„47 Ronin“: Keanu Reeves gibt den geächteten Samurai

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Ein geächteter Samurai, der für Liebe und Ehre in die große Schlacht zieht – mit dieser Rolle meldet sich Hollywoodstar Keanu Reeves am kommenden Donnerstag in den deutschen Kinos zurück. Als Vorlage für „47 Ronin“ diente eine altbekannte Geschichte aus Japan. Die Umsetzung als Fantasy-Spektakel kam bei den Zuschauern bisher aber nicht gut an.

„Speed“ und die „Matrix“-Filme machten ihn zum Hollywood-Superstar, in den vergangenen Jahren aber war es eher ruhig um ihn. Fast schien es so, als sei Keanu Reeves (49) etwas von der Bildfläche verschwunden. Jetzt aber kehrt er auf die große Leinwand zurück – mit einem Samurai-Fantasy-Spektakel. Reeves spielt in Carl Erik Rinschs Film „47 Ronin“ den Außenseiter Kai. Es ist ein Film über eine Geschichte, die in Japan jedes Kind kennt: Die Rache der 47 Ronin, herrenloser Samurai, für den Tod ihres Fürsten Anfang des 18. Jahrhunderts. Sie gilt als Paradebeispiel für die bedingungslose Treue der Samurai.

In diesem Film über Intrigen und Ehre, Hexen, Zauberer und die große Liebe spielt Reeves den gesetzlosen Krieger Kai, der – als Kind von seiner Mutter verlassen – von mysteriösen Wesen im Wald aufgezogen wird und nach seiner Flucht an den Hof von Fürst Kira kommt. Dort lebt er – geächtet von den Samurai – und unsterblich verliebt in Fürstentochter Mika.
 
Als ein feindlicher, hinterhältiger Kriegsherr Kira tötet, um dessen Reich zu übernehmen, und Mika entführt, vergessen die Samurai aber ihre Ablehnung gegenüber Kai und lassen sich von ihm in die Schlacht führen, um ihren Herrn zu rächen – und vor allem die eigene Ehre wiederherzustellen.
 
„Was mich bei Kai fasziniert hat, sind sein Leid und seine Liebe“, sagt Reeves im Interview der Nachrichtenagentur dpa in München. „Er flieht, wird aufgenommen und verliebt sich in die Prinzessin. Er muss immer kämpfen, dabei ist er ein ehrenhafter Typ, der die Menschen respektiert, auch wenn sie auf ihn herabschauen. Er hat viel Mitgefühl und diese unmögliche Liebe, für die er kämpfen muss. Da gab es viel zu spielen und nachzudenken.“

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Sowohl in Japan als auch in den USA floppte der Film allerdings, das Branchenblatt „Variety“ spricht gar von einem Desaster. 175 Millionen Dollar hat der Film gekostet, mit Verlusten von bis zu 150 Millionen wird gerechnet. Universal Pictures soll nach „Variety“-Angaben schon kurz nach dem Kinostart – der mehrfach verschoben werden musste – einen Großteil der Produktionssumme abgeschrieben haben.
 
Das Problem: Man sieht dem 3D-Film die 175 Millionen nicht an. Die Aufnahmen, die eine Fantasy-Version des historischen Japan zeigen sollen, entstanden weitgehend im Studio, die Effekte sind alles andere als spektakulär. Und auch Reeves, dem Kritiker immer wieder seine minimalistische Schauspielerei vorhalten, schafft es nicht, dem Film, der auch etwas an „Last Samurai“ mit Tom Cruise erinnert, seinen Stempel aufzudrücken.
 
„47 Ronin“ soll in diesem Jahr jedoch nicht alles sein, was Kino-Fans von Reeves zu sehen bekommen: Voraussichtlich im März kommt mit „Man of Tai Chi“ sein Regie-Debüt ins Kino – wieder ein Film über die asiatische Kunst zu kämpfen. Darin spielt Reeves aber den Bösewicht.Kinokritiken im Überblick
[Britta Schultejans/fm]

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