Facebook: Zuwachs bei Älteren – Jüngere laufen davon

12
148
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Auch im siebten Jahren gibt der Social-Media-Atlas einen groben Überblick darüber, wie die Sozialen Netzwerke in Deutschland genutzt werden. Die jüngsten Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht.

Das größte soziale Netzwerk wird immer noch größer. Natürlich ist die Rede von Facebook. Mehr als drei von vier Personen über vierzehn sind hierzulande bei der Seite mit dem blauen „F“ registriert. Doch es sind nicht junge Leute, die nachrücken. Denn die Älteren strömen fleißig zu Facebook, während Teenagern eher ein Rückgang zu verbuchen ist.

Vor allem bei den Internetnutzern ab 50 ist der Zuwachs deutlich. Hier ist ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Sogar noch einen drauf legen die sogenannten „Silver Surfer“ ab 60 Jahre mit 23 Prozent neuen Registrierungen. Insgesamt sind mittlerweile sieben von zehn Befragten der Altersklasse 60+ bei Facebook angemeldet.

Diese Entwicklung wird von Experten kritisch beäugt, war Facebook 2014 unter den Teenagern doch noch so beliebt wie nie. „Das Netzwerk Facebook wird mittelfristig wieder an Nutzern verlieren“, prophezeit Dr. Roland Heintze von Faktenkontor. „Denn wer heute als Teenager Facebook nicht nutzt, wird als Twen kaum damit anfangen. Und auf Dauer wird Facebook den wegbrechenden Nachwuchs nicht mehr durch zusätzliche User aus älteren Zielgruppen ausgleichen können.“

Besonders YouTube konnte Facebook den Platz ganz oben bei den jungen Menschen streitig machen. Auch Instagram und Snapchat sind bei der Jugend prominenter. Beim chatten geht derweil für Teenies nichts über WhatsApp. 98 Prozent Verbreitung unter den 14- bis 19-Jährigen wurde bei der Erhebung festgestellt.

Die 3.500 Teilnehmer der repräsentativen Umfrage beantworteten im letzten Quartal den Fragebogen online. Herausgegeben wird der Atlas jedes Jahr von der Beratungsgesellschaft Faktenkontor, dem Marktforschungsinstitut Toluna und dem IMWF. [jk]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

12 Kommentare im Forum

  1. Das liest sich fast so, als würden die Jüngeren das "hinterfragen" und deswegen wegbleiben, oder abspringen. Beides ist unzutreffend. Richtig ist, dass es demographisch bedingt ist. Es gibt einfach mehr ältere als jüngere. Also kann F nur noch bei und mit älteren wachsen. Bei den Jungen ist das Wachstumspotential nahezu erschöpft.
  2. Nö, Demographie spielt speziell für die erwähnte Studie absolut keine Rolle. Sie vergleicht relative Werte und nicht absolute Werte. Egal, wie viele 14- bis 19-Jährige es gibt und wie viele aus dieser Altersraster inzwischen herausgefallen sind, besteht die Gruppe der 14- bis 19-Jährigen immer aus 100% 14- bis 19-Jährigen. Und wenn 2014 noch 89% aller 14- bis 19-Jährigen bei Facebook unterwegs waren, 2017 es aber nur noch 61% sind, dann hat Facebook bei den Jungen an Relevanz verloren. Und das lässt sich nur dadurch erklären, dass die Jungen von heute nicht so begeistert sind von Facebook wie die Jungen von damals... (und nicht, weil es ggf. weniger gibt). Und natürlich hinterfragen die es nicht, sie nutzen einfach nur andere Plattformen wie Instagram (und damit eigentlich auch Facebook) oder Snapchat.
  3. Das ist aber unlogisch da es ja nicht mehr werden die älter werden es können nur weniger werden (man wird ja nicht als alter Mensch gebohren. Die Generation wächst ja mit und wird automatisch kleiner da ja ein paar sterben.
Alle Kommentare 12 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum