Mehr als 70 Prozent der Deutschen sind online

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Berlin – Der Anteil der Internetnutzer in Deutschland hat 2009 erstmals die Marke von 70 Prozent geknackt. Der Onliner-Anteil ist im Jahresvergleich um fast drei Prozentpunkte gestiegen.

Im vergangenen Jahr ist die Internetnutzung in Deutschland um 2,9 Prozentpunkte auf 72 Prozent gestiegen. Binnen eines Jahres haben somit zwei Millionen Menschen die digitale Welt neu für sich entdeckt. Das geht aus dem aktuellen „(N)ONLINER Atlas“ der Initiative D21 hervor, der die Internetnutzung in Deutschland analysiert. TNS Infratest hat für die zehnte Auflage im Auftrag der Initiative D21 mehr als 30 000 Interviews durchgeführt.
 
Aus den Zahlen werde aber auch deutlich, dass man von einer digitalen Gesellschaft in Deutschland noch weit entfernt sei, so die Studie. Demnach sind noch immer 28 Prozent und damit knapp 19 Millionen Menschen über 14 Jahren nicht online. Auch das aktuelle Wachstum belegt, dass ohne gezielte Förderung in Zukunft mit geringeren Steigerungen zu rechnen ist. So fällt das diesjährige Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte geringer aus. Auch wollen nur noch 3,8 Prozent der sogenannten „Nutzungsplaner“ in den nächsten zwölf Monaten das Internet neu für sich entdecken. 2009 waren es noch 4,3 Prozent.
 
Mit aktuell 80,2 Prozent Onliner-Anteil ist Bremen weiterhin einsame Spitze bei der Internetnutzung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein erneut hoher Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Auch Berlin (75,2 Prozent) und Hamburg (75 Prozent) sind unter den Top 5 vertreten. Als einziges Flächenland kann sich Baden-Württemberg mit 76 Prozent dazwischen schieben und belegt den zweiten Platz bei der Internetnutzung unter den Bundesländern. Rheinland-Pfalz weist mit 6,4 Prozent den höchsten Zuwachs aller Bundesländer auf. Lag es im letzten Jahr noch deutlich unter dem Schnitt, ist es jetzt mit 72,9 Prozentpunkten über die Durchschnittsmarke geklettert.
 
Andere Bundesländer stagnieren: Nicht einmal um ein Prozentpunkt ist im Vergleich zum Vorjahr in Sachsen (0,7 Prozentpunkte) und in Mecklenburg-Vorpommern (0,8 Prozentpunkte) die Internetnutzung gestiegen, so die Analyse. Entsprechend ist Mecklenburg-Vorpommern im Ranking sogar auf den letzten Platz abgerutscht. Allgemein habe der Osten in Sachen Internet-Nutzung nicht aufholen können, die Schere zwischen West und Ost öffnet sich nach Ansicht der Forscher weiter. Diese Entwicklung zeichne sich auch beim Stadt-Land-Gefälle ab: Während in Ballungsräumen inzwischen 74,8 Prozent der Einwohner online sind, sind es in Orten mit weniger als 5 000 Einwohnern 65,8 Prozent.
 
Zum dritten Mal in Folge weist die Bevölkerungsgruppe mit formal einfacher Bildung den höchsten Zuwachs bei der Internetnutzung auf. Um 3,9 Prozentpunkte auf 56,6 Prozent stieg die Zahl der Onliner mit Volks- oder Hauptschulabschluss. Trotzdem liegt diese Bildungsgruppe weiterhin weit hinter den Gruppen mit einem weiterbildenden Schulabschluss (76,2 Prozent Onliner) und der Gruppe mit Abitur oder Studium (88,8 Prozent Onliner). Spitzenreiter sind Schüler, die bereits mit 97,5 Prozent Onliner-Anteil beinahe vollständig im Internet anzutreffen sind. Die Altersgruppe der über 50-Jährigen verzeichnet mit 4,7 Prozentpunkten das höchste Wachstum. Inzwischen ist beinahe jeder zweite sogenannte Best Ager (49,6 Prozent) online.
 
Unverändert zum Vorjahr ist DSL mit weitem Abstand die meist genutzte Internetzugangsart. 42,8 Prozent (Vorjahr 42,5 Prozent) der Bevölkerung gehen so ins Netz. Großer Wachstumstreiber ist die Mobilfunknutzung von zu Hause aus: Mit 1,9 Prozent verdoppelt sich nahezu der Bevölkerungsanteil, der diesen Kanal als Hauptzugangsart für die Internetnutzung zu Hause angibt. [cg]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Mehr als 70 Prozent der Deutschen sind online der Rest geht noch in herkömmliche Sex-Shops
  2. AW: Mehr als 70 Prozent der Deutschen sind online 70% der Einwohner oder der Haushalte? Das ist ein gewaltiger Unterschied.
  3. AW: Mehr als 70 Prozent der Deutschen sind online so wie man es liest der Einwohner , es wird ja von Internetnutzern gesprochen und nicht von Haushalten.
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