HD-Videofiles richtig streamen

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HD-Videofiles richtig streamen, Seite 2

Der Königsweg

NAS: noch immer die erste Wahl

Die Königslösung für ein erfolgreiches Streaming im Netzwerk stellt zweifelsohne ein NAS dar, das das Verteilen von Videodateien jeglicher Art beherrscht. Mittlerweile gibt es sogar NAS-Systeme, die einen HDMI-Anschluss besitzen und so selbst zum Videoplayer werden, die Regel ist das allerdings noch nicht. In den verschiedenen Preisklassen bieten hier Synology, Qnap und Zyxel passende Geräte an, die mit bis zu vier Festplatten und mehr bestückt werden können.
 
Für ein einfaches günstiges NAS, das über DLNA lediglich Video- und Audiodateien im heimischen Netz zur Verfügung stellen soll, reicht es meist aus, ein Modell mit nur einem Festplattenschacht zu wählen. Legt man viel Wert auf die Sicherheit, oder ist die Filmsammlung groß, empfiehlt sich eine Lösung mit zwei Schächten. In einer der kommenden Ausgaben zeigen wir, wie man sich zuhause günstig ein NAS aufbaut und auf welche Features man achten sollte (z. B. USB 3.0 oder einen geringen Stromverbrauch).

Die Streaming-Kür: Digitalton

Häufig kommt es zu Problemen, wenn in der gestreamten Videodatei lossless Audio, also Dolby-True-HD- und DTS-HD-Master-Audio-Mehrkanalton eingebettet ist. Kann der Fernseher, Blu-ray-Player oder Mediastreamer diese Art an hochwertigem Digitalton nicht verarbeiten, hört man rein gar nichts. Häufig spielen hierbei Lizenzen ein Rolle, die pro verkauftem Gerät recht teuer sind. Blu-ray-Player haben meistens keine Probleme damit, denn selbst wenn dieses Tonformat in Fileform nicht unterstützen wird, wird häufig Dolby Digital oder DTS ausgegeben.
 
Mediaserver über ein NAS oder PC können dieses Problem zum Beispiel umgehen, indem Sie den Ton transcodieren, also in Echtzeit in ein anderes Tonformat umrechnen, was aber nur dann zu empfehlen ist, wenn man wirklich gar keinen Ton hört. Nicht gerade wenige Geräte unterstützen über den USB-Port mehr Codecs und Formate als über die Netzwerkverbindung, so kann es also durchaus sein, dass Sie ein MKV-Video mit DTS-Digitalton über USB einwandfrei abspielen können, über LAN aber keinen Ton hören. Sie sehen: Beim Streamen gibt es einiges zu beachten und es spielt eine große Rolle, ob Dateien über USB oder eine Netzwerkverbindung abgerufen werden und in welcher Form ein Medienserver diese bereitstellt. Berücksichtigen Sie unsere Tipps, sollte dem geglückten Streaming-Einstieg aber nichts mehr im Wege stehen.

Gängige Videokürzel im Überblick

 
Videocontainer: dienen als „Behälter“ für Vudeodateien und bestimmen die Art und Weise, wie die Daten zusammenspielen
 
AVI: Audio Video Interleave
 
EVO(B): Enhanced Video Object
 
M2TS: MPEG-2-Transportstream
 
MKV: Matroska Video
 
MOV: QuickTime Movie
 
MP4: MPEG-4
 
PVA: Packet Video Audio
 
RM: Real Media
 
TS: Transportstream
 
VOB: Video Object
 
Videocodecs: beschreiben die Art und Weise, wie Videoinhalte platzsparend gespeichert werden
 
AVCHD: Advanced Video Codec High Definition
 
DivX: Digital Video Express
 
H.264: technische Bezeichnung synonym mit MPEG-4 Part 10 und MPEG-4 AVC (Advanced Video Codec)
 
H.265: High Efficiency Video Coding (HEVC), MPEG-H (Nachfolger von H.264)
 
MPEG: Motion Picture Expert Group
 
RV: Real Video
 
VC-1: Video Codec 1
 
WMV: Windows Media Video
 
XviD: DivX Opensource

(Wolfgang Fleischer)

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