Bond vs. Bourne – die neuesten Agentenfilme auf Blu-ray

0
169

Bond vs. Bourne, Teil 3

Blu-ray-Test: „Ein Quantum Trost“

Wie die meisten Bond-Streifen vorher setzt auch der 22. Film der Serie nur auf einen Titel von Ian Flemings verfassten Werken, nicht aber auf dessen Geschichte. Stattdessen führt er die Geschehnisse aus „Casino Royale“ fort: Bei einem Verhör des gefangenen Mr. White (Jesper Christensen) entlarvt das MI6 einen Verräter in den eigenen Reihen und gelangt so auf die Spur der geheimen Untergrundorganisation „Quantum“.
 
Auf der Suche nach den Köpfen der Vereinigung hofft Bond (Daniel Craig), die Verantwortlichen für Vesper Lynds (Eva Green) Ermordung zu finden und zur Strecke zu bringen. Zwar spricht er seine persönliche Trauer nicht explizit aus, bringt sie aber auf recht dezente Art zum Ausdruck: Zum ersten Mal in der Bond-Historie sieht man einen schwermütigen 007 betrunken an einer Bar stehen. Kein Wunder, handelt es sich hierbei doch um einen speziellen Martini-Cocktail, der den Namen „Vesper“ trägt.
 
Während seiner Ermittlungen macht er die Bekanntschaft mit der ebenso schönen wie geheimnisvollen Camille (Olga Kurylenko), die in direktem Kontakt zu dem Drahtzieher Quantums, Dominic Greene (Mathieu Amalric), steht. Bonds unnachahmlich direkte und skrupellose Vorgehensweise bringt den schockierenden Plan Greenes ans Tageslicht: Mit der Hilfe des im Exil lebenden General Medrano (Joaquin Cosio) will er die Kontrolle über ein Stück Land in der bolivianischen Wüste und damit über eine der wichtigsten ökologischen Ressourcen der Welt erlangen. Doch Bond durchkreuzt als unliebsames Chaoselement immer wieder seine Pläne.
 
„Ein Quantum Trost“ stellt zweifellos die Antwort der Fleming-Anhänger auf die erfolgreiche Bourne-Konkurrenz dar. Bestes Zeichen dafür sind die ähnlich gestrickte Story (Topagent verliert Frau und rächt sich), der gehobene Realismusfaktor (keine Spur von Qs Gimmicks), der schnelle Schnitt sowie die in ihrer Art ähnlich aufgestellte Action.
 
Drehbuchautor Paul Haggis sprang kurzerhand ab, weshalb die Dreharbeiten ohne ein fertiggestelltes Skript begonnen werden mussten und weitere Schreiber an dessen Vollendung werkelten. Als Konsequenz daraus entwickelt die Geschichte keinerlei Tiefgang, wirken die Charaktere blass und die Abfolge der Ereignisse ist nur schwer nachvollziehbar. Dennoch muss man dem deutsch-österreichischen Regisseur Marc Forster eins lassen: Wenn er mit „Ein Quantum Trost“ etwas geschafft hat, dann die ungeschönte Darstellung eines James Bond in seiner skrupellosesten Form.
„Für den Film wurde die neuste Digitalkamera-Technologie verwendet. Neben Sonys neuster „CineAlta-HD“ Kamera, der „HDW-F900R“ mit 2,2 Millionen Pixeln, griff man auf die handlichen Arriflex-Modelle zurück, die auch in „Das Bourne Ultimatum“ Verwendung fanden.
 
Trotz der haarsträubenden Action bleibt der Fokus immer scharf auf das bewegte Motiv gerichtet. Knackscharfe Detailfluten wie die steinigen Serpentinen oder die Zuschauermenge auf dem Piazza del Campo in Siena belohnen die Kamerawahl mit HD-Referenzbildern. Eine zusätzlich eingefügte Filmkörnung überzieht das Bild trotz der Digitalaufnahmen. Kontrast und Kolorierung sind makellos. Wer des kühlen Blaus aus den Bourne-Filmen überdrüssig ist, kann sich hier an den breit gefächerten Farben satt sehen. Das karibische Flair hält tiefblaues Wasser und saftig-grüne Palmen bereit.
Überträgt man den Begriff der Detailschärfe auf die Akustik, so ist sie bei „Ein Quantum Trost“ mindestens genauso hoch wie die visuelle. Das heißt, man hört unglaublich viele Partikel aus der Masse der Klänge heraus. So und nicht anders stellen wir uns eine tonale Umsetzung furioser Agentenaction vor.
 
