Die umstrittene Google-Krankenakte

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Mountain View, USA – Der US-Suchmaschinenbetreiber Google hat seinen bereits vor einiger angekündigten Gesundheitsinfodienst Google Health nun offiziell vorgestellt. Einige Kunden haben Bedenken, ob ihre Daten geschützt sind.

Auf dem Portal sollen Nutzer persönliche Profile und eine virtuelle Krankheitsakte anlegen können, in der die wichtigsten medizinischen Daten gespeichert werden. Diese könnten in weiterer Folge an Ärzte weitergegeben werden. Auf diese Weise sollen wichtige Daten archiviert und das Gesundheitssystem unterstützt werden. Neben einer Datenbank verfüge die Plattform auch über eine Suchfunktion, mit deren Hilfe sich Informationen zu Ärzten, Medikamenten oder bestimmten Krankheiten beschaffen ließen.

In einem ersten Testprojekt mit einer Klinik in Cleveland wurde Google Health bei 1 600 Patienten auf die Funktionalität praktisch geprüft. Dabei hatten jedoch einige Nutzer Sicherheitsbedenken. Der Nutzer könne aber jeder Zeit selbst über die Zugangsrechte zu seinen gespeicherten Informationen entscheiden, meint Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland, im Gespräch mit pressetext.
 
„Wir haben festgestellt, dass sich zunehmend mehr Menschen über unsere Online-Suche zu gesundheitsrelevanten Themen informieren wollen“, sagt Keuchel. Google Health biete in dieser Hinsicht wesentliche Vorteile. „Der Dienst erlaubt es den Nutzern, sich viel gezielter zu informieren“, meint Keuchel.
 
Auch die Möglichkeit der Online-Speicherung der persönlichen Gesundheitsdaten sei eine Verbesserung. „Durch die Vernetzung mit Ärzten und Kliniken ergeben sich Vorteile für beide Seiten – Patienten und Mediziner“, betont Keuchel. So könne Google Health beispielsweise für Nutzer gezielt geeignete medizinischen Spezialisten suchen. „Ein wichtiger Pluspunkt ist zudem, dass die in der Datenbank gespeicherten Gesundheitsdaten von jedem Ort der Welt aus über das Internet abgerufen werden können“, ergänzt Keuchel.
 
Verfügbar ist Google Health derzeit ausschließlich in den USA. Eine Umsetzung für andere Märkte wie Europa sei bislang nach Angaben Googles noch nicht in Sicht. „Google Health wurde sehr speziell für den US-amerikanischen Markt konzipiert, dort liegt auch der Schwerpunkt des Dienstes“, stellt Keuchel fest. Eine Adaptierung für den europäischen Markt sei aufgrund der grundlegenden Unterschiede im Gesundheitssystem beider Regionen mit einer Reihe von Schwierigkeiten verbunden. „Wir denken aber global. Wenn der Dienst in Europa stark gefragt wird, werden wir auch über eine Umsetzung hierzulande nachdenken“, meint Keuchel. In den USA kooperiert Google bereits mit Krankenhäusern und Apotheken-Ketten wie Walgreen, Longs Drug Stores oder der CVS Caremark Group. [ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Die umstrittene Google-Krankenakte Da kann man ja gleich die Diagnose aufs Hirn stempeln oder groß am T-Shirt aufdrucken lassen. Eine Horrorvorstellung, dass unbedacht sichere Anonymität aufgegeben wird. Ein Hohn, wenn man mitverfolgt, wie restriktiv zB. die Diskussion bei der E-Card läuft. Aber ist erst einmal allgemein bekannt, woran man leidet, Frau Mayer neben an hat... der Müller ist sowieso jede Versicherung oder Arbeitsplatz zu verweigern und der Huber lebt sowieso nicht mehr lang, dann gibt es für derartigen Leichtsinn leider keinen "undo-Button".
  2. AW: Die umstrittene Google-Krankenakte Google ist auf dem besten Weg Microsoft den Schnüffel-Platz Nr. 1 abzunehmen. Online-Krankenakte bei Google. Ich glaub es hackt
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