Finanzausgleich: ARD verteilt Gelder neu

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die ARD hat eine Neureglung für die Geldverteilung innerhalb des Senderverbundes auf den Weg gebracht. In Kraft treten soll der neue Finanzausgleich bereits im kommenden Jahr. Entlastung erfährt dabei vor allem der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

Die ARD hat sich in ihrer Sitzung am Mittwoch in Berlin darauf geeinigt, die Gelder innerhalb des Senderverbundes neu zu verteilen. Die Neuverteilung bezieht sich auf die Regelung, die zwischen den einzelnen Landesanstalten fließen, sowie die Zulieferungsquote an die ARD. In Kraft treten soll die Neuregelung ab dem 1. Januar 2017, wie die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt am Mittwoch nach ihrer Hauptversammlung  in Berlin bekannt gab.

Dabei sollen erstmals sieben der neun Landesrundfunkanstalten zu Gebern werden, erstmals gehören auch der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Hessische Rundfunk (HR) dazu. Dadurch kann der Westdeutsche Rundfunk (WDR) als größter Geber entlastet werden. Geldzuflüsse erhalten nur noch zwei Anstalten: Radio Bremen (RB) und der Saarländische Rundfunk (SR).
 
„Wir haben die Neuregelung des ARD-Finanzausgleichs aus eigener Kraft gestemmt und damit die Solidargemeinschaft erneut unter Beweis gestellt“, erklärte die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille. „Somit sind auch die kleinen Landesrundfunkanstalten bis Ende 2020 bedarfsgerecht finanziert.“ Allerdings bedarf die Neuregelung noch die Zustimmung der zuständigen Gremien.
 
Notwendig geworden war die Neuverteilung zwischen den Landesanstalten, weil mit dem 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag eine Erhöhung der Finanzausgleichsmasse einherging. Der Wert war von bisherigen 1,0 auf 1,6 Prozent heraufgesetzt worden. Somit werden erstmal Landesrundfunkanstalten wie der RBB in die Verteilung aufgenommen, große Häuser innerhalb der ARD wie der WDR sollen entlastet werden. Die Neuverteilung bezeichnete Wille als „gerecht, ausgewogen“. [kw]

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4 Kommentare im Forum

  1. Bitte mit SR und Radio Bremen das Gleiche wie mit den Bundesländern auch machen - beide konsolidieren mit den jeweiligen Sendeanstaltnachbarn / Bundesländer. Für Bremen - Niedersachsen - RB + NDR Für Saarland - Rheinland-Pflaz -SR + SWR Es kann einfach nicht sein, dass wir für solche Minibundesländer auch noch eigenes Fernsehen haben müssen. Baden hat sich auch mit Württemberg (sowohl das Bundesland, als auch die Sendeanstalt) vereinigt, obwohl sich leiden können wie die Pest.
  2. Das klingt auf den ersten Blick logisch, aber ich glaube der NDR würde sich bedanken wenn er die ganzen Pensionen für ehemalige RB-Mitarbeiter schultern müsste. Der NDR ist als Vier-Länder-Anstalt wahrlich schon groß genug.
  3. Klar, aber es fällt ja auch die Verwaltung von zwei Sendern für den NDR dann weg und er würde dann auch einen höheren Betrag aus dem Bund bekommen. Irgendwann muss man eben mal anfangen, damit es in der Zukunft besser wird. 8,1 Mrd Euro im Jahr 2015 für Rundfunk ist einfach jenseits von Gut und Böse. Statt sich zu mäßigen wird das Angebot immer weiter ausgebaut. Fast 18€ im Monat sind für Geringverdiener einfach nicht angemessen. Ich würde empfehlen den Betrag auf 10€ im Monat zu senken und einzufrieren und an die Inflation/Lohnentwicklung zu binden. Arbeitnehmer müssen mit Rentenkürzungen leben und immer später in Rente gehen und beim Rundfunk bekommt man immer noch eine saftige Pension - auf Kosten der Beitragszahler.
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