war die Nachfrage nach den DVD-Nachfolgemedien in Deutschland noch sehr gering. „Aktuell führen wir die neuen Formate vielerorts nur aus Gründen der Sortimentsstrategie“, erklärte der EMP-Marketingdirektor André Meyer dem Nachrichtenmagazin. 2008 soll jedoch die Wende kommen.
EMP wird dann die von ihnen betreuten Videotheken – das Unternehmen rüstet rund ein Drittel des deutschen Markts aus – deutlich stärker mit Blu-rays und HD DVDs versorgen. Dabei soll der Focus vor allem bei den Marketing-Aktionen auf Sony liegen. „Aktuell sind die Gespräche mit Vertretern aus dem Blu-ray-Lager am weitesten fortgeschritten“, sagte Meyer dem „Spiegel“.
In den USA hatte sich die größte nationale Videotheken-Kette „Blockbuster“ bereits im Juni der vergangenen Jahres deutlich für die Blu-ray-Disc ausgesprochen. Nach anfänglichen Tests in ausgewählten Fillialen beschloss die Konzernführung, bei der Ausweitung auf die komplette Kette nur Blu-ray zu unterstützten. HD DVDs gab es damit nur noch vereinzelt zu leihen. [lf]
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