Murdoch will Premiere-Mehrheit nicht um jeden Preis erwerben

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Der Medienmogul Rupert Murdoch strebt offenbar nicht um jeden Preis die Mehrheit bei der Pay-TV-Plattform Premiere an.

Der niedrige Bezugspreis für die Aktien aus der Kapitalerhöhung des Bezahlfernsehsenders dürfte unter Umständen verhindern, dass Murdoch über die 50-Prozent-Grenze kommt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters (online).
 
Die neuen Aktien kosten jeweils 1,12 Euro und damit nur etwas mehr als die Hälfte des Börsenkurses der Premiere-Aktie (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Diese gab am Montag leicht auf 2,18 Euro nach. Der Preis sei bewusst niedrig angesetzt worden, damit eine möglichst große Zahl der Altaktionäre mitziehe, zitiert die Agentur einen Insider.
 
Murdoch kontrolliere den hochdefizitären Sender mit der von ihm eingesetzten Manager-Riege und seiner Sperrminorität ohnehin de facto, auch wenn er nicht die Mehrheit der Aktien halte.
 
Mit einer Vervierfachung des Grundkapitals nimmt Premiere 411,6 Millionen Euro ein. Murdochs Medienkonzern News Corp hatte zwar zugesichert, alle nicht platzierten Papiere abzunehmen.
 
„Zu dem nun bekannt gegebenen Preis könnten aber viele bestehende Anteilseigner ihr Bezugsrecht für die insgesamt 367 Millionen Euro wahrnehmen. Sie haben für je eine alte Aktie das Anrecht eingeräumt bekommen, drei neue Papiere kaufen. Viele dürften darin eine günstige Möglichkeit sehen, ihren Anteil an Premiere zumindest stabil zu halten“, heißt es bei Reuters.
 
Um auf 50 Prozent der Firmenanteile zu kommen, müsste der bisher mit rund 29 Prozent an der Premiere AG beteiligte Murdoch etwa 235 Millionen Euro investieren. Dazu benötigt er 57 Prozent der neuen Aktien. Wenn er sein Kaufversprechen in vollem Umfang einlösen müsste, würde seine Beteiligung an dem Unternehmen sogar auf mehr als 80 Prozent steigen.
 
Nach Darstellung der Nachrichtenagentur könnte der Medienunternehmer darauf bedacht sein, die Kosten seiner Kapitalspritze zu begrenzen. Im Dezember hatte nur Murdochs Zusage, Premiere mit bis zu 450 Millionen Euro zu unterstützen, die kreditgebenden Banken davon abhalten können, den Geldhahn zuzudrehen.
 
In einer ersten Kapitalerhöhung sind 38 Millionen Euro schon geflossen – damals hatte Premiere noch 3,76 Euro je Aktie verlangt. [mg]

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23 Kommentare im Forum

  1. AW: Murdoch will Premiere-Mehrheit nicht um jeden Preis erwerben Die € 1,12 wird er ja noch übrig haben!
  2. AW: Murdoch will Premiere-Mehrheit nicht um jeden Preis erwerben Aber er will halt nich mehr mal für 1,12 Premiere oder sollte ich mich irren? Meine Vermutung: Premiere geht in die Insolvenz.
  3. AW: Murdoch will Premiere-Mehrheit nicht um jeden Preis erwerben Die mögliche Insolvenz würde auch einen neuen Firmennamen, für die daraus resultierende neue Firma erfordern. Ich glaube, die haben das schon was... "Himmel Germany"
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