Deutschland in der Stunde Null: Eins Extra widmet sich dem Kriegsende

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Eins Extra wird sich am 24. und 25. Mai mit dem Leben in Deutschland „Damals nach dem Krieg“ beschäftigen. Die vierteilige Reihe zeichnet die Situation in Deutschland unmittelbar nach der Kapitulation nach.

Dabei soll nicht nur auf die allgemeine Entwicklung im Nachkriegsdeutschland eingegangen werden, sondern speziell auf Einzelschicksale und der Suche nach einer neuen Heimat in der alten.

Der erste Teil der Reihe, „Sommer in Ruinen“ (24. Mai, 17 Uhr), beschreibt die Situation direkt vor und nach der Kapitulation. Die Rote Armee hat im April 1945 Berlin erobert. Die 19-jährige Mechthild Evers flieht nach Hiddensee und hofft, ihren Mann wiederzusehen. Als eines Tages der Ruf „Die Russen kommen“ ertönt, scheint sich alles zum Guten zu wenden: Die Russen bringen ihren Mann mit. Einige Tage später, am 8. Mai, kapituliert Deutschland endgültig. In einem weiteren Einzelschicksal wird die Situation der Hamburger Krankenschwester Helga Vick beschrieben. Sie wird von den Briten in die Heide geschickt, um dort Kranke zu pflegen. In dem Film von Steffen Schneider und Karsten Laske werden neben den chaotischen Verhältnissen inmitten der Ruinenlandschaft auch politische Hintergründe beleuchtet.
 
Der zweite Teil „Hunger und Hoffnung“, der ebenfalls von Steffen Schneider und Karsten Laske stammt, wird am selben Tag um 18.05 Uhr ausgestrahlt. Darin geht es um clevere Geschäftsideen, wie der von Elsbet Zumsteg, Schuhe aus Mais herzustellen und um die verzweifelten Versuche der Menschen, auf dem Schwarzmarkt die begehrten Lebensmittel zu erhalten. Da das Geld nach Nachkriegsende weitgehend wertlos geworden ist, scheinen Zigaretten die einzig adäquate Zahlungsmethode zu sein. Doch auch die Gegenseite wird näher betrachtet: Denn die US-amerikanischen Soldaten konnten sich teilweise bei den illegalen Tauschgeschäften ein kleines Vermögen ansparen. Einer von ihnen, Mickey Dorsey, erzählt mehr darüber. Auf den heißen Sommer folgte ein eiskalter Hungerwinter, der die schlechte Situation verschärfte.
 
In „Schatten der Vergangenheit“ von Matthias Haentjes und Karsten Laske werden am 25. Mai (17 Uhr) Fragen um Schuld und Sühne aufgeworfen. So kehrt Rolf Abrahamson, ein Jude, der als Einziger seiner Familie das Konzentrationslager überlebte, nach dem Krieg in seine Heimat zurück. Er nimmt ausgerechnet den Mann in seinem Auto mit, der Teil des Mobs war, der 1938 das Haus seiner Eltern anzündete. Auch die Nürnberger Prozesse und die Nachfolgeprozesse werden aufgerollt. Doch es scheint immer schwieriger zu werden, Schuldige und Nichtschuldige zu erkennen. In der sowjetischen Besatzungszone wird noch radikaler vorgegangen: Teilweise verbringen Leute, die einer Denunziation zum Opfer fielen, Jahre in sowjetischen Lagern.
 
Der letzte Teil der Reihe, der am 25. Mai um 18 Uhr gezeigt wird, geht es um die „Suche nach der Heimat“. Anhand verschiedener Einzelschicksale werden die Versuche, eine neue Heimat zu finden, dargestellt. Davon waren nicht nur Vertriebene aus Ostpreußen wie Christa Pfeiler oder Helmut Augustat betroffen, sondern vor allem auch ehemalige Soldaten, die aus der Kriegsgefangenschaft nach Deutschland heimkehrten. Als sich die Teilung Deutschland 1948 immer stärker abzeichnete und aus Verbündeten Feinde werden, begann der Kalte Krieg, der sich im Lauf der nächsten Jahre noch vertiefen sollte. [cg]

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