Sony HMZ-T2

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Sony HMZ-T2, Seite 2

Die nächste Dimension

Wohin sich die Videospielbranche bewegt, ist derzeit kaum vorherzusagen, doch Forschungen im Bereich Virtual-Reality schüren die Vorfreude auf neue Möglichkeiten, in fremde Welten abzutauchen. Für eine japanische Videospielmesse konstruierte Sony eine modifizierte HMZ-T2-Variante mit angebrachter Kamera, sodass Sie Ihre Umgebung in Echtzeit sehen. Gleichzeitig steuern Kopfbewegungen die virtuelle Kamera in Videospielen, sodass ein Rundumblick nicht länger von Fingerfertigkeiten abhängt.
 
In dieser Beziehung ist ein kleines Entwicklerteam aus den USA Sony aber einen Schritt voraus, denn unter dem Namen „Oculus Rift“ präsentierte OculusVR unlängst einen Prototypen, der im Gegensatz zum HMZ-T2 die Kopfsteuerung bereits eingebaut hat. Zudem ist das Bildformat vergleichbar zu IMAX-Kinos und das komplette Sichtfeld wird ausgefüllt. In den letzten Wochen tauschte OculusVR die Panel zur Bilderzeugung, um die Bildschärfe, Farbwiedergabe und Bildhelligkeit zu verbessern, allerdings wurde gleichermaßen die Verfügbarkeit der Entwicklerprototypen von Dezember 2012 auf März 2013 verschoben. Ob die Vorabeinnahmen von knapp zweieinhalb Millionen Dollar ausreichen, um Oculus Rift zum perfekten 3D-Kopfkino zu machen, bleibt also weiter abzuwarten.

3D bezieht die Faszination maßgeblich aus der Bildgröße: Mit Flachbildfernsehern ist ein realistischer 3D-Eindruck kaum möglich. Umso beeindruckender fällt die Tiefenwirkung mit dem HMZ-T2 aus und zwar nicht, weil es einen stärkeren 3D-Effekt bietet, sondern weil das Ergebnis realistischer anmutet. Zugleich gibt es keinerlei Übersprechen und die Helligkeit ist identisch zur 2D-Wiedergabe, dank zwei getrennter Displays.
 
Für den Durchbruch am Massenmarkt fehlt aber noch der letzte Schritt bei der Handhabung. Noch ist Sonys Kopfkino vor allem eines: eine gute Idee. Wer sich kein XXL-Heimkino leisten kann, erhält mit dem HMZ-T2 eine interessante Alternative, die dem Kinosaal deutlich näher kommt, als es mit einem Flachbildfernseher möglich wäre. Für den obligatorischen Nachfolger muss Sony die Konstruktion aber grundlegend verbessern, denn die einseitige Gewichtsverlagerung ist trotz Gewichtsreduktion nicht optimal.

Kopfkino-Tuning
 
Auf einer Videospielmesse in Japan präsentierte Sony das HMZ-T2 mit einer eingebauten Kamera auf der Frotnseite. Dadurch sehen Sie nicht nur Ihre Umgebung, sondern die Realität und Spielewelten gehen nahtlos ineinander über; diese Art der Darstellung nennt man Augmented Reality. Aktuelle Gerüchte besagen, dass Sony an einer neuen Kopfkinovariante für die kommende Playstation-Generation arbeitet – spätestens auf der Elektronikmesse E3 im Sommer wissen wir mehr.
 
Die nächste Dimension
 
Der 3D-Visor Oculus Rift bietet im Gegensatz zu Sonys HMZ-T2 einen angenehmen Tragekomfort (vergleichbar zu einer Skibrille) und deckt nahezu das komplette Gesichtsfeld ab. Integrierte Sensoren übertragen Kopfbewegungen direkt an einen Computer, sodass Spiele noch glaubwürdiger wirken: Statt mit Maus oder Gamepad schauen Sie sich wie in der Realität um. Im Frühjahr sollen erste Prototypen an Spieleentwickler weltweit verschickt werden.
(Christian Trozinski)

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