Satelliten-Kollision knapper vermieden als gedacht

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Weltraumschrott, Erde, Satelliten; © Petrovich12 - stock.adobe.com
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Zwei manövrierunfähige Satelliten wären vor einigen Wochen beinahe zusammengestoßen. Eine NASA-Mitarbeiterin erklärte nun, dass die Beinahe-Kollision wirklich haarscharf war.

Der Satellit TIMED hat Ende Februar nur haarscharf die Kurve gekratzt – und das noch knapper als bisher gedacht. Der US-amerikanische Erdbeobachtungs-Satellit wäre beinahe mit dem inaktiven russischen Spionage-Satelliten Kosmos kollidiert. Ursprünglich waren Weltraum-Experten davon ausgegangen, dass sich beide Satelliten um etwa 20 Meter verfehlten. Doch neue Analysen ergaben einen noch kleineren Spielraum von weniger als zehn Metern. Das habe Pam Melroy von der NASA kürzlich auf einem Weltraum-Kongress erzählt, so das Magazin „Space“.

Den möglicherweise kurz bevorstehenden Zusammenstoß von TIMED und Kosmos hatte die NASA am 28. Februar bekannt gegeben. Am selben Tag gab die Weltraum-Agentur bereits Entwarnung und erklärte, dass sich die Umlaufbahnen der beide Satelliten in absehbarer Zukunft nicht wieder kreuzen würden.

TIMED und Kosmos: Satelliten-Kollision hätte dramatische Folgen haben können

satellit umlaufbahnen; © Jose Luis Stephens - stock.adobe.com
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Bei der NASA habe das Ereignis „alle wirklich beängstigt“, so Melroy. Der Grund: Wären die beiden Satelliten kollidiert, wäre eine erhebliche Trümmerwolke entstanden. Winzige Splitter, die mit Zehntausenden Stundenkilometern Geschwindigkeit „nur darauf gewartet hätten, ein Loch in ein anderes Raumfahrzeug zu schlagen, was möglicherweise Menschenleben gefährdet hätte“. Da beide Satelliten nicht mehr steuerbar sind, konnten die Experten nur beobachten und das Beste hoffen.

Die Zahl von Satelliten und Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn nimmt stetig zu – und damit das Risiko von Kollisionen. Nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) umkreisen derzeit etwa 11.500 Satelliten unseren Planeten, von denen 9.000 in Betrieb sind. Zusätzlich gibt es in der Erdumlaufbahn etwa 36.500 Weltraumschrott-Teile, die mindestens 10 cm breit sind. Und mehr als 130 Millionen Splitter mit einem Durchmesser von mindestens 1 mm.

Wie Melroy laut „Space“ anmerkte, können selbst solch winzige Trümmerteile angesichts der damit verbundenen Geschwindigkeiten Satelliten und die Internationale Raumstation ISS beschädigen. Hin und wieder besteht auch die Gefahr, dass Trümmerteile die Erdoberfläche erreichen.

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2 Kommentare im Forum

  1. Wenn man wüsste, dass es nicht DEN einen russischen Satelliten nachens Kosmos gibt, sondern mehr als 2500... Und viele gescheiterte Weltraummissionen unter Kosmos vertuscht wurden, könnte man sich bemühen, und den genauen Satelliten nennen, und zwar Kosmos 2221.
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