Software-Update leicht gemacht

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Software-Update leicht gemacht, Seite 2

Über Sinn und Unsinn eines Updates

Software-Aktualisierung via USB

Über Satellit werden aktuelle Software-Versionen nicht von jedem Hersteller rund um die Uhr ausgestrahlt. Versucht man das Update zur falschen Zeit, erkennt die Box die alte in ihr arbeitende Version als aktuelle Software. Einen Sendeplan, wann welche Softwares übertragen werden, gibt es nicht. Mehr Flexibilität schafft die Software-Aktualisierung über das Internet. Sie erlaubt, das Update jederzeit vornehmen zu können. Dazu ist zunächst die Homepage des Herstellers zu besuchen. Wie etwa in unserem Fall: www.kathrein.de. Auf der Seite findet sich ein eigener Software- und Download-Bereich. Über ihn kann man, so wie auch bei zahlreichen anderen Herstellern, nicht nur die aktuelle, sondern auch ältere Software-Versionen auf den eigenen PC herunterladen.
 
Weiter finden sich hier oft auch kurze Beschreibungen, wie der Software-Download vorzunehmen ist. Fehlen diese, kann man sie in den Handbüchern der Geräte nachlesen. Sie sind häufig ebenfalls als Download auf derselben Seite verfügbar. Auf den Download-Seiten werden für jedes Receiver-Modell eigene Software-Versionen angeboten. Damit man keine falsche Version herunterlädt, ist zuerst die genaue Typenbezeichnung des eigenen Geräts zu eruieren. Sofern sie nicht auf der Frontblende vermerkt ist, findet man sie auf dem Typenschild auf der Geräte-Rückseite oder auf einem Aufkleber am Boden. Bei einigen Geräten ist zudem die Revision der Hardware zu berücksichtigen, welche durch Beachtung der Hinweise feststellbar ist.

Schritt für Schritt

Zur Software-Aktualisierung wird ein leerer USB-Stick benötigt, der mit FAT32 formatiert wurde. Auf ihm ist zunächst ein Hauptordner mit dem Namen „kathrein“ und in diesem ein Unterordner mit der Bezeichnung „usf924“ anzulegen. In diesen ist das von der Herstellerseite heruntergeladene aktuelle Software-File zu laden. Vor dem Andocken des USB-Sticks ist der Receiver zunächst mit der Fernsteuerung in Stand-by und anschließend mit dem rückwärtigen Hauptschalter auszuschalten. Nachdem der USB-Stick an der vorderen USB-Schnittstelle angedockt wurde, ist die „TV/Radio-Taste“ an der Frontseite des Receivers gedrückt zu halten und gleichzeitig der Hauptschalter an der Geräterückseite wieder einzuschalten.
 
Binnen weniger Sekunden erscheint im Receiver-Display die Meldung, dass die Software-Aktualisierung gestartet wird. Nun kann die TV/Radio-Taste wieder losgelassen werden. Das Update läuft nun vollautomatisch und wird mit einer entsprechenden Meldung im Display abgeschlossen. Zuletzt fährt die Box selbst hoch. Im Service-Menü kann man die neue im Receiver eingespielte Software-Version nachlesen.

Bei anderen Receivern

Bei anderen Receivern ist diese Vorgangsweise absolut vergleichbar. Meist reicht es allerdings, wenn die neue Software direkt auf den USB-Stick kopiert wurde. Das anlegen einer Ordnerstruktur ist nicht zwingend für jedes Gerät erforderlich. Auch der Start des Downloads erfolgt üblicherweise durch Drücken einer Taste am Gerät, während man den Netzschalter einschaltet. Meist dauern USB-Software-Updates etwa 5 bis 10 Minuten.

Satellit oder USB?

Wird für einen Receiver die Update-Möglichkeit via Satellit und USB angeboten, stellt sich die Frage, welche Variante die bessere ist. Für den Satelliten spricht jedenfalls der Komfort. Man muss weder die Hersteller-Homepage nach einer neuen Software durchsuchen, noch einen USB-Stick entsprechend vorbereiten und diesen an der Box andocken. Andererseits können bei der Satelliten-Aktualisierung längere Wartezeiten von deutlich über eine Stunde auftreten. Womit ein Fernsehabend absolut gefährdet sein kann. Software-Updates über USB können besonders für den Freak spannend sein. Denn Hersteller machen auf ihren Homepages häufig nicht nur die neuesten Software-Versionen zu ihren Geräten zugänglich.
 
Meist stehen auf den Seiten auch noch ältere Software-Versionen bereit. Sie erlauben, in den Receiver je nach Laune ältere und neuere Softwares einzuspielen und damit zu experimentieren. Auf den Download-Portalen der Hersteller werden häufig neue Versionen oft vor deren Ausstrahlung über Satellit zum Download angeboten. Gelegentlich finden sich hier sogar Beta-Versionen, die zum Beispiel für Hardcore-DXer spannend sein können.

Was bringt ein Update?

Oft erschließt sich dem Besitzer eines Receivers nicht, welche Vorteile ein Software- Update haben soll. Zumindest teilweise verraten die Hersteller auf ihren Homepages, welche Neuerungen mit den verschiedenen Software-Versionen verbunden sind. Auf diese Weise können die Geräte mit zusätzlichen Funktionen erweitert werden, wie etwa der Zugangsmöglichkeit zu internetbasierten Services. Immer wieder dienen Updates auch zur Verbesserung von Aufnahme- oder Decodierfunktionen. Ist ein Gerät schon rund ein Jahr auf dem Markt, kann man von einer bereits rundum gut funktionierenden Software ausgehen. Updates wird es für sie nur noch in größeren Zeitabständen geben. Brandneue Boxen werden leider immer wieder mit nur unzureichenden Betriebssystemen ausgeliefert. Für sie können über Monate hinweg Software-Aktualisierungen im Abstand von nur Wochen zueinander veröffentlicht werden.
 
Auf diese Weise werden mitunter sogar grundlegende Funktionen nachgereicht, mit denen Geräte von Beginn an beworben wurden. Gerade bei neuen Boxen tragen Software-Aktualisierungen auch wesentlich zu stabilen Laufeigenschaften der Boxen bei. Ob man ein Software-Update aber tatsächlich braucht, ist letztlich jedem selbst überlassen. Ist man mit dem Receiver bei einem oder mehreren Funktionalitäten nicht ganz zufrieden, können Aktualisierungen durchaus zur Mängelbeseitigung führen. Ist man mit dem Gerät aber zufrieden und es arbeitet so, wie man es von ihm erwartet, besteht eigentlich kein Anlass, ständig neuen Software- Versionen nachzulaufen. Schließlich kommt die alte Techniker-Weisheit: „Never change a running System“ nicht von ungefähr.

(Thomas Riegler)

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