Java Heat – Insel der Entscheidung

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Java Heat – Insel der Entscheidung, Seite 2

Mickey Rourke in Bestform

Rettung naht!

Doch zum Glück gibt es die beiden Buddys Jake und Hashim, die sich nicht dem Medienwahn ihrer konservativen Vorgesetzten beugen und entgegen aller Befehle von Oben die Ermittlungen auf eigene Faust weiterführen. Genau das ist der Stoff aus dem echte Buddy-Movies gemacht sind, zumal die Chemie zwischen den vollkommen konträren Charakteren von Anfang bis Ende stimmt. Dabei schafft es Regisseur Allyn, beide gleichermaßen als sympathische Helden zu etablieren, die jeweils mit ihrer eigenen Methode auf den Grund der Tatsachen vordringen wollen.
 
Zudem müssen diese stets das Vorgehen des anderen durchschauen, teilweise ist die Vertrauensbasis so gering, dass selbst der Zuschauer anfängt zu grübeln, was denn z. B. Jake nun wirklich für ein Typ ist? Ist er ein FBI-Agent? Ist er ein äußerst ehrgeiziger und rechtschaffener Marine? Oder ist er gar selber ein Kunstdieb, der die Konkurrenz ausschalten möchte? Die Antworten hierzu bleiben lange im Dunkeln, während Hashims persönlicher Hintergrund wie ein offenes Buch ausgebreitet wird. Zieht man den Vergleich zu einem bekannteren Film des Genres wie z. B. „Lethal Weapon“, so käme Jake der Mel-Gibson-Figur Martin Riggs im Ansatz nahe, während Hashim die familiäre Rolle eines Danny-Glover alias Roger-Murthaugh-Typen zukäme.

Explosiv

Die Aktualität des Films hat zur Folge, dass die Bild- und Ton-Parameter erwartungsgemäß hoch sind und locker mit denen anderer neuer Action-Filme mithalten können. Insgesamt wirkt das per Arricam aufgezeichnete Bild sehr düster, da der hochgeschraubte Kontrast entweder nur schwarze Schatten oder detailreiche Texturen im Licht zulässt. Viele Szenen spielen in der Nacht, weshalb der Schwarzwert und das Spektrum der untersten Graustufen auf eine harte Probe gestellt werden – die sie gerade so bestehen. Die Aufnahmen am Tage wiederum zeigen ein perfektes Zusammenspiel zwischen Detailfreude (die kleinteiligen indonesischen Kulissen und Tempelanlagen sind prädestiniert für HD) und exzellenter Konturenschärfe.
 
Um die extreme Schärfe herauszustellen, wurde der Fokus in vielen Szenen sehr eng gewählt, sodass die Tiefen bzw. Hintergründe stark verschwimmen. Teilweise sind aber auch Fokusfehler zu entdecken, wodurch sich auch einige unbeabsichtigte Unschärfen eingeschlichen haben. In lichtarmen Szenen ist ein stärkeres Bildrauschen zu erkennen, was vermutlich an dem sehr hoch gewählten ISO-Wert der eingesetzten Kamera liegt. Farblich liegt auf dem kompletten Film eine manchmal nur leicht, gelegentlich aber auch sehr gut wahrnehmbare gelblich-braune Tönung.

Der Soundbereich spielt in den Actionsequenzen hörbar mit den Muskeln. Schießereien wirken bedrohlich, Explosionen erschallen teilweise so unerwartet und laut, dass Sie vom Hocker fallen könnten. Auto-Karambolagen wirbeln extrem über Ihre 7.1-Anlage – kurzum: Die Signalortung der Action, die Abmischung im Generellen sowie die Dynamik sind wahre Vorzeige-Elemente. Das Grundrauschen der Räumlichkeit wiederum ist in stilleren Szenen und an belebten Lokalitäten spürbar, für unsere Verhältnisse ist sie aber noch einen Zacken zurückhaltender als nötig.
 
Für die absolut passende Musik zeichnet Komponist Justin Caine Burnett verantwortlich, der sich bereits um Teile des jeweiligen Musikscores von Filmen wie „Gladiator“, „The Town“ und „The Rock – Fels der Entscheidung“ kümmerte bzw. an dem Videospiel-Score von „Metal Gear Solid 3“ beteiligt war. Teilweise wirkt der Soundtrack ähnlich dynamisch wie jener in Danny Boyles „Slumdog Millionär“ – eben ein echt mitreißendes Musik-Erlebnis! Statt der erwarteten FSK-18-Auszeichnung wurde dem Film übrigens ein FSK-16-Logo spendiert – Kürzungen sind uns weder aufgefallen noch bekannt.
(Falko Theuner)

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