Ebenso grandios wie einfach gestaltet sich das Design der Menüführung. Wie ein MI6-Agent darf sich der Zuschauer durch das stylishe Hauptmenü manövrieren. In etwa 85 Minuten HD-Bonusmaterial entdecken Sie unter anderem den Videoblog der Filmcrew, diverse Kurzinterviews mit den Filmschaffenden, die TV-Doku „Bond am Set“ sowie das Musikvideo zum Titelsong „Another Way To Die“. Ein BD-Live-Zusatz fehlt leider ebenso wie ein Bild-in-Bild-Kommentar. Nicht einmal einen Audiokommentar wollte man der Disc spendieren. Allzu böse kann man 20th Century Fox über das spärliche Paket an Extras aber nicht sein. Sowohl Bild als auch Ton sind absolute Referenzklasse und stechen die meisten Konkurrenten auf Blu-ray ohne Probleme aus.

Kurzfazit: Technisch gesehen ein perfekter Actionthriller. Inhaltlich fehlt es der altbackenen Spionagestory jedoch an Tiefgang.

„Ein Quantum Trost“ auf Blu-ray: Die Bewertung

„Ein Quantum Trost“: Die Bewertung

Filminhalt: 3 von 5

 
 
Bildqualität: 10/10

Kommentar: Bond hat Stil. Keine Frage, das extrem detaillierte Bild der Blu-ray lässt die Kinofassung wie eine abgegriffene VHS-Version aussehen.

Tonqualität: 10/10
Kommentar: Präziser kann Sound kaum sein. Hier werden die Verfolgungsjagden zum akustischen Hochgenuss.
 

Bild- und Tonqualität

… Batman und Burton

Schon Ende der Sechziger war der erste Hype um den kostümierten Helden vorbei und obwohl das Comic bereits zu dieser Zeit zu seinen Wurzeln zurückfand, sanken seine Verkaufszahlen immer mehr. Doch in den Achtziger Jahren änderte sich die amerikanische Comiclandschaft radikal: Neben Alan Moores „Watchmen“ (welches nun ebenfalls seinen Weg ins Kino gefunden hat, siehe S.24) war es vor allem „The Dark Knight Returns“ von Frank Miller („Sin City“, „300“), das Comics für Erwachsene wieder salonfähig machte. Millers Geschichte zeichnet Batman als einen verbitterten Extremisten, der sich mit dem massenmordenden Psychopathen Joker ein tödliches Duell liefert. Bei seiner Kinoversion nahm sich Newcomer Tim Burton, der vorher erst einen anderen Film gedreht hatte, Millers Vision genauso zum Vorbild wie die ersten Ausgaben von Bob Kane. Gleichzeitig drückte er „Batman“ mit seinem ganz besonderen Stil einen ganz eigenen Stempel auf. Sein Batman, souverän verkörpert von Michael Keaton, erscheint ebenso wie seine Gegner als Außenseiter, während seine Heimatstadt Gotham City zu einem düsteren Gothic-Alptraum umstilisiert wird. Trotzdem ist der Film eindeutig die Show von Charaktermime Jack Nicholson, der als damalige Traumbesetzung für den irre grinsenden Joker angesehen werden kann. Dementsprechend ließ er sich den Spaß entlohnen: Seine Gage von 60 Millionen Dollar war damals neuer Rekord. Außerdem schuf Komponist Danny Elfman ein musikalisches Thema, dass wie kein anderes mit Batman assoziiert werden dürfte. Dank einer für die damalige Zeit wegweisenden Marketingkampagne wurde „Batman“ zu einem der erfolgreichsten Filme seiner Zeit und Tim Burton stieg endgültig in die A-Liga der Regisseure auf. Das Drehbuch verknüpft geschickt die bekannte Entstehungsgeschichte des Helden mit der des Jokers, die hier zum allerersten Mal überhaupt erzählt wird. Die Liebesgeschichte mit der Journalistin Vicki Vale (Kim Basinger) wirkt dagegen sehr unterentwickelt.
Die Blu-ray kann zunächst einmal optisch überzeugen: Das Bild ist angesichts des Alters des Films erstaunlich scharf, allerdings wirkt so manche Szene auch im negativen Sinne „berauschend“. Die Farben scheinen etwas gedämpft und Defizite beim Kontrast werden besonders im düsteren Finale offenbar. Leider wirkt der deutsche Ton wie ein schlechter Witz des Jokers, denn die lediglich in Dolby Stereo vorliegende Spur lässt jeglichen Raumklang vermissen. Darüber hinaus wirken Stimmen und Geräusche flach. Wer des Englischen mächtig ist, dem sei unbedingt die Dolby-True-HD-Abmischung zu empfohlen. Nur für diesen Teil der Zuschauer dürfte zudem der Audiokommentar von Tim Burton gedacht sein, es gibt nämlich dazu weder deutsche noch englische Untertitel. Jedem Batman-Fan lässt dagegen das Bonusmaterial das Herz höher schlagen, sowohl aufgrund des Inhaltlich als auch des prallen Umfangs von etwa zweieinhalb Stunden. Da verschmerzt man auch fast, dass die Extras nur in DVD-Qualität vorliegen.

