Das ist Blu-ray

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Das ist Blu-ray, Teil 2

Blu-ray Disc ist der Nachfolger der DVD

Der Liebling der Filmstudios

Abgesehen von den besseren technologischen Voraussetzungen erhielt Blu-ray durch ein ausgeklügeltes Kopierschutzverfahren den Segen der Filmstudios. Das System besteht aus drei Komponenten. Wird ein Blu-ray-Player mit einem Flachbildfernseher oder Projektor per HDMI-Kabel verbunden, erfolgt der sogenannte Handshake.

Beide Geräte verständigen sich untereinander und schalten die Datenweiterleitung auf Go. Die nötigen „Schlüssel“ zur Datenfreigabe müssen von den Herstellern bei der „Digital Content Protection LLC“ bezogen werden.

Der zweite Schutzmechanismus nennt sich AACS und ist ein 128 Bit langer Schlüssel, der illegale Kopien unterbinden soll. Da dieser Schutz umgangen wurde, greift die dritte Maßnahme namens BD + ein. Mittels eines unbemerkt im Hintergrund arbeitenden Programms können die Hersteller illegalen Datenzugriffen oder modifizierten Playern auf die Schliche kommen und so die Wiedergabe unterbinden.

Insgesamt ist der Kopierschutz der Blu-ray nicht perfekt und kann umgangen werden, doch die extrem variable Art der Datensicherung schraubt den Aufwand für illegale Kopien in ungeahnte Höhen. Hochwertige Filme benötigen zudem bis zu 50 Gigabyte Speicherplatz, was eine ungewollte Verbreitung, beispielsweise über das Internet, noch verhindert.

Obwohl der Kopierschutz teilweise die Rechte der Nutzer beschneiden kann, ist der Erfolg der Blu-ray auf das Verschlüsselungssystem zurückzuführen. Die Sicherung der Daten hat für die Filmfi rmen oberste Priorität und Blu-ray bietet die sicherste Archivierung der Gegenwart.

Der ehemalige Konkurrent

Der Streit um die DVD-Nachfolge wurde nicht nur auf der Hardware-Seite ausgefochten. Auch die großen Hollywood-Studios hatten ein Wörtchen mitzureden. Studios wie Disney/Buena Vista, Lionsgate, Sony Pictures und 20th Century Fox brachten von Anfang an HD-Filme nur auf Blu-ray Discs heraus.
 
Als kleiner, aber nicht zu unterschätzender Gegenpol stellten sich dem Universal und später auch Paramount mit der HD DVD entgegen. Letzteres Studio brachte 2006 für kurze Zeit beide Formate heraus, entschied sich aber im Verlauf des folgenden Jahres ausschließlich für die rote Scheibe. Den Mittelweg ging bis zuletzt Warner Home Video, das den vollen Markt mit Filmen bediente. Filmfans hatten es da natürlich schwer, das richtige Medium für sich zu finden, denn von ihrer Wahl hing auch das Angebot an Filmen ab.
 
Im Januar 2008 kippte das Gleichgewicht endgültig, als Warner Home Video schließlich doch zur blauen Seite tendierte und die HD DVD für die eigenen Produktionen abschrieb. Zu diesem Zeitpunkt war definitiv klar: Die Blu-ray Disc ist der Nachfolger der DVD.

Format ohne Gegenspieler

Lässt man die anfänglichen Startschwierigkeiten außer Acht, zeigt das Blu-ray- Format die derzeit beste Qualität. Eine widerstandsfähige Schutzschicht verhindert effektiv Kratzer, der umfangreiche Kopierschutz gibt den Filmanbietern Sicherheit und der riesige Speicherplatz sowie die hohen Datenraten ermöglichen eine Bild- und Tonqualität, die dem Kino in nichts mehr nachsteht. Als erstes Format ermöglicht es Blu-ray, Filme so zu sehen, wie sie produziert wurden – ohne Qualitätseinbußen beim Transfer in Kauf nehmen zu müssen.
(Christian Trotzinski)

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