Breitbandausbau: Wer soll die Zeche zahlen?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Fernseh- und Videodienste aus dem Internet werden immer beliebter. Doch die datenintensiven Anwendungen benötigen auch gut ausgebaute Netze. Die Regierung möchte den Aufbau befördern, doch wer soll ihn eigentlich bezahlen? Eine aktuelle Umfrage unter Nutzern zeigt ein relativ deutliches Ergebnis.

Immer mehr datenintensive Dienste buhlen im Internet um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Dabei sind es vor allem TV- und Videoangebote, die ein großes Datenvolumen verschlingen und die zu ihrer Nutzung auch einen entsprechend schnellen Internetanschluss benötigen. Noch ist dabei längst nicht jeder Haushalt in Deutschland mit einer schnellen Leitung versorgt.

Die Bundesregierung möchte deshalb den Netzausbau befördern, sodass bis 2018 jeder mindestens mit einer Geschwindigkeit von 50 MBit/s im Netz surfen kann. Dabei scheint allerdings jetzt schon klar, das auch diese Schwelle langfristig nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu noch schnelleren Anbindungen sein wird. Doch wer soll eigentlich für den Ausbau bezahlen? Der Kunde selbst, die Anbieter von Diensten, die Netzbetreiber oder gar der Staat selbst? Das Statistik-Portal „Statista“ hat zu dieser Frage eine Umfrage durchgeführt, bei der 1004 Personen im Alter zwischen 14 und 49 Befragt wurden.
 
Das Ergebnis fällt dabei relativ deutlich zu Ungunsten der Netzbetreiber und des Staates aus. So waren 43,3 Prozent der Meinung, die Netzbetreiber sollten für den Ausbau der Netze selbst bezahlen. 36,3 Prozent vertraten hingegen die Ansicht, der Staat müsse die milliardenschweren Kosten tragen. Im krassen Gegensatz dazu waren lediglich 4,8 Prozent der Befragten der Meinung, die Anbieter von datenintensiven Diensten wie etwa Youtube, Netflix und Co. sollten die Kosten für den Ausbau tragen. Mehr als doppelt so viele Befragte, nämlich 9,8 Prozent, waren der Meinung, ein Breitbandausbau sei gar nicht nötig. Streitfall Netzneutralität

 
An der Frage, wer für den immer weiter erforderlichen Netzausbauletztlich zahlen soll, scheiden sich seit Jahren die Geister. Nichtzuletzt entzündet sich an dieser Frage auch die Diskussion umNetzneutralität und Flatrate-Angebote. So sind die Netzbetreibergrundsätzlich der Auffassung, dass nicht nur sie allein für denNetzausbau aufkommen sollten. Immerhin seien es auch die Anbieter vonDiensten wie Video-on-Demand, die von schnellen und gut ausgebautenNetzen profitieren würden, während die Kosten für den Ausbau allein beiden Netzanbietern (und gegebenenfalls deren Kunden) liegen bleibenwürden.
 
Nicht wenige sind deshalb der Auffassung, dieNetzbetreiber sollten in der Lage sein, mit einzelnen Dienste-Anbietern,die Interesse an einer bevorzugten Durchleitung ihrer Daren haben, auchbesondere Verträge abzuschließen. Dies wäre hingegen ein Einschnitt indas Prinzip der Netzneutralität, wonach alle Anbieter und Nutzer bei derDurchleitung ihrer Daten gleich behandelt werden sollten.
[ps]

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49 Kommentare im Forum

  1. AW: Breitbandausbau: Wer soll die Zeche zahlen? Welch blöde Frage, es zahlt immer der Endverbraucher, also du und ich. Andere mögen da in Vorkasse gehen, hinten raus wird es umgelegt oder im Falle von Vater Staat, bereits im Voraus in Form von Steuern beigetrieben.
  2. AW: Breitbandausbau: Wer soll die Zeche zahlen? Bei den Milliarden, die jährlich verschwendet werden, sollte der Staat für die Infrastruktur Geld locker machen. Nur leider ist den Politikern eine schwarze Null wichtiger.
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