… Tierische Weihnacht

Nach dem riesengroßen Erfolg war eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit. Schon drei Jahre später war es soweit und Burtons Batman kehrte auf die Leinwand zurück. In „Batman Returns“ sieht man noch deutlicher die Handschrift des Regisseurs. Dabei wird es zunächst tierisch, denn zur Fledermaus gesellen sich eine Katze und ein Wasservogel. Dieses Mal muss der in Schwarz gekleidete Held nämlich gegen zwei Gegner ins Feld ziehen, den ekligen Pinguin (Danny de Vito) und die laszive Catwoman (Michelle Pfeiffer). Was sich schon beim ersten Film bemerkbar macht, wird nun offensichtlich: Burton ist eigentlich viel mehr an den schillernden Schurken interessiert, sodass Batman selbst in den Hintergrund gedrängt wird. Dafür bewies Burton erneut sein Händchen für perfektes Casting und fand auch dieses Mal die perfekten Schauspieler für die ikonischen Figuren. Zusätzlich wird aus Gotham ein winterliches Wunderland, das streckenweise mehr an „The Nightmare Before Christmas“ als an den Vorgänger „Batman“ erinnert. Trotzdem kann Burton erneut überzeugen und macht auch die Fortsetzung zum Welterfolg.
Noch mehr als Teil eins begeistert die Bildqualität des zweiten Films, trotz des sparsamen Einsatzes durch den Regisseur (oder vielleicht gerade dadurch) wirken die Farben überraschend kräftig. Auch der Schwarzwert überzeugt noch etwas mehr, dafür kehrt leider mit Batman ebenfalls das störende Rauschen zurück. Der Blockbuster war der erste Film mit Dolby-Digital-Ton, daher überzeugt auch die deutsche Surround-Spur. Besonders die kongeniale Musik von Danny Elfman kommt sehr atmosphärisch zur Geltung, dagegen wirken vor allem die Stimmen flachbrüstig. Räumliche Effekte kommen zwar vor, sind aber relativ selten. Inhaltlich interessant, aber längst nicht so umfangreich wie bei Teil eins präsentieren sich die Extras. Burtons Audiokommentar ereilt dasselbe Schicksal wie beim Vorgänger: Die Untertitel fehlen.

