ARD will Bundesliga nicht den Privaten überlassen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Wettbieten um die Bundesliga-TV-Rechte ab der Spielzeit 2017/18 muss sich die ARD mit dem hartnäckigen Konkurrenten RTL auseinandersetzen. Doch der Sender will die Bundesliga nicht aufgeben.

Während beim Bezahlsender Sky Überlegungen zum Sparen bei den Zweitligisten der Bundesliga geprüft werden, rüstet sich auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk für den Bieterwettkampf um die TV-Rechte der Bundesliga ab der Saison 2017/18. „Wir werden alles dafür tun, dass die Rechte dort bleiben, wo sie unserer Ansicht nach hingehören“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Ich glaube wir haben die Chance, denselben Rechteumfang wie bisher erwerben zu können.“

Dennoch ist sich Balkausky ganz genau bewusst, dass bei der Rechtevergabe mit einem harten Konkurrenzkampf gerechnet werden muss, denn die Konkurrenz hat es auchauf die „Sportschau“ der ARD abgesehen. Ganz vorne dabei wird RTL sein, die bei dem Bieterwettkampf gerne groß zuschlagen würden. Doch  die ARD wird das Feld nicht ohne Weiteres an die Privatsender abgegeben: „Es ist aber nicht unser Auftrag, Fußball den Privaten zu überlassen“, zeigte sich Balkausky im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ entschlossen. „Die Beitragszahler erwarten von uns ein Gesamtangebot, zu dem laut Bundesverfassungsgericht auch absoluter Spitzensport gehört.“
 
Gleichzeitig weist der Sportkoordinator der ARD daraufhin, dass der öffentlich-rechtliche Sender den Bieterwettkampf nicht ins Unermessliche treiben werde. Vielmehr seien dem Ersten durch einen festgelegten Sportrechte-Etat, der durchschnittlich 250,25 Millionen Euro pro Jahr umfasst, klare Grenzen gesetzt. „Wir können dafür nicht jeden Preis bieten, hoffen aber, dass unsere Argumente stark sind“, hält Balkausky dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber fest. „Wir waren in den letzten Jahren sehr gut für die Bundesliga und haben daher sicher gute Chancen.“ Dabei verweist der ARD-Sportkoordinator auf große Medienkonzerne wie Bertelsmann und Discovery, denen ganz andere Summen zur Verfügung stünden, um sich die begehrten Rechte zu sichern. Die Öffentlich-Rechtlichen müssten sich künftig beim Einkauf von Sportrechten eher zurückhaltend zeigen und auch einmal auf Übertragungen verzichten.
 
Obwohl inzwischen auch Streamingdienste ihr Interesse an der Ausstrahlung von Sportereignissen bekunden – Amazon interessiert sich für Fußball, Twitter holt sich die Rechte für die NFL – sieht Balkausky die großen Sportereignisse auch weiterhin im  linearen TV – und bei sich. Denn wie er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte, drängen einige Verbände immer noch darauf, dass die großen Sportereignisse im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden. „Wir wollen die Rechte auch der breiten Zuschauerschaft zugänglich machen. Unsere Chancen sind gut“, so der ARD-Sportkoordinator. „Das gute, alte Fernsehen ist noch lange nicht tot.“[kw]

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14 Kommentare im Forum

  1. Popkorn ist gut, dann leg ich mal eine Packung in die Mikrowelle zum aufpoppen: Dass die ARD das nicht hergeben will liegt auf der Hand. Es ist das teuerste Recht in das sie investiert und wenn das weg fällt, müssten durch die Rechteinsparung der Beitragsservice erneut angepasst respektive gesenkt werden. Also klar will die ARD dran festhalten, was denn sonst?!
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