Anime-Special

0
74

Anime-Special, Seite 2

Anzüglich?!

Aesthetica of a Rogue Hero (Vol. 1)

Dieses Anime könnte sich durchaus aus den feuchten Träumen pubertierender Schuljungen materialisiert haben. Die Story kommt den Fantasien eines 13-jährigen im Aufkeimen seiner sexuellen Triebe ziemlich nahe und lässt es nicht an expliziten Nacktszenen mit Fokus auf bevorzugt vollbusige Schuldmädchen fehlen. Dazwischen gibt’s noch ein wenig Action und Fantasyelemente – was will man mehr? Insgesamt dann doch einiges, aber zunächst zur Handlung.
 
Meisterkämpfer Akatsuki Ousawa hat gerade den Dämonenlord Galius besiegt und ist mit dessen junger Tochter Myuu als Beute in seine Welt zurückgekehrt. Da Myuus wahre Identität geheim bleiben soll, gibt sich die Teufelstochter als Akatsukis Schwester aus und zusammen bestreiten die beiden den nicht ganz so normalen Schulalltag, denn sie werden speziell in Magie und besonderen Kampftechniken trainiert. Hinzu kommen die üblichen Probleme mit der Schulordnung, fiesen Mitschülern und natürlich wollen sie auch neue Freunde finden.

Für den Voyeur in uns

Lassen Sie sich von den einschlägigen Kampfszenen und dem Fantasyanstrich nicht täuschen, im Vordergrund ist „Aesthetica of a Rogue Hero“ eine Ecchi-Serie. Sie dürfen also kurvige, nackte Tatsachen und ein fragwürdiges, sprich sexistisches Frauenbild erwarten. Gemäß des Genres gibt es natürlich keine expliziten Sexszenen, aber dafür dezente Softporno-Anleihen. In diesem Zusammenhang besonders beeindruckend ist Held Akatsukis magische Fähigkeit, allen Mädchen in seiner Umgebung blitzschnell ihrer Unterwäsche zu berauben, die neben einem voyeuristischen auch noch einen praktischen Wert hat. Denn die angriffslustigen Widersacherinnen werden so vor Scham Ruck Zuck bewegungs- und kampfunfähig gemacht.
 
Die weiteren Ergüsse der Autoren sind ähnlich kurios und sinnfrei. So werden wir Zeugen einer Beinahe-Vergewaltigung im Schlafwandeln und erlangen außerdem die Erkenntnis, dass aus gemeinschaftlichem Harndrang eine tiefere Freundschaft entstehen kann. Aber immerhin gibt es da ja noch die actiongeladenen Kampfszenen, die jedoch an dem bekannten Spannungseinbruch leiden, wenn sich der Held von Beginn an als übermächtig herausstellt. So bietet „Aesthetica of a Rogue Hero“ inhaltlich nicht viel mehr als die eigenen Klischees gewürzt mit einer infantilen One-Man-Show und regelmäßig entblößten Schulmädchen.

Für unsere Augen und Ohren

Technisch gesehen gibt es da schon mehr Grund zur Freude. Die grundsätzlich hellen Farben hinterlassen zwar einen etwas blassen und angegrauten Eindruck, wirken aber trotzdem stimmig und in manchen Szenen schön leuchtend und kräftig. Die Charaktere erscheinen eine Spur detailärmer als die Hintergründe, in der Bewegung sind die Animationen aber angenehm geschmeidig.
 
Unsere Augen sind also insgesamt erfreut und unsere Ohren können vor allem in puncto deutscher Synchronisation aufatmen. Die ist ganz gut gelungen. Einen Tick mehr Atmosphäre bietet aber wie immer die Original-Tonspur mit Untertiteln. Ansonsten gestaltet sich der Klang räumlich breit gefächert und ist stets klar und organisch.
 
Als kleines Schmankerl oben drauf finden Sie in der Verpackung ein kleines, hübsch designtes Diorama mit allen wichtigen Protagonisten und ein Erotik-Artbook mit expliziten Bildern aus den einzelnen Episoden.
(Falko Theuner, Felix Ritter)

Kommentare im Forum