… Der Anfang vom Ende

Was nach den ersten beiden Filmen folgte, dürfte jedem Batman-Fan die Tränen in die Augen treiben. Unter dem Druck von Warner Bros. räumte Regisseur Burton seinen Platz und übernahm beim dritten Teil nur die Produktion. Zu düster und familienunfreundlich war den produzierenden Studios „Batmans Rückkehr“ geraten. Mit Joel Schumacher wurde bald ein neuer Regisseur gefunden, welcher sich bei seiner Vorstellung von Batman wiederum von der TV-Serie aus den Sechzigern inspirieren ließ. So kam Robin, verkörpert von Chris O’Donnell, ins Spiel. Außerdem wurden mit dem Riddler (Jim Carrey) und Two-Face (Tommy Lee Jones) zwei Antagonisten eingeführt, die eher lächerlich als eine echte Bedrohung waren. Dafür gibt es mit dem roten Faden des Schizophrenie-Themas, dargestellt durch die Psychologin Dr. Chase Meridian (Nicole Kidman), immerhin noch eine ernsthafte Komponente.
Optisch ist der dritte Film ein Rückschritt, das Bild rauscht noch stärker als bei den Vorgängern und echte HD-Schärfe ist selten. Selbst die Farben wirken in dem im Vergleich zu Burtons Filmen deutlich bunteren Movie etwas blass. Dafür kann der Ton mit deutlich mehr Dynamik und Raumklang punkten. Als erste Blu-ray mit geschnittenen Szenen sind die Extras inhaltlich erneut sehr gut, könnten allerdings noch mehr in die Tiefe gehen.
Jegliche Form von Ernsthaftigkeit lässt der vierte Teil vermissen. Mehr wie eine Parodie der Vorgänger wirkend, übertrifft „Batman & Robin“, den viele für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten halten, die TV-Serie und das dazugehörige Movie aus den 1960ern noch an Albernheit. Während diese wenigstens noch die Entschuldigung vorzuweisen haben, ein Produkt ihrer Zeit zu sein, wirkt Schumachers zweiter Batman-Film vor allem aus heutiger Perspektive wie ein schlechter Witz. Das fängt bei lächerlichen Fetischkostümen an, die mit jedem der zahlreichen Kleiderwechsel alberner werden, setzt sich bei den schmerzhaft unlustigen Wortspielen fort, die sämtliche Figuren ständig von sich geben und hört schließlich bei der grauenhaften Fehlbesetzung auf. So gab George Clooney später selbst zu, dass seine Verkörperung des Batman nicht zu den Glanzlichtern seiner Karriere zählt. Den Vogel schießt aber eindeutig Arnold Schwarzeneggers Darstellung des Mr. Freeze ab, die als absoluter Tiefpunkt der Karriere des heutigen Gouverneurs gelten kann.
Dafür kann sich der Film auf Blu-ray immerhin optisch und klanglich sehen lassen. Wenngleich die Farben in den knallbunten Actionszenen wieder seltsam blass wirken, sorgen Kontrast und Schwarzwert für einen insgesamt positiven Eindruck. Auch das Bild wirkt deutlich klarer, obwohl einige wenige Einstellungen dafür umso stärker rauschen. Sogar der Ton legt, trotz erneut fehlender deutscher HD-Abmischung, im Vergleich zum Vorgänger in Sachen Dynamik und vor allem reiner Wucht noch eins auf. Die Extras entsprechen denen der anderen Filme (bis auf den ersten).

… Wiedergeburt und Neuanfang

Acht Jahre mussten ins Land ziehen, bis sich der dunkle Ritter erneut auf die Leinwand schwingen konnte. Die Reaktion auf „Batman & Robin“ war so negativ, dass den Verantwortlichen nur ein Neustart der gesamten Reihe sinnvoll erschien. Man ging einen ähnlichen Weg wie schon bei Burtons Batman und verpflichtete mit Christopher Nolan einen Regisseur, der zwar schon Kritiker-Erfolge wie „Memento“ feiern konnte, auf seinen endgültigen Durchbruch in Hollywood allerdings immer noch wartete. Wie schon Burton entschied sich Nolan für eine Konzentration auf die dunklen Aspekte der Fledermaus. Anders als bei dessen Gothic-Alptraum wollte er jedoch Batman mit einer realistischen Herangehensweise neu interpretieren. Und während Burton sich mehr für die Schurken als für den Helden zu interessieren schien, konzentrierte sich Nolan voll auf die zerrissene Persönlichkeit des maskierten Rächers. Mit Christian Bale konnte darüber hinaus ein Schauspieler gewonnen werden, der die Doppelrolle Bruce Wayne/Batman wohl so gut ausfüllte wie noch kein Schauspieler zuvor. Fans, Kritiker und normale Kinogänger waren sich einig: Das war der beste Batman-Film aller Zeiten. Die Geschichte dreht sich um Bruce Waynes Versuch, im fernen Ausland zu sich selbst zu finden. Stattdessen wird er von einer geheimen Ninja-Sekte gefunden und ausgebildet. Als er nach Gotham City zurückkehrt, entwickelt er seine Vision eines nächtlichen Rächers.
Die Blu-ray kann sich sehen lassen und ist ein Must-have für Comicfans. Das glasklare Bild begeistert mit einem nahezu makellosen Kontrast. Der sehr gut abgemischte Ton ist gleichzeitig krachend und düster und in der HD-Version sogar noch nuancierter. Besonders in den Szenen, in denen Fledermausschwärme auftauchen, sausen diese tonal nur so um den Zuhörer. Das extrem coole neue Batmobil namens „Tumbler“ lässt den Subwoofer mit röhrenden Bässen erzittern. Darüber hinaus sind die zahlreichen interessanten Extras, inklusive Bild-in-Bild-Feature, äußerst sehenswert. Diese sind zwar in der Regel jeweils nur etwa 10 bis 15 Minuten lang, lassen dabei aber trotzdem kaum einen Aspekt der Produktion aus. Als Sahnehäubchen kann man sich mit den ersten Minuten von „The Dark Knight“ in IMAX-Qualität schon einmal Appetit auf die Fortsetzung holen.

