HbbTV bei codierten Sendern

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HbbTV bei codierten Sendern, Seite 2

So funktioniert’s

Mediatheken im Vergleich

Die umfangreichsten HbbTV-Services findet man in Deutschland bei den ARD-Sendern. Über das Hauptmenü gelangt man zu einem ausführlichen EPG für alle ARD-Radio- und TV-Programme, dem ARD-Teletext in ansprechender zeitgemäßer Aufmachung, der Mediathek, für die es übrigens für jedes Programm der ARD eine eigene gibt, sowie Direktzugänge zu den Portalen der Tagesschau und des Tatort. Um sich in den Mediatheken zurechtzufinden, werden mehrere Suchoptionen, wie die Suche nach verpassten Sendungen nach Wochentagen oder Titel geboten. Sie machen das finden nach den gewünschten Inhalten besonders leicht. Die Aufmachung des ORF-HbbTV erinnert an jenes der ARD. Wenngleich es hier noch an Inhalten mangelt. Was dem aber erst wenige Monate alten Dienst nachgesehen werden soll. Beim ORF gibt es für alle TV-Programme eine gemeinsame Mediathek.
 
Neben den bereits von der ARD bekannten Suchroutinen werden in separaten Rubriken auf neue und meist gesehene Inhalte, sowie Tipps und Sendungen nach Themen sortiert geboten. Der besondere Vorteil der ORF-Mediathek liegt in der 24-Stunden-Verfügbarkeit der hier zugänglich gemachten Sendungen. Dass man in Österreich den Jugendschutz etwas lockerer als bei uns sieht, zeigt sich zum Beispiel beim Tatort. Den kann man über die ARD-Mediathek nur zwischen 20 und 6 Uhr ansehen. Über die ORF-Mediathek funktioniert das auch tagsüber. Von mehreren Testpersonen wurde die Bildqualität der über die ARD-Mediathek verfügbaren Inhalte als geringfügig besser als beim ORF bewertet. Was die Tester bei der ORF-Mediathek aber so richtig störte, war die fehlende Möglichkeit des schnellen Vor- oder Zurückspulens während der Wiedergabe. In der ARD-Mediathek trägt gerade dieses kleine Feature für einen spürbar höheren Bedienungskomfort bei. Die ARD begeistert zudem mit der Möglichkeit, HbbTV-Inhalte auch über den Second Screen unabhängig vom großen Wohnzimmer-Fernseher zu nutzen.
 
Weiter haben wir auch das erst im Dezember gestartete HbbTV des schweizer Fernsehens unter die Lupe genommen. Es konzentriert sich auf die Direktsuche nach bestimmten Sendungen. Besonders erfreulich ist hier ein eigenes Menü für Kinder- und Jugendprogramme zum Nachsehen. Die Bildqualität der schweizer Mediathek wurde von unseren Testpersonen als etwas schlechter als jene des österreichischen ORF beurteilt. Man würde sich einen Hauch mehr an Schärfe wünschen. Bei schnellen Bewegungen sind auch Ansätze leichter Klötzchenbildungen auszumachen. Auch die Schweizer erlauben nur die Wiedergabe in Echtzeit. Ein Vor- oder zurückspulen der Videoinhalte ist auch hier nicht vorgesehen.

IP-Sperre?

Anhand der IP-Adresse kann der Standort eines jeden Rechners und damit auch hybriden Receivers oder Smart-TVs genau lokalisiert werden. Über die IP-Adresse können ausländische Zuschauer ausgesperrt werden. Was in den Urheberrechten begründet ist. Laut unseren Tests stehen sämtliche Inhalte der österreichischen und schweizer Mediathek in Deutschland ohne Einschränkungen zur Verfügung. Soweit von uns getestet, trifft dies auch auf die Niederländer zu.

Der Weg zu HbbTV

Damit man auf alle HbbTV-Inhalte zugreifen kann, ist der Receiver oder der HbbTV-taugliche Fernseher mit dem Heimnetzwerk zu verbinden. An der Geräterückseite ist dazu eine Netzwerkbuchse eingebaut. Sie ist beispielsweise mit „Ethernet“ oder „LAN“ beschriftet. Sie ist mit dem Breitbandmodem oder einem Router zu verbinden. Wozu ein handelsübliches Netzwerkkabel benötigt wird. Einige Geräte haben auch WLAN eingebaut, das eine drahtlose Anbindung an das Heimnetzwerk erlaubt. Zum Teil ist es an einer kleinen Antenne zu erkennen. Eine WLAN-Anbindung ist jedoch nur zu empfehlen, wenn das Funkmodem in der Nähe steht. Wände dämpfen das Signal und bremsen die Downloadgeschwindigkeit. Womit über eine Mediathek aufgerufene Filme immer wieder stecken bleiben können.
 
Nach Herstellen der Netzwerkverbindung ist in der Menüoberfläche des Receivers noch das Netzwerk einzurichten. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Im Netzwerkmenü ist lediglich die Art des Netzwerkanschlusses, kabelgebunden oder kabellos, auszuwählen. Anschließend hat man die Wahl zwischen einer manuellen oder automatischen Einrichtung, die mit den Pfeiltasten anzuwählen und mit OK zu bestätigen ist. Bereits nach wenigen Sekunden werden Parameter zur vom Receiver aufgebauten Netzwerkanbindung eingeblendet.

(Thomas Riegler)

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