München – Aufgrund der schlechten Quartalszahlen für die ersten drei Monate des laufenden Jahres ist der für Sales und Marketing wird der verantwortliche ProSiebenSat.1-Vorstand Peter Christmann seinen Vertrag nicht verlängern.
Christmann zog damit die Konsequenzen aus der gescheiterten Neueinführung des Werbezeiten-Verkaufsmodells. Diese war nötig geworden, nachdem die Sendergruppe gemeinsam mit dem Konkurrenten RTL Gruppe vom Bundeskartellamt gezwungen wurde, das damalige Rabattmodell zu ändern.
Der ProSiebenSat.1-Manager hat sich entschlossen, nach 13 Jahren das Unternehmen zu verlassen. Ende Juni 2008 läuft sein Vertrag aus, der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch wird den Posten interimsmäßig übernehmen.
Seit Jahreswechsel waren die wichtigen Free-TV-Umsätze im deutschsprachigen Raum um fast fünf Prozent (4,9 Prozent) auf 417,1 Millionen Euro eingebrochen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag noch bei 57,6 Millionen Euro und damit um mehr als 18 Prozent unter dem Wert von Ende 2007. Neben dem Werbezeitenmodell seien die schlechten Zahlen auch eine zeitverzögerte Auswirkung der Quotenschwäche von Sat.1 im
Jahr 2007.
Die Trendwende soll eine Anpassung des Werbezeitenmodells sowie eine Kostensenkung um 70 Millionen Euro für das restliche Jahr 2008 bringen. Gespart wird bei Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie am Programm. Dennoch wolle man weiterhin in neue Programme investieren.
Die ProSiebenSat.1 Group steigerte im ersten Quartal 2008 durch Hinzurechnung der SBS Broadcasting Group ihren Umsatz um 45,5 Prozent auf 729,1 Millionen Euro. Das EBITDA stieg um 7,8 Prozent auf 88,5 Mio Euro. Wenn man die Zahlen jedoch mit denen der alten ProSiebenSat.1 und SBS Broadcasting vor der Verschmelzung im ersten Quartal 2007 vergleicht, verzeichneten die Konzernerlöse im ersten Quartal 2008 allerdings einen Rückgang um zwei Prozent oder 14,9 Millionen Euro auf 729,1 Millionen Euro. Das EBITDA verringerte sich um mehr als 25 Prozent auf 88,5 Millionen Euro. [lf]
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