… Der Rekord-Ritter

Drei Jahre später machte sich Nolan daran, mit „The Dark Knight“ die Messlatte noch einmal höher zu schrauben. Während er im ersten Teil auf Batman-Erzfeind Joker verzichtet hatte – wahrscheinlich auch um Ähnlichkeiten mit Burtons erstem Film zu vermeiden – wurde der Clownprinz des Verbrechens immerhin am Ende von „Batman Begins“ in Form einer Spielkarte angekündigt. Dementsprechend schnell machten erste Casting-Gerüchte die Runde. Von Robin Williams über Tim Robbins bis zu Johnny Depp waren eine ganze Reihe Stars „ganz sicher“ der Joker. Bei dem Schauspieler, den Nolan schließlich wählte (und von Anfang an wollte) waren die meisten jedoch eher irritiert: Heath Ledger. Zweifel darüber wurden laut, ob der gerade einmal 28-jährige Ledger Schauspiellegende Nicholson das Wasser reichen könnte. Erste bewegte Bilder ließen solche Kritiker allerdings schnell verschwinden, denn Ledgers Joker ist eine schauspielerische Performance der Extraklasse. Leider war es auch seine letzte, Heath Ledger starb überraschend nach Abschluss der Dreharbeiten. Doch nicht nur Ledgers tragisches Schicksal und seine überwältigende Leistung verhelfen „The Dark Knight“ zu seinem Status als zweiterfolgreichster Film aller Zeiten. Nolan nimmt die Figur Batman und strickt um sie herum einen komplexen, mit philosophischen und politischen Untertönen aufgeladenen Thriller um Moral und Ehre, der mehr mit Filmen wie „Heat“ und „Der Pate“ gemeinsam hat, als mit herkömmlichen Comicadaptionen. Dreh- und Angelpunkte der Geschichte sind einerseits der anarchische Joker, der, von der Mafia unterstützt, wie ein tollwütiger Hund auf die Ordnungshüter losgeht und andererseits der neue Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart), der als „Weißer Ritter der Gerechtigkeit“ den Einwohnern Gothams neue Hoffnung gibt. Trotz allen Tiefgangs ist der Film gleichzeitig jedoch auch ein furios inszeniertes Actionspektakel, das dank der zahlreichen mit IMAX-Kameras gedrehten Szenen noch nie da gewesene Detailfülle offenbart. Davon profitiert auch die Blu-ray und vor allem diese Sequenzen machen den Film zur Bildreferenz. Tonal überzeugt vor allem der HD-Mix des englischen Tons, aber auch die deutsche Dolby-Digital-Spur kann sich hören lassen. Interaktive Featurettes können während des Films aktiviert oder separat als Making-of angesehen werden. Die beiden Dokumentationen auf der zweiten Blu-ray über die Technologie und Psychologie des Flattermanns sind dagegen enttäuschend, weniger aufgrund des immerhin soliden Inhalts, sondern eher wegen der reißerischen Aufmachung. Vor allem ein Audiokommentar von Christopher Nolan und etwas mehr Informationen zu Heath Ledgers Verkörperung des Jokers wären wünschenswert gewesen.
 
Nach dem Tod Heath Ledgers steht die Reihe erneut am Scheideweg. Eigentlich sollte der Joker auch in einem eventuellen dritten Teil eine wichtige Rolle spielen. Nun müssen Nolan und Co. nach anderen Schurken Ausschau halten. Die Gerüchteküche brodelt bereits. Unter anderem ist Johnny Depp als Joker-Ersatz und Rachel Weisz („Die Mumie“) als Catwoman im Gespräch. Auch ein wundersames Wiederauftauchen der Two-Face-Figur nach ihrem doch sehr finalem Schicksal in „The Dark Knight“ scheint im Rahmen des Möglichen. Nach den weltweiten Einnahmen des Films von knapp einer Milliarde US-Dollar wird Warner Bros. mit einer Fortsetzung wahrscheinlich nicht lange fackeln. Fakt ist, Batman wird auch mit über 70 Jahren auf dem Buckel in Zukunft wieder über Kinoleinwände und dann schließlich auf Blu-ray durch das Heimkino flattern.
 
 

Batman auf Blu-ray: Die Bewertung

Teil 1: Mit Adam fing alles an
Teil 2: Batman und Burton
Teil 3: Tierische Weihnacht
Teil 4: Der Anfang vom Ende
Teil 5: Die Wiedergeburt
Teil 6: Der Rekordritter
Teil 7: Bewertungen der BDs

Kommentare im Forum