Die Jahreshauptversammlung der Telekom war reich an großen Zahlen. Für den Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges war 2014 ein gutes Jahr und die Tendenz steigt. Echte Neuigkeiten gab es kaum, nur die große Zahl neuer Glasfaseranschlüsse konnte überraschen – und ein wenig dezenter Seitenhieb auf Google und Co.
„Wir haben alle unsere Ziele erreicht“ – Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, durfte fast ausnahmslos positive Geschäftszahlen für das vergangene Jahr präsentieren. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg erstmals seit sechs Jahren um einen Prozent auf 17,6 Milliarden Euro.
2014 verdoppelte sich die Zahl neuer Glasfaseranschlüsse auf knapp eine Million. Für das aktuelle Jahr kündigte Höttges indirekt an, dass man die Millionenmarke knacken werde („Dieses Jahr wollen wir uns nochmal steigern!“). Der Glasfaserausbau wird weiterhin massiv vorangetrieben. Die Ergebnisse der Telekom sind so gut wie lange nicht mehr. Wirklich überraschen konnte maximal der Anstieg bei den Glasfaseranschlüssen. Dass die Zahlen insgesamt sehr gut ausfallen würden, sickerte bereits in den vergangenen Wochen durch.
Für ein wenig Aufsehen sorgte Höttges‘ kaum verhohlene Forderung nach einer Wettbewerbsregulierung, damit Facebook, Google und Co. „uns nicht die Butter vom Brot nehmen.“ Auch wenn er betonte, es gehe ihm „nicht um mehr Regulierung, sondern um freien Wettbewerb. Wettbewerb ist nur dann frei, wenn er auch fair ist.“ Angebote wie WhatsApp oder Skype, die Kommunikationsangebote ohne eigenes Netz anbieten können, würden den Wettbewerb radikal verändern. Man müsse daher darauf achten, dass für alle gleiche Bedingungen gelten.
Den Unterschied zwischen der „strahlenden Marke“ Telekom und den US-amerikanischen Weltkonzernen machte Höttges mit der „europäischen Identität“ der Telekom deutlich. Datenschutz habe für die Telekom – anders als etwa für Google – einen äußerst hohen Stellenwert. „Die Würde des Menschen ist unantastbar. In einer digitalen Welt muss auch die digitale Würde unantastbar sein“, so Höttges. In die digitale Welt wird bei der Telekom weiter kräftig investiert. Knapp zehn Milliarden Euro investiert die Telekom in die Digitalisierung. Bis 2018 sollen alle Telekomanschlüsse auf IP umgestellt werden. [chp]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com