Urlaubsradios und mehr

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Urlaubsradios und mehr, Seite 2

Mallorca-Feeling im Radio

Balearen

Die im westlichen Mittelmeer gelegene Inselgruppe der Balearen ist bei uns besser unter dem Namen ihrer Hauptinsel Mallorca bekannt. Keine Frage, dass auch hier deutschsprachige Urlaubsradios on air sind. Am bekanntesten ist Mallorca 95,8 – Das Inselradio. Es wird nicht nur auf der Mittelmeerinsel, sondern auch über Astra 19,2 Grad Ost auf 12,633 GHz horizontal (SR 22 000; FEC 5/6) und als Live-Stream im Internet ausgestrahlt. Mallorca on Air ist im Nordosten von Mallorca auf 107,4 MHz zu hören.
 
Der erst im Herbst 2011 ins Leben gerufene Sender erfreut sich mit seinem Mix aus Musik, Nachrichten und Informationen einer stetig zunehmenden Beliebtheit. MOA überzeugt seine Hörer durch seine professionelle Machart. Nicht umsonst wird sie vom ehemaligen ARD-Mann, Michael Kiesewetter, vom ehemaligen Sender Freies Berlin geleitet. MOA wendet sich übrigens nicht nur an die alljährlich 8 Millionen deutschen Touristen, sondern auch an die rund 25 000 deutschen Residenten auf der Insel.

Spanisches Festland

Radio del Sol gibt es bereits seit 20 Jahren. Die Station sendet von Montag bis Freitag jeweils von 14 bis 17 Uhr auf 107,9 MHz aus Algarroba Costa aus der südlichen spanischen Provinz Malaga. Es bringt kurzweilige Unterhaltung mit deutschen und internationalen Titeln der letzten Jahrzehnte. Dazu dürfen lokale Informationen nicht fehlen.

Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln liegen rund 90 km von der westafrikanischen Küste auf der Höhe von Südmarokko vorgelagert. Mit Atlantis FM gibt es auch auf den Kanarischen Inseln ein deutschsprachiges Radioprogramm, das rund um die Uhr auf 99,3 und 107,1 MHz in Fuerteventura und Lanzarote auf Sendung ist. Das Programm bietet halbstündlich aktuelle Nachrichten. Dazu gibt es Infos für Touristen, Urlauber und Residenten. Die Musikauswahl bewegt sich abseits des Mainstreams, sorgt aber für das perfekte Urlaubsfeeling. Hola FM Radio Fuerteventura ist ein weiteres Urlaubsradio. Es sendet jedoch nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch und Spanisch.
 
Die Musikauswahl des Senders spannt einen Bogen von den 1980ern bis heute. Auch auf Gran Canaria muss man nicht auf deutsches Urlaubsradio verzichten. Auf der Südhälfte der Insel sendet hier auf 101,1 und 104,8 MHz Mix-Radio. Neben den beliebtesten Hits der letzten Jahrzehnte punktet das Radio mit lokalen Nachrichten und Informationen, die den eigenen Urlaub individueller machen. Auf Teneriffa sorgt QFM für Unterhaltung und Information. Die Station ist auf 94,3 und 94,6 MHz auch auf den Nachbarinseln La Palma, La Gomera, El Hierro und Gran Canaria zu hören.
 
Die Programmgestaltung des 2005 gegründeten Senders ist mehrsprachig, und zwar in spanisch, englisch, deutsch und italienisch. Lokale und regionale Kulturinformationen werden täglich aktualisiert und in den verschiedenen Sprachen gesendet. QFM hat sich abseits des Mainstreams auf Jazz, Latino, Smooth Jazz, Soul, Bossa Nova, Ethnische Rhythmen, Blues und weitere verwandte Musikformate spezialisiert. Radio Europa sendet auf Teneriffa auf 100,6 MHz und auf Lanzarote auf 102,5 MHz. Bereits 1984 hatte man, damals noch als Untermieter bei einem Lokalsender, begonnen. Heute präsentiert sich der anerkannte deutsche Radiosender mit seinem 24-Stunden-Programm. Es legt sein Augenmerk auf die lokale Berichterstattung.

Ägypten

Robinson FM 102 ging erst am 25. Februar 2013 im Süden der ägyptischen Ferienregion Hurghada am Roten Meer auf 102 MHz auf Sendung. Die deutschsprachige Station informiert Urlauber über die Region Soma Bay, eingebettet in Musiktitel von den 1980ern bis heute. Weiter wird Chill Out und Lounge gesendet. Eine eigene Homepage besitzt die Station nicht. Sie ist aber über die bekannten Webradioplattformen auch bei uns über das Internet verfügbar.

Namibia

Die ehemalige Kolonie Deutsch Südwestafrika liegt im Südwesten des afrikanischen Kontinents nördlich von Südafrika. Rund 2 Prozent der namibischen Bevölkerung sind deutschstämmig. Für sie werden im Lande zwei Radioprogramme ausgestrahlt. Einmal ist dies der NBC German Service des staatlichen Rundfunks, sowie das privatkommerzielle und 2012 gestartete Hitradio Namibia. Beide Stationen vermitteln ein recht anschauliches Bild über das Leben im Lande.
 
Gleichzeitig vermitteln sie, wie nahe sich die Deutschstämmigen im Lande noch immer mit Deutschland verbunden fühlen. Was man unter anderem an den Schlagzeilen der Nachrichtensendungen merkt. Meist werden zunächst innerdeutsche Themen behandelt. Da hat man oft gar nicht das Gefühl, im Grunde afrikanische Radioprogramme zu hören. Während Hitradio Namibia nur in den Großräumen Windhoek und Swakopmund ausgestrahlt wird, kann man den German Service der NBC über ein recht gut ausgebautes Sendernetz in der Südhälfte des Landes hören.
 
Etwa mit Heino, während man gerade durch die Namib-Wüste fährt. Das deutsche Programm der NBC ist von 5.55 Uhr bis 21 Uhr Lokalzeit auf Sendung. Beide Radios sind auch via Livestream im Internet verfügbar. Während Hitradio Namibia über eine sehr gut funktionierende Internet-Anbindung verfügt, funktioniert jene der NBC oft nur leidlich. Am Rande sei auch die deutschsprachige Tageszeitung Namibias, die Allgemeine Zeitung, erwähnt. Auch über sie kann man sich mit aktuellen Nachrichten aus Nah und Fern versorgen.

Belgien

Wie im italienischen Südtirol gibt es auch in Belgien einen deutschsprachigen Bevölkerungsanteil. Er konzentriert sich auf den Osten des Landes. Belgier mit deutscher Muttersprache werden vom Belgischen Rundfunk, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt der deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien, versorgt. Der BRF veranstaltet zwei Radioprogramme und ein TV-Programmfenster, das via DVB-T zwischen 18.45 und 19 Uhr ausgestrahlt wird. Im Großraum Brüssel wird auf 95,2 MHz der Deutschlandfunk ausgestrahlt.

Benachbartes Ausland

Im benachbarten Ausland, wie den Niederlanden, Dänemark oder Polen, darf man keine „einheimischen“ deutschsprachigen Radioprogramme erwarten. Immerhin profitiert man im grenznahen Raum noch von der Reichweite der in Deutschland ausgestrahlten Programme. Sie reichen je nach topografischen Gegebenheiten etwa 100 bis 150 km in die Nachbarländer. Freilich darf man hier keine optimalen Empfangsbedingungen mehr voraussetzen.

(Thomas Riegler)

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