BluNote-Café: Jazz

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BluNote-Café: Jazz, Teil 5

U2 – Rattle And Hum

Die 1980er und 1990er Jahre waren ohne U2 undenkbar. Jährlich wurden sie mit Awards für ihre tiefgründigen Songs über politische und religiöse Themen ausgezeichnet. In Europa erlangten sie erstmals mit dem Hit „Sunday Bloody Sunday“ Bekanntheit und erhielten dafür den Ruf als „rebellische Kreuzritter“ für Anstand und Moral. U2 nutzten die Popularität und engagierten sich für zahlreiche wohltätige Zwecke, wie die Unterstützung von Amnesty International und Greenpeace.

„Rattle And Hum“ ist ein Dokumentarfilm über deren berühmte „The Joshua Tree“-Tour, die weltweit ausverkauft war. In den Songs wird Amerika mit seinen beiden Gesichtern präsentiert. Einerseits wird die Faszination von der Vielfalt des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten angesprochen, andererseits werden die menschenverachtende US-Außenpolitik in Zentralamerika und die Missachtung der Menschenrechte in Südamerika kritisiert.

1988 kam der Film in die Kinos und sollte zum größten Flop der Band-Geschichte werden. Ursprünglich hatte Regisseur Phil Joanou die Dokumentation auf Fans zugeschnitten; der Streifen sollte aber stärker vermarktet und promotet werden.

Auf dem Cover der Blu-ray wird angepriesen, dass es sich hierbei um brillante und intensive Filmaufnahmen handelt – dem ist leider zu widersprechen. Als Codec entschied man sich für MPEG-2, worunter die Qualität sehr leidet. Das Bildmaterial ist unscharf und ständig verrauscht. Kräftig Abzug gibt es auch beim Ton, der in DTS-ES Disc 6.1 abgemischt ist. Der Sound ist sehr dumpf und die Lautstärke muss stark aufgedreht werden, damit Dialoge und Musik verständlich sind. Auch bei den Bonusfeatures wurde sich nicht mit Ruhm bekleckert. Außer einem kurzen Teaser-Video zu „Rattle And Hum“ wird hier nichts geboten. Kritisch ist zu sehen, dass der gesamte Film nur in Englisch vorliegt und keine deutschen Untertitel eingestellt werden können.

(Lydia Fischer)

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