Bei Jugendlichen gibt es keine „digitale Kluft“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Düsseldorf – Jugendliche mit und ohne Migrationshintergund verbindet nach Ansicht einer aktuellen Studie ein Hang zu digitalen Medien und die Ansicht, dass Fernsehen das wichtigste Massenmedium ist.

Das geht aus der aktuellen Studie „Mediennutzung junger Menschen mit Migrationshintergrund“ der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) hervor. In NRW wurden dafür jeweils rund 300 russische Aussiedler und 300 Personen türkischer Herkunft im Alter zwischen zwölf und 29 Jahren zu ihrer Mediennutzung und Medienkompetenz befragt. Dabei ging es laut Mitteilung der LfM sowohl um die Nutzung der klassischen Massenmedien Presse, Hörfunk und Fernsehen als auch um den Umgang mit PC, Internet, Handy und digitalen Spielen.
 
Demnach nutzen junge russische Aussiedler und Jugendliche türkischer Herkunft den PC und das Internet im Durchschnitt etwas seltener als Jugendliche, die keinen Migrationshintergrund haben. Besonders die Nutzung der digitalen Medien für Schule, Ausbildung und Beruf sei bei jugendlichen Migranten schwächer ausgeprägt als bei Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund.
 
Das Fernsehen aber hat in beiden Gruppen hohen Stellenwert: Die Jugendlichen gehen, ganz gleich welcher Herkunft sie sind, nach Ansicht der Studie mit den „alten“ und den „neuen“ Medien sehr ähnlich um. Das Fernsehen ist demnach in beiden Gruppen das wichtigste Massenmedium. Aber auch Internet und Computer gehören für rund zwei Drittel der Befragten zum alltäglichen Medienumgang. Deutlich geringer ist dagegen die Bedeutung von Radio und Zeitung.
 
Nach Ansicht der Forscher gibt es keine „digitale Kluft“ bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund: „Was diese beiden Gruppen junger Migranten miteinander und ebenso mit Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund verbindet, ist ein jugendkulturell geprägter Mediennutzungsstil“, heißt es dazu in der LfM-Mitteilung. Das zeige sich besonders im Umgang mit den neuen digitalen Medien zeigt.
 
Laut der Studie wenden sich die jungen russischen Aussiedler stärker und häufiger exklusiv den deutschen Medien zu, während die türkischstämmigen Jugendlichen häufiger türkisch- und deutschsprachige Medienangebote kombinieren und insgesamt seltener auf Medien aus ihrem Herkunftskontext verzichten. Bedeutsamer als der Migrationshintergrund seien aber soziale Faktoren, die die Lebenswelt und auch das Mediennutzungsverhalten von jungen Migranten bestimmen. So haben die türkischstämmigen Mädchen einen deutlich geringeren Zugang zu PC und Internet als ihre männlichen Altersgenossen, bei den jungen russischen Aussiedlern gibt es in dieser Hinsicht keine Unterschiede. [cg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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