LCD, LED-LCD, 100/200Hz

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LCD, LED-LCD, 100/200Hz, Teil 4

Bild-Technologien: 100/200Hz

Im Bann der Schärfe

LCD-Fernseher gelten fast als Synonym für hochauflösende Bildqualität. Kein Wunder, versprechen die Hersteller mit Full-HD und zwei Millionen Bildpunkten selbst bei kleinen Bilddiagonalen das optimale Schärfeerlebnis. Diese Marketingaussage wird in der Praxis nicht durchgehend erfüllt, denn richtig scharf erscheinen Bilder mit vielen LCD-TVs nur, wenn die Kamera stillsteht oder Fotos präsentiert werden. Sobald Kameraschwenks und schnelle Bewegungen die Darstellung prägen, wirkt das Bild weicher. Neben der Qualität des Fernsehers beeinflussen noch zwei weitere Faktoren die empfundene Schärfe: die Bildquelle und unsere Wahrnehmung.

Nur die Hälfte

Sollten Sie noch im Besitz eines Röhrenfernsehers sein, werden Sie von Schärfeproblemen nur selten etwas bemerken. Das Signal der TV-Ausstrahlungen und die Arbeitsweise der Röhrentechnologie sind perfekt aufeinander abgestimmt, was die Nachteile des Übertragungsstandards sichtbar minimiert.
 
Anstelle von Vollbildern erblicken Sie im täglichen TV-Programm Halbbilder. Röhrenfernseher tragen dieser Übermittlung Rechnung und zeigen pro Einzelbild ebenfalls nur die Hälfte der Bildzeilen. Durch den schnellen Bildauf- und –abbau ist bis auf ein Flimmern meist kein weiterer Nachteil sichtbar. Erst bei genauerer Beobachtung können Sie schwarze Linien ausmachen, die kurzzeitig im Bild auftauchen. Da nicht das komplette Bild gesendet wird, sondern nur die Hälfte der Bildzeilen pro Bild, fällt die Schärfe vor allem bei bewegten Bildinhalten um fast 50 Prozent ab.
 
LCD-Fernseher wie Plasmas zeigen zu jedem Zeitpunkt Vollbilder, d. h., es sind weder schwarze Linien noch ein Aufl ösungsverlust erkennbar. So zumindest die Theorie, denn halbierte TV-Signale in voller Schärfe bei schnellen Bewegungen zu präsentieren, überfordert selbst die beste Bildumwandlung. Die Darstellung von TV-Signalen auf einem Flachbildfernseher ist deshalb immer mit Kompromissen verbunden.

Vorgetäuscht

Ein wesentliches Problem, unter dem LCD-Fernseher stärker zu leiden haben als Röhren-TVs und Plasmas, ist unsere Wahrnehmung. Einfach ausgedrückt löscht sowohl die Röhren- als auch Plasmatechnologie jedes dargestellte Bild, nachdem es angezeigt wurde. Für unseren Sehsinn begünstigt das kurzzeitige Aufblitzen einer Bildinformation die wahrgenommene Schärfe beträchtlich, je nach Helligkeit ist aber ein Bildflimmern sichtbar. LCD-Fernseher zeigen jedes Bild so lange, bis das darauf folgende dieses ablöst; die Bilder sind deshalb flimmerfrei. Dadurch erscheinen sie allerdings vermeintlich verbunden und die Darstellung wirkt verschwommen.
 
 

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