Erfinderin der ZDF-Kommissarin Bella Block wird 75

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Seitdem Kommissarin Bella Block, gespielt von Hannelore Hoger, vor knapp 17 Jahren das erste Mal beim ZDF auf Sendung ging, wächst ihre Fangemeinde kontinuierlich an. Am morgigen Dienstag (7. Februar) feiert ihre Erfinderin, die deutsche Krimiautorin Doris Gercke, ihren 75. Geburtstag.

Als ihre berühmteste Figur ins Fernsehen kam, war es für Autorin Doris Gercke nicht immer leicht. Immerhin gab es plötzlich vier Bella Blocks: Die Bella aus den Romanen, diejenige aus der ZDF-TV-Serie, dann Darstellerin Hannelore Hoger und natürlich sie selbst als Erfinderin.
 
Wie die Schriftstellerin mal in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bekannte, war ihr das durchaus zeiweise etwas zuviel und die gebürtige Greifswalderin wich daher für einige Zeit auf ein Pseudonym aus, um ihre neuesten Werke zu veröffentlichen. Die Fragen nach den neuen Fällen von Bella Block hörten aber dennoch nicht auf.
 
Heute hat sich die Schriftstellerin an den Rummel um ihre vier Mal herumlaufende Figur gewöhnt. Am 7. Februar wird die heute in Hamburg lebende Doris Gercke 75 Jahre alt.

Vor rund 17 Jahren flimmerte die erste Folge der gleichnamigen ZDF-Reihe über den Bildschirm. Da gab es die literarische Bella schon längst. Das erste Mal ließ Gercke sie in ihrem 1988 erschienen Roman „Weinschröter, du musst hängen“ ermitteln – ihr Debüt als Schriftstellerin, und ein recht spätes obendrein. Als Gercke anfing, ihre Kommissarin auf Verbrecherjagd zu schicken, war sie bereits 50 Jahre alt. Dabei habe sie schon als Kind gewusst, dass sie einmal schreiben will, wie die gebürtige Greifswälderin in Interviews immer wieder erzählte.
 
Doch sie heiratete früh, kümmerte sich um Kinder und Haushalt, holte mit über 40 Jahren ihr Abitur nach und studierte Rechtswissenschaften. Inzwischen verfasst sie Krimis, Hörspiele, Gedichte sowie Kinder- und Jugendbücher. Seit ihrem ersten Roman sind rund 25 Bücher erschienen, darunter „Kinderkorn“ (1991), „Kein fremder Land (1993)“, „Dschingis Khans Tochter“ (1996), „Die Frau vom Meer“ (2000), „Bella Ciao“ (2002), „Schlaf, Kindchen, schlaf“ (2004), „Georgia“ (2006), „Schweigen oder Sterben“ (2007) und „Pasewalk“ (2009).
 
Ein Krimi muss für Gercke die Wirklichkeit einfangen. „Ich mag diese konstruierten, unrealistischen Geschichten nicht, die mit witziger Sprache aufgepeppt werden… Je wahrhaftiger ein Krimi ist, desto besser finde ich ihn“, sagte sie mal dem Magazin „ran“. Die Bella in ihren Büchern und jene im Fernsehen haben sich in all den Jahren in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt.
 
Doch die Rechte an ihrer berühmtesten Figur hat Gercke ohnehin längst verkauft. „Das hat mir nichts ausgemacht“, sagte sie im „FAZ“-Interview. „Darüber muss man sich vorher im Klaren sein: Wenn eine literarische Figur ins Fernsehen kommt, ist sie eine andere“. [dpa/fm]

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