Videotext 2010

0
65

Vom Teletext zum HbbTV

Videotext 2010 Die digitale Zeitung namens Videotext hat bereits viele Jahre auf dem Buckel. Mit großen Schritten nähern sich neue Technologien, die nicht nur mit mehr Informationen aufwarten, sondern auch Bilder, Videos und sogar interaktive Dienste bereitstellen können. Wir werfen einen ersten Blick auf das neue HbbTV.

Digitales Fernsehen, hochauflösende Inhalte und digitaler 5.1- Ton: Dies sind alles Dinge, die auf modernen Set-Top-Boxen inzwischen zum Standard geworden sind. Doch bei den Zusatzinhalten, die parallel zum Programm oder alternativ übertragen werden, informieren wir uns noch wie vor einem Vierteljahrhundert. Einen ersten Schritt in die schöne, neue Fernsehzukunft konnten Sie mit der Einführung des elektronischen Programmführers im digitalen TV-Zeitalter erleben. Dieser Fortschritt ist inzwischen etabliert.

Teletext

Doch bei der Informationsvermittlung, sprich Nachrichten oder Sportergebnissen, gibt es noch deutliche Lücken beim Nachrichtenmedium eines Fernsehers oder einer Set-Top- Box. Im Vergleich zum Internet ist jeder Videotext hoffnungslos unterlegen. Er ist in Seiten aufgeteilt, die weiterhin in Unterseiten gegliedert sind.
 
Die Inhalte einer jeden Seite sind variabel gestaltbar, aber auf eine feste Zeichenzahl und einen Zeichenvorrat beschränkt. Eine Seite besteht aus 25 Zeilen zu je 40 Zeichen. Jedes Feld kann mit 96 verschiedenen Buchstaben, Ziffern sowie aus 128 Sonderzeichen gestaltet werden. „Gescrollt“ werden kann nur über Unterseiten, deren Navigation bei vielen TV-Empfängern nur ungünstig zu handhaben ist. Das entsprach dem Stand der Technik im Jahr der Entwicklung 1974. Die Fernseher mussten mit einer Zusatzelektronik ausgerüstet werden.
 
 
Die Videotextdaten werden parallel zum Fernsehprogramm übertragen. Beim Fernsehbild werden zwar 625 Bildzeilen übertragen, effektiv aber nur 576 Zeilen für die Bilddarstellung genutzt. Diese „Austastlücke“ kann für die Datenübermittlung genutzt werden. Bis zu 128 Kilobit pro Sekunde Nutzdaten können so „huckepack“ auf dem Fernsehbild zum Zuschauer übermittelt werden. Die Datenübertragung erfolgt dann im TV-Empfänger, sei es Set-Top-Box oder Fernseher, kontinuierlich.
 
Ein oft zwischengeschalteter Seitenspeicher hält alle eintreffenden Videotextseiten im Gerät für den verzögerungsfreien Abruf bereit. Der große Erfolg dieses Informationsangebots liegt in der für den Zuseher gebührenfreien Form. Kosten dieser Dienstleistung entstehen bei den Sendeanstalten. Inhalte werden durch eine Redaktion bearbeitet oder selbst erstellt und eingepflegt.

Internet als Vorbild

Doch inzwischen hat sich das Nutzungsverhalten der Zuschauer hinsichtlich des Nachrichten- und Informationskonsums rapide gewandelt. Wollte man abseits von Zeitungen oder Nachrichtensendungen schnell Informationen erhalten, schlug man im Videotext nach.
 
Heute sind Internetanschlüsse in den meisten Haushalten verfügbar und das Internet wird für die Informationsgewinnung genutzt, ungeachtet der Tatsache, dass das Videotextangebot kostenlos sowie meist sogar einfacher zu bedienen und schneller ist. Diesem Verhalten will nun HbbTV Rechnung tragen und versucht, in leichter zu bedienender Form das klassische Fernsehen mit dem modernen Fernsehen zu verknüpfen.

Kommentare im Forum