Blick auf die Börse: Medienaktien setzen Abwärtstrend fort

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Der führende deutsche Bezahlanbieter Sky Deutschland ist bei winterlichen Temperaturen auf dem schlittrigen deutschen Börsenparkett deutlich ins Rutschen gekommen. Die Notierung gab seit Wochenbeginn von 1,764 auf 1,558 Euro nach. Das entspricht einem Rückgang um fast 12 Prozent. Damit rangiert der Anteilsschein wieder gefährlich nah am 12-Monats-Tief von 1,54 Euro, das am 23. November erreicht worden war. Die Analysten hielten sich in den vergangenen Tagen mit Empfehlungen zurück – wohl, weil sie zuerst die am 15. Dezember anstehende Entscheidung des Bundeskartellamts zur Fusion der beiden Kabelriesen Unitymedia und Kabel BW und deren Auswirkungen auf Sky abwarten möchten.
 
Beim größten deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland fließen entsprechende Szenarien aktuell noch nicht in die Prognosen der Marktbeobachter ein. Credit Suisse hat am Freitag die Aktie von „Outperform“ auf „Neutral“ heruntergestuft, das Kursziel aber auf 43,00 Euro belassen. Deutsche Kabelnetzbetreiber seien im TV-Markt einem verschärfteren Wettbewerb ausgesetzt in Zeiten, in denen die Nachfrage nach High-Speed-Breitbandanschlüssen noch begrenzt sei, schrieb Analyst Henrik Herbst in einer Studie.
 
Herbst kürzte seine Prognosen bis 2015. Für 2012 und 2013 stimmten seine Schätzungen nun mit den Konsenserwartungen überein. Zuvor hätten sie leicht darüber gelegen. Das Kursniveau der Muttergesellschaft Kabel Deutschland Holding AG bröckelte seit Montag um 5,25 Prozent. Von 41,91 ging es unter die 40-Euro-Marke hinab auf 39,71 Euro. 

Kaum besser lief es für die klassischen Fernsehwerte. ProSiebenSat.1 musste mit einem Rückgang des Aktienkurses um 7,58 Prozent in den vergangenen fünf Tagen ähnlich deutlich Federn lassen und verabschiedete sich nach einer Startnotierung von 15,105 Euro am Montagmorgen bei Börsenöffnung am MDAX mit schwachen 13,96 Euro ins Wochenende. Am Donnerstag wurde mit 13,21 Euro ein kurzzeitiges Zwischentief erreicht. Die Berenberg Bank beließ die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 19,70 Euro belassen. Die Unternehmensaussagen hätten Zuversicht verbreitet, schrieb Analystin Sarah Simon in einer Studie vom Montag. Das Deutschland-Geschäft sei robust und die Unternehmensprognosen dafür bestätigt worden. Im Dezember sei sogar eine etwas bessere Entwicklung als in den beiden Vormonaten denkbar.
 
Abschließend noch der Blick auf die luxemburgische RTL Group. Der größte Konkurrent von ProSiebenSat.1 straften die Anleger mit einem Abschlag von 4,22 Prozent ab. Der Kurs purzelte seit Wochenbeginn von 74,59 auf 71,444 Euro. Neue Spekulationen über das „Dschungelcamp“, vibrierende Werbung auf den Internet-Plattformen RTL Now und Vox Now und das 20-jährige Jubiläum der Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ boten in Deutschland offenkundig zu wenig Futter, um wilde Kursfantasien zu entfachen.
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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