„Bella Block“-Darstellerin: Das Rätsel um ihr Alter

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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„Bella Block“-Darstellerin Hannelore Hoger feiert am heutigen Samstag Geburtstag. Allerdings verrät die Mimim der ZDF-Serie nicht, wie alt sie wird. Fest steht, dass sie zumindest Bella Block in den Ruhestand schicken will.

Zweifelsfrei ermitteln lassen sich der Tag und der Ort: Fest steht, dass der Fernseh-, Film- und Theaterstar Hannelore Hoger (ZDF-Krimireihe „Bella Block“) an einem 20. August in Hamburg geboren wurde. Doch in welchem Jahr sie das Licht der Welt erblickte, damit treibt sie seit Langem ein Verwirrspiel – Zahlen zwischen 1941 und 1943 tauchen in ihren biografischen Angaben auf. Hoger sei es auch „wurscht“, ob in diesem Jahr Medienartikel zum 75. über sie erscheinen oder in einem anderem, erklärte ihre Hamburger Agentin Regine Schmitz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
 
Die zweifache Grimme-Preisträgerin Hoger, die seit 1994 von einem großen Fernsehpublikum für ihre Darstellung der unkonventionellen, raubeinig-herzlichen Kommissarin geliebt wird, gilt in der Branche gelegentlich mit ihrer direkten Art als „schwierig“. Die Zeitschrift „Theater heute“, die sie bereits 1975 zur „Schauspielerin des Jahres“ ernannte, bezeichnete sie als „rigide selbstbewusst“. Sich selbst beschrieb Hoger in Interviews mit den Worten „keine Diva-Allüren, kein Primadonnengehabe, nicht eitel und eigentlich ziemlich faul.“

Die Welt der Schauspieler lernte sie früh kennen, weil ihr Vater als Inspizient am Ohnsorg-Theater der Hansestadt arbeitete. Schon 1958 begann Hoger eine Ausbildung an der heutigen Hochschule für Musik und Theater. Ihr erstes Engagement fand sie 1961 am Theater in Ulm.
 
Mit Stationen in Bremen, Stuttgart, Köln, Berlin, Bochum und Hamburg verlief eine Karriere, in der sich Hoger zu einer der wichtigsten Bühnenkünstlerinnen der 70er und 80er Jahre entwickelte. Herausragend war vor allem ihre Zusammenarbeit mit den Regie-Größen Peter Zadek und Augusto Fernandes. Um weiter an ihren schauspielerischen Fähigkeiten zu arbeiten, nahm Hoger Unterricht beim legendären Lee Strasberg in New York.
 
Insgesamt 25 Jahre war sie in festen Theaterengagements. Dabei inszenierte sie auch, etwa 1986 Hebbels Bürgerliches Trauerspiel „Maria Magdalena“ in Darmstadt. Im Kino trat Hoger erstmals 1968 auf. Häufig wirkte sie in Produktionen Alexander Kluges mit, dem wichtigen Repräsentanten des Neuen Deutschen Films („Deutschland im Herbst“, 1978).
 
Ihr komödiantisches Talent zeigte Hoger in Helmut Dietls Schickeria-Glosse „Rossini“ (1997), wobei sie als Klatschreporterin neben Kollegen wie Götz George und Maria Adorf brillierte. Im Fernsehen ist sie bereits seit 1965 dabei – so sah man Hoger 1988 neben ihrer Tochter und Kollegin Nina Hoger (Jahrgang 1961) im Ralph-Giordano-Mehrteiler „Die Bertinis“.
 
Die Rolle, der sie ihre größte Popularität verdankt – die der Bella Block – will sie nun auf eigenen Wunsch abgeben. In diesem Herbst steht der Dreh des vorletzten Films an, der letzte Fall soll im kommenden Jahr verfilmt werden – Sendetermine stehen nach ZDF-Angaben noch nicht fest. „Ich bin Schauspielerin und 20 Jahre älter geworden“, sagte die sozial engagierte Künstlerin, die nie geheiratet hat, der dpa dazu schon Ende 2014, „solange ich es kann, möchte ich mich noch anderen Rollen und Themen zuwenden.“
 
Einen Hund anschaffen, Shakespeare spielen – über solche Wünsche hat Hoger seither öffentlich nachgedacht. In diesem Jahr war sie jedenfalls in einer neuen volksnahen Rolle im Fernsehen zu erleben: als Firmen-Patriarchin neben Ulrike Tscharre und Christoph Maria Herbst in zwei ARD-Degeto-Filmen rund um das „Hotel Heidelberg“ (NDR-Wiederholung der Episode „Kommen und Gehen“ am 22. September um 22 Uhr). Ein dritter Film dazu ist schon im Kasten. [Ulrike Cordes/kw]

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