Forsa-Umfrage: Klischeehafte Darstellung von Ausländern im TV

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Fast die Hälfte der Bundesbürger (48 Prozent) empfinden die Darstellung von Menschen mit ausländischer Herkunft in den Medien als Klischeehaft. Bei Bürgen mit Migrationshintergrund sehen das 49 Prozent ähnlich.

Dies geht aus den Ergebnissen einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Forsa-Umfrage zum Thema „Integration in den Medien“ hervor, die RTL im Rahmen ihrer Integrationswoche in Auftrag gegeben hatte. Das Institut befragte dabei insgesamt 1003 Personen vom 21. bis 22. Juni. 35 Prozent gaben dabei an, dass die Medien ein realistisches Bild der in Deutschland lebenden Ausländer wiedergeben (Menschen mit Migrationshintergrund: 37 Prozent). Als zu negativ kritisieren 22 Prozent der Befragten die mediale Berichterstattung (22 Prozent bei Menschen mit Migrationshintergrund). 17 Prozent bewerten die Arbeit der Medien als zu positiv.
 
Auch der Umfang der Berichterstattung war ein Thema der Umfrage. Demnach gaben 40 Prozent der Bundesbürger an, dass die Medien das Thema Integration im richtigen Umfang behandeln. Ein Drittel der Befragten finden jedoch, es werde zu wenig über das Thema berichtet (37 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund). 23 Prozent sind der Ansicht, dass die Medien zu oft den Bereich Integration behandeln (Menschen mit Migrationshintergrund 19 Prozent).

Detailliert gaben die Befragten an, dass sie sich besonders von TV-Sendern mehr Information wünschen (69 Prozent). 50 Prozent dagegen würden lieber auf Informationen aus Zeitungen oder Zeitschriften zurückgreifen. Ein Drittel wollen mehr Beiträge im Radio und in Online-Medien.
 
Die Forsa-Umfrage gibt auch informationen über den gewünschten Charakter der medialen Aufbereitung. 75 Prozent der Befragten wünschen sich, dass in den Medien häufiger über Beispiele gelungener Integration berichtet wird. 63 Prozent würden mehr Beiträge über die kulturellen Hintergründe bevorzugen und 56 Prozent wollen mehr über das Alltagsleben von Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland erfahren.
 
54 Prozent dagegen fänden es angebracht, wenn häufiger über Menschen berichtet würde, denen es nicht gelingt, sich in Deutschland einzugliedern. Aktuelle Diskussionen zum Thema Integration fänden 53 Prozent der Befragten interessant. 47 Prozent wünschen sich mehr Berichterstattung über die religiösen Hintergründe der hierzulande lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. Bei den Angaben zu den gewünschten Inhalten der Berichterstattung war eine Mehrfachnennungen möglich.
 
Ebenfalls Teil der Umfrage war die Präsenz von Schauspielern und Moderatoren mit ausländischer Herkunft. Dabei sagten 41 Prozent, dass sie sich mehr ausländische TV-Akteure wünschen würden. Vor allem die unter 30-Jährigen präferieren dies mit 51 Prozent. 78 Prozent der Befragten würden gerne Moderatoren ausländischer Herkunft bei Nachrichten und Magazinen sehen. Mehr Schauspieler in Fernsehserien oder -filmen wünschen sich 59 Prozent, 55 Prozent bei Shows und 47 Prozent bei Comedies. [frt]

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8 Kommentare im Forum

  1. AW: Forsa-Umfrage: Klischeehafte Darstellung von Ausländern im TV Na die RTL-Gruppe will das ja jetzt verbessern...
  2. ... Medien leben von Klischees ... TV, Radio und Zeitung sind nicht in der Lage ein differenziertes Bild zu liefern. Das muss jeder schon selbst ergründen. Deutsche, Männer und Frauen werden auch mit ihren Klischees präsentiert. Deshalb gibt es ja auch keine schwulen Fußballer, weil, was nicht sein darf, dass nicht sein kann. Will ja auch keiner wirklich hören! P.S. Medien sind in erster Linie zur Unterhaltung. Info ist doch out, viel zu anstrengend und dooof ....
  3. AW: Forsa-Umfrage: Klischeehafte Darstellung von Ausländern im TV Das ist doch im Ausland genau so. Wie stellen sich wohl Amerikaner oder Japaner die Deutschen vor? Wahrscheinlich so:
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