Pay-TV-Empfang mit CI-Modulen

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Pay-TV-Empfang mit CI-Modulen, Teil 2

Schlechte Situation im Kabelnetz

Kabelnetzprovider verweigern CI-Standard

Speziell im Kabelnetz ist die Situation in Bezug auf die Nutzung von CI-Modulen derzeit noch sehr schlecht. Die großen Provider Kabel Deutschland, Kabel BW, Tele Columbus und Unitymedia versuchen, ausschließlich ihre Zwangsboxen im Markt zu platzieren.
 
Die ausgegebenen Smartcards werden mittlerweile nur noch in seltenen Fällen von CI-Modulen akzeptiert. Kabel Deutschland erwirkte erst im Herbst 2009 eine Verfügung, die dafür sorgt, dass die neuen D09- bzw. K09-Karten nicht mehr im Alphacrypt-Modul genutzt werden können. Haben Sie eine solche Karte, sollten Sie ein Alphacrypt-Modul mit dem Software-Stand 3.16 oder älter kaufen. Die Händler besitzen auch Möglichkeiten, eine ältere Software im Modul zu integrieren.

Offene Plattformen Arena, ORF und Technisat

Die Plattformen Arena Sat, Technisat mit „MTV Unlimited“ und ORF (aus urheberrechtlichen Gründen werden Karten des ORF-Digitalpaketes ausschließlich an Gebührenzahler in Österreich ausgegeben) arbeiten perfekt mit CI-Modulen zusammen. Wenn Sie eine solche Karte besitzen, müssen Sie keine besonderen Vorkehrungen treffen, sondern können ein Modul nutzen, das die jeweilige Codierung des Anbieters verarbeitet.

Vorsicht bei Erotikkarten

Natürlich können auch Erotikkarten mit CI-Modulen genutzt werden. Allerdings versuchen die Anbieter grundsätzlich, sehr aktuelle Karten mit hohen Sicherheitsstandards in den Handel zu werfen.
 
Dies hat den Nachteil, dass ältere Module oftmals Probleme mit den Viaccess- oder Irdeto-Karten der Anbieter haben. Es empfiehlt sich, an dieser Stelle nicht zu sparen und ebenfalls auf aktuelle Module zu setzen. Die meisten dieser Karten laufen im Übrigen auch in den bereits erwähnten Alphacrypt-TC- und Omegacrypt-Modulen.

Patchbare Module

Neben den legalen werden von diversen Fachhändlern auch patchbare Module angeboten. Diese werden entweder mit einer Alibicodierung wie X-Crypt oder komplett ohne Codierung ausgeliefert. Der Käufer ist somit gezwungen, eine Software aus dem Internet auf die Geräte zu laden. Obwohl der Kauf dieser Module legal ist, verstoßen Sie spätestens nach Einspielen der alternativen Software gegen geltendes Recht. Grund dafür sind nicht gezahlte Patentrechte.

Alternative Anwendungen

Natürlich ist mit dem CI-Schacht, der bekanntlich auf dem PCMCIA-Schacht aus der PC-Technik basiert, mehr möglich als die reine Pay-TV-Decodierung. Vom französischen Anbieter Neotion werden seit geraumer Zeit Module angeboten, die neben der reinen Verschlüsselung von Bezahlfernsehen neue Komprimierungsverfahren beherrschen.
 
So können beispielsweise mit einem Standardreceiver bei eingestecktem Modul auch Sender gesehen werden, die in MPEG-4 komprimiert sind (ausgenommen HDTV-Kanäle). Die Dekomprimierung des höheren MPEG-Standards übernimmt in dem Fall nicht der Hauptprozessor der Box, sondern das Modul.
 
In Deutschland gibt es allerdings für solche Zusatzanwendungen keinen Markt. Doch speziell Sender aus dem Osten Europas nutzen vermehrt MPEG-4 als Komprimierungsstandard, um Übertragungskosten zu sparen. Die Kunden müssen dank dieses Tricks somit keinen neuen Receiver kaufen, sondern können direkt zum Erweiterungskit greifen.

Derzeit befinden sich zudem PVR-Erweiterungen für CI-Receiver im Test. Ein derartiges Modul wird mit entsprechend großer SD-Karte schon bald den einen oder anderen Standard-CI-Receiver um die Aufnahmefunktion ergänzen.

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