T-Entertain setzt auf 3D

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T-Entertain setzt auf 3D, Teil 2

3D effektiv einfangen

Der 3D-Effekt bei den greifbaren Fußballpartien fällt insgesamt überzeugend aus, ist aber stark von der Kameraeinstellung abhängig. So verpufft die Plastizität in der Totalen weitestgehend, bei Nahaufnahmen wird dagegen ein verblüffendes Mittendringefühl generiert. An dieser Stelle müssen die Verantwortlichen der Produktion noch an der Bildsprache feilen, denn erst dann kann die 3D-Übertragung einen echten Mehrwert aufweisen. Momentan wird hier natürlich Pionierarbeit geleistet, denn entsprechende Konzepte für Regie und Kameraeinstellungen müssen erst noch erarbeitet werden. So werden die Bilder nicht wie bei einer 2D-Übertragung vom höchsten Punkt im Stadion eingefangen, sondern mit einer maximalen Kamerahöhe von 60 Zentimetern. Diese Vorgehensweise ist für Bilder mit ansprechender Tiefenwirkung unabdingbar. Zudem arbeiten die Kameramänner vermehrt mit statischen Einstellungen und vermeiden schnelle Zooms und in der Regie werden rund 50 bis 70 Prozent weniger Schnitte gefahren als bei einer 2D-Übertragung. Auf dem Spielfeld befinden sich indes neben den stationären auch mobile Kameraeinheiten.
 
Bei beiden Varianten handelt es sich immer um zwei nebeneinander in einem Rig montierte und speziell angesteuerte Objektive, wobei der Optikabstand beider Kameraköpfe zueinander stetig von einem Stereografen abgeglichen wird. Dieser Arbeitsschritt ist nötig, um die korrekte Staffelung zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu gewährleisten. Der Aufbau des mobilen Rigs ist überdies in den Grundzügen mit den beim 3D-Blockbuster „Avatar“ genutzten identisch. Insgesamt kommen acht 3D-Kameras mit Kameraleuten und zwei ferngesteuerte 3D-Hintertorkameras auf dem Spielfeld zum Einsatz.

Gewünschter Effekt

Die greifbaren Filme, die Sie über die Internetvideothek Videoload ausleihen können, überzeugen schon jetzt auf ganzer Linie, auch wenn eine Blu-ray 3D im direkten Vergleich noch die Nase vorn hat. Die dreidimensionalen Fußballspiele punkten bei der Bildqualität ebenfalls, die Kameraeinstellungen sind für einen angenehmen 3D-Effekt aber nicht immer optimal gewählt. Hier befinden wir uns eben noch auf Neuland und die Bildregie respektive der komplette 3D-Workflow befinden sich noch in der Entstehung. Ein eigener 3D-Sender ist in naher Zukunft jedoch nicht geplant, wie Malte Reinhardt, Pressesprecher Deutsche Telekom, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN mitteilte. Auf die Nachfrage zur Kundenresonanz entgegnete Reinhardt amüsiert, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige über geeignetes 3D-Equipment verfügen, doch wie schon in den Anfängen von HDTV ist es vornehmlich die Vollerotikbranche, die die Technologie vorantreibt.

3D bei T-Entertain

  • November 2009: Erstmals werden 3D-Signale erfolgreich über die T-Entertain-Infrastruktur übertragen.
  • April 2010: An der Universität Bonn findet die erste öffentliche Präsentation von 3D-Inhalten über Entertain statt.
  • Mai 2010: Erste 3D-Livesendung für Kunden in Deutschland in Form eines Eishockeyspiels.
  • September 2010: Filme, Sport- und Musikevents starten als Video-on-Demand-Angebote in 3D bei Videoload.
  • Dezember 2010: Start des ersten 3D-Magazins „3D First“ mit Neuigkeiten aus der 3D-Filmwelt.
  • Dezember 2010: 3D-Live-Übertragung des Universum-Boxabends aus Schwerin.
  • Januar 2011: Erste 3D-Übertragung eines Bundesligaspieles bei Liga total!.




(Dennis Schirrmacher)

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