München – Die Krise im deutschen TV-Werbemarkt scheint sich zu verflüchtigen. Der TV-Konzern Pro Sieben Sat 1 kündigte seinen Aktionären am Dienstag wieder bessere Zahlen an als im Vorjahr.
Der TV-Konzern Pro Sieben Sat 1 hat seine Aktionäre auf ein gutes Ergebnis im zweiten Quartal 2010 eingestimmt. „Der Werbemarkt entwickelt sich recht positiv und diese Entwicklung spüren wir auch im Geschäft, so dass die Buchungseingänge für das laufende Quartal nach derzeitigem Kenntnisstand wieder über dem Vorjahresquartal liegen“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Konzernchef Thomas Ebeling, der am Dienstag auf der Hauptversammlung in München zu den Aktionären sprach. Laut Ebeling zieht der für das Unternehmen sehr wichtige Werbemarkt seit Ende 2009 wegen der wirtschaftlichen Erholung wieder an.
Ebeling kündigte gleichzeitig an, weiter die Kosten zu senken. Der Preisdruck auf der Seite der Kunden bleibe. „Daher wird uns auch das straffe Kostenmanagement weiter begleiten“, so Ebeling. Die Größenordnung von 2009 müsse aber nicht zwingend wieder erreicht werden. Im vergangenen Jahr waren die operativen Aufwendungen um mehr als 300 Millionen Euro gesenkt worden.
Ebeling rechtfertigte bei dieser Gelegenheit auch den Verkauf des Nachrichtensenders N 24. „Unsere Gesellschaft verliert in Deutschland jedes Jahr zirka 50 Millionen Euro mit dem Nachrichtengeschäft. Dieses Problem mussten wir lösen.“ Daher sei N 24 verkauft worden. Die neue Struktur bringt laut Ebeling ab 2011 eine Ergebnisverbesserung von mehr als 25 Millionen Euro.
Die Senderkette will außerdem ihre Bezahlangebote ausbauen. „Unser Ziel ist es, die Gruppe breiter aufzustellen“, sagte Ebeling. „Wir bereiten uns darauf vor, dass es auf lange Sicht eine Verschiebung in der Mediennutzung geben wird.“ So will Ebeling den Anteil an Bezahlinhalten über Pay-TV-Kanäle hinaus im Internet, etwa mit Online-Videos und Spielen ausbauen. Bisher bietet der Medienkonzern z.B. mit dem Pay-Sender „Sat 1-Comedy“ nur wenige Bezahlangebote. [mw]
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