„Digitale Plattform Austria“ sagt „Ja“ zum digitalen Hörfunk

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wien – Am 23. Juni fand in den Räumlichkeiten der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) zum achten Mal die Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“ statt. Deren Fazit lautet: „Ja zum digitalen Hörfunk, aber erst in einigen Jahren.“

Alfred Grinschgl, der Geschäftsführer des Bereiches Rundfunk der RTR-GmbH, sprach in seiner Einleitung von der grundsätzlichen Notwendigkeit, nach dem digitalen Fernsehen auch das digitale Radio einzuführen. Letztlich komme es aber auf den richtigen Zeitpunkt an, zu dem Österreich mit allen Radiobetreibern die Durchführung beginnt.

Einige konkrete Punkte müssten für Österreich und Europa geklärt sein, wie die Frage der zukünftigen Technologien, die Sicherung der Meinungsvielfalt für Lokalradios und nicht kommerzielle Anbieter sowie insbesondere die Kostenseite.
 
Des Weiteren erklärte Grinschgl, die KommAustria und die RTR-GmbH würden ihre Schlüsse aus der Vollversammlung ziehen und im Sinne der Arbeitsgemeinschaft Digitale Plattform Austria an die Medienpolitik weitergeben.
 
In seinem Eröffnungsreferat stellte August Reschreiter, medienwirtschaftlicher Referent der Medienministerin, fest, dass Österreich im Bereich der Rundfunkdigitalisierung einen europäischen Spitzenplatz einnimmt und, einheitliche europäische Standards vorausgesetzt, bereit sei für Digitalradio, wobei durch die abwartende Haltung beim bevorstehenden Umstieg bisher viel Geld gespart werden konnte.
 
Reschreiter sieht zudem Österreich in Bezug auf den digitalen Hörfunk frequenztechnisch bestens aufgestellt. Er geht davon aus, dass die Medienpolitik dafür sorgen wird, dass auch die gesetzlichen Voraussetzungen für die Einführung von Digitalradio rasch geschaffen werden.
 
Markus Morgen von LS telcom stellte anschließend die Studie „Digitalradio in Europa“, die vom Bundeskanzleramt und der RTR-GmbH beauftragt wurde, vor. „Betrachtet man die momentane Situation in Europa hinsichtlich Digitalradio scheint sich eine divergente Entwicklung abzuzeichnen, d.h. es gibt kein einheitliches System wie beim analogen FM (UKW) in allen Ländern, sondern eher eine Tendenz zu unterschiedlichen Standards in den einzelnen Staaten. Neben der ‚digitalen Diversifikation‘ existieren weitere Randbedingungen, die die Einführung von Digitalradio erschweren und machen somit die Notwendigkeit deutlich, dass nur eine koordinierte und mit allen Beteiligten abgestimmte Aktion die Chance birgt, das System letztendlich zum Erfolg zu führen“, konstatierte dazu Morgen.
 
Über mögliche Kosten, die bei der Einführung von Digitalradio anfallen, sprachen Hilmar Linder (FH Salzburg), Jan Graf (FH Salzburg) und Peter Reindl (RTR-GmbH), die die Studie „Kosten der Einführung von Digitalradio“ präsentierten. Die Studie befasst sich speziell mit der Untersuchung der Kosten einer terrestrischen digitalen Rundfunkübertragung in Österreich. Dazu wurden die voraussichtlichen Kosten der Einführung und des Betriebs der Technologievarianten T-DAB/DAB+ und HD Radio erhoben und vergleichend dargestellt.
 
Beide Studien sollen im Rahmen der RTR-Schriftenreihe veröffentlicht werden. [cg]

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