Tim & Struppi

0
100

Tim & Struppi, Teil 3

Tim und Struppi und die blauen Orangen

Die zweite franko-belgische Spielfilm-Produktion wiederum nimmt Professor Bienlein zum Schwerpunkt. So sorgt sich der schwerhörige und oft auch etwas verwirrte Wissenschaftler um den Welthunger, der durch Obst- und Gemüseanbau in den Wüstengebieten beseitigt werden soll.
 
 
Als Reaktion auf seinen Appell im Fernsehen wird ihm alsbald eine blaue Orange zugesandt, die genau jene Bedingungen zweifellos erfüllt. Solch fortschrittliche und vor allem auch ertragsversprechende Technologie ruft natürlich auch Neider auf den Plan, die aus der Not Kapital schlagen wollen. In dem Fall versucht ein Emir das Projekt an sich zu reißen und entführt kurzerhand alle am Projekt beteiligten Wissenschaftler, darunter auch Bienlein. Ehrensache für den rasenden Reporter Tim & Co. ihren guten alten Freund zu retten.
 
 
Vergleicht man die beiden Filme miteinander, lassen sich zwei vehemente Unterschiede feststellen. Erstens: Bis auf Tim-Darsteller Jean-Jacques Vierne, der seiner Rolle absolut gerecht wird, wechselt die komplette Besetzung im jüngeren Orangen-Film. Besonders Georges Wilson als Kapitän Haddock wirkt in Teil eins wesentlich glaubhafter als sein schmächtiger Nachfolger Jean Bouise, der den Seebären durch sein Overacting zu einer Witzfigur degradiert.

 Nichtsdestotrotz gelingt es beiden Filmen ein abenteuerliches Flair zu entfalten, als handele es sich hierbei um einen „James Bond“ für Kinder. Zweitens sieht die grafische Qualität der „Blauen Orangen“ einen Tick ausgewogener aus als beim „Goldenen Vließ“. So weist der jüngere Film keinen Gelbstich auf wie sein Vorgänger, hat eine geringere Körnung und ist ein wenig schärfer.
 
 
Aber auch hier gibt es qualitative Tiefpunkte zu entdecken wie z. B. bei dem extrem unscharfen Zusammentreffen Haddoks mit einigen Kindern in der 30. Minute. An vielen Stellen ist die Farbsättigung sehr hoch, besonders rote Elemente stechen enorm hervor. Obwohl die sehr hochwertige Synchronfassung erst 2010 für die deutsche Erstveröffentlichung auf Blu-ray und DVD angefertigt wurde, klingt sie dennoch, als stammte sie aus dem jeweiligen Produktionsjahr.
 
 
Das macht die Sache organisch, gibt ihr einen nostalgischen Touch und passt auch ganz gut zu den angestaubten Bildern. Abzüge gibt es trotz allen Charmes für die fehlende Räumlichkeit, die kaum vorhandene Dynamik und natürlich für die auf alt getrimmte, nach unten gepushte Soundqualität.

Kommentare